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Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Titel: Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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bäumten sich die Bären im Geschirr und zerrten den Wagen herum.
    »Ho, Langkralle! Ho, Graufell!«
    Die Räder des Wagens knirschten über den Fels, und dann hielten wir geradewegs auf den Außenweg zu.
    Ich duckte mich, als weitere Hellebarden nach mir geworfen wurden, aber sie waren selbst unter den günstigsten Bedingungen nur erbärmliche Wurfgeschosse, und das mangelnde Geschick der Silbernen Krieger machte sie vollends ungefährlich. Sklaven und Soldaten spritzten auseinander, und im Nu hatten wir das erste Stockwerk erreicht.
    Das Schwarze Schwert begann zu summen. Ein böses Lied, ein höhnisches Lied.
    Während ich an ihnen vorbeiflog, hieb ich nach den Kriegern, die mich mit ihren Waffen aufzuspießen versuchten, und jetzt waren sie es, die schrien, nicht ich .
    Höher und höher stürmten wir, und ich fühlte die alte, vertraute Kampfeslust zurückkehren. Das Schwarze Schwert zerschmetterte Köpfe und Arme, und helles Blut strömte seine Klinge hinab, bespritzte die Seiten des Wagens und den weißen Pelz der Bären.
    »Schneller, Beißer! Schneller, Langkralle!«
    Fast hatten wir das Stockwerk erreicht, in dem sich Dhötgard befand. Überall schrien Männer und flüchteten in alle Richtungen.
    »Schneller, Weißzahn! Schneller, Graufell!«
    Noch schneller rannten die gewaltigen Bären, bis wir das Tor erreichten, das Dhötgard schützte. Es stand offen. Ich vermutete, daß irgendein Spion in Shanosfanes Haushalt dafür bezahlt worden war. Aber jetzt kam es mir gelegen, denn ich konnte hindurch, ohne die Bären zu zügeln, und mit halsbrecherischer Geschwindigkeit die Gänge entlangfahren.
    Endlich fand ich das schmucklose Zimmer, wo ich mit Shanosfane damals zusammengetroffen war. Ich schlug den Vorhang beiseite, und da war er.
    Er sah etwas magerer aus, in seinen Augen zeigte sich ein Anflug von Schmerz, aber er blickte von einem Schriftstück auf, als wäre die Ankunft der Silbernen Krieger für ihn nur eine kurze Störung gewesen.
    »Graf Urlik?«
    »Ich bin gekommen, um Euch zu retten, Fürst Shanosfane.«
    Sein schwarzes Gesicht drückte gelinde Überraschung aus.
    »Warum sollte Belphig mich töten?«
    »Ihr bedroht seine Herrschaft.«
    »Herrschaft?«
    »Fürst Shanosfane, wenn Ihr hierbleibt, seid Ihr verloren. Keine Bücher mehr. Keine Forschungen.«
    »Ich tue es nur, um die Zeit zu vertreiben ...«
    »Fürchtet Ihr den Tod nicht?«
    »Nein.«
    »Also, dann .« Ich schob das Schwert in die Hülle, sprang vor und versetzte ihm einen heftigen Schlag in den Nacken. Er sank über dem Tisch zusammen. Ich warf ihn mir über die Schulter und lief zur Tür. Meine Bären knurrten, als Silberne Krieger sich uns entgegenstellten. Ich warf Shanosfane in den Wagen und stürzte mich auf die Krieger. Offenbar waren sie an Waffen gewöhnt, die sie nicht verletzen konnten. Das Schwarze Schwert winselte und heulte, schnitt mühelos durch ihre seltsamen Rüstungen und bewies, daß sie in der Tat sehr viel Menschenähnlichkeit hatten. Ihr Blut floß ebenso rasch. Ihre Eingeweide quollen aus den Wunden, die das Schwert ihnen schlug. Die silberfarbenen Gesichter verrieten ihren Schmerz.
    Ich stieg wieder in den Wagen, schüttelte die Zügel, wendete in dem engen Gang und flüchtete zum Haupttor, wobei ich die Bären zu immer noch größerer Geschwindigkeit antrieb.
    Dann sah ich Belphig. Er jaulte erschreckt, als er uns wie ein Ungewitter heranstürmen sah, und drückte sich flach gegen die Wand. Ich beugte mich vor und versuchte, ihn mit der Schwertspitze zu erreichen, aber er war zu weit entfernt.
    Wir passierten die immer noch weit geöffnete Tür und kamen jetzt noch schneller voran als bei der Hinfahrt, bei der die Bären die Steigung zu bewältigen hatten.
    Diesmal verstellte uns kein Silberner Krieger den Weg. Sie hatten gelernt, vorsichtig zu sein. Aber aus sicherer Entfernung schleuderten sie immer noch ihre Hellebarden, und zwei davon streiften mich leicht am linken Arm und der rechten Wange.
    Ich lachte sie aus und zeigte ihnen mein großes Schwert. Mit viel größerer Macht begabt als das Schwert Erekoses (das wahrscheinlich nur eine Manifestation eines Teils der echten Waffe gewesen war) summte es sein Todeslied, während meine Bären uns im vollen Lauf zum Strand hinabzogen.
    An manchen Stellen kam Jubel auf, als die Gefangenen meiner ansichtig wurden. Ich deutete mit dem Schwert auf sie.
    »Kämpft, Männer von Rowenarc! Kämpft! Wehrt euch gegen die Silbernen Krieger! Tötet sie, wenn ihr

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