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Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Titel: Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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könnt!«
    Weiter holperte der Wagen.
    »Tötet sie, oder ihr werdet sterben!«
    Einige der Gefangenen bückten sich nach den Hellebarden und schleuderten sie nach ihren Unterdrückern. Wieder waren die Silbernen Krieger verwirrt und wußten nicht, was sie tun sollten.
    »Nun flieht!« rief ich. »Flieht in die Berge und versucht den Roten Fjord zu erreichen. Dort werdet ihr willkommen sein - und in Sicherheit. Das Schwarze Schwert wird euch beschützen!«
    Ich wußte kaum, was ich schrie, aber es machte einen überraschenden Eindruck auf die mutlose Bevölkerung Rowenarcs. Während die Silbernen Krieger noch ratlos zögerten, begannen sie zu laufen. Es war für sie noch nicht zu spät, Kämpfer zu werden, dachte ich. Und Kämpfer würden die Überlebenden werden - denn jetzt wußten sie, welches Schicksal ihnen bevor stand, wenn sie sich nicht zur Wehr setzten.
    Ich lachte in wilder Freude und lenkte den Wagen von den Klippen herab auf den Strand.
    »Shanosfane ist in Sicherheit!« rief ich denen zu, die mich hören konnten. »Euer Fürst ist bei mir.« So gut es ging, richtete ich seinen schlaffen Körper auf. »Er lebt, ist aber ohne Besinnung!« Ich sah eines seiner Lider zucken. Er würde nicht mehr lange besinnungslos sein.
    Belphig und ein Trupp der Silbernen Krieger hatten die Verfolgung noch nicht aufgegeben. Aus einem der Torbogen kam Morgeg, mit seinen Männern und ich wußte, daß ich sie mehr zu fürchten hatte, als die unbeholfenen Fremden.
    Ihre seehundähnlichen Reittiere bewegten sich geschickt über die knirschenden Kristalle. Eine Lanze streifte die Schulter eines meiner Bären. Die Tiere waren ziemlich erschöpft, denn ich hatte sie scharf angetrieben.
    Und dann, auf halbem Wege zu der Stelle, wo ich das Boot zurückgelassen hatte, stieß eines der Räder gegen einen Stein und Shanosfane und ich wurden herausgeschleudert, während die Bären weiterliefen und den Wagen hinter sich herzogen. Er hüpfte auf dem unebenen Boden, prallte gegen einen zweiten Felsen, richtete sich auf und verschwand in der Dämmerung.
    Ich warf mir Shanosfane wieder über die Schulter und lief so schnell ich konnte, aber das Geräusch der Seehundflossen kam unbarmherzig näher. Endlich sah ich das Boot. Ich blickte mich nach Morgeg und den anderen um. Sie mußten mich einholen, bevor ich es erreichen konnte. Shanosfane stöhnte und rieb sich den Kopf. Ich half ihm auf die Beine.
    »Seht Ihr das Boot, Fürst Shanosfane? Es wird Euch in Sicherheit bringen. Beeilt Euch.«
    Ich nahm das Schwarze Schwert in beide Hände, als der noch völlig benommene Shanosfane davonstolperte.
    Dann bereitete ich mich darauf vor, dem Angriff standzuhalten.
    Morgeg und weitere sechs Reiter, die alle mit Äxten bewaffnet waren, griffen mich an. Ich wirbelte das riesige Schwert um den Kopf und schlitzte zwei Seehunden den Hals auf. Sie brüllten, als das Blut aus den zerrissenen Adern strömte. Nach einem letzten Aufbäumen brachen sie zusammen und warfen ihre Reiter ab. Einen der Reiter tötete ich sofort, das Schwarze Schwert drang durch die Rüstung und Polster in sein Herz. Mit einem zweiten Schlag tötete ich einen Mann, der noch im Sattel saß. Er zuckte zusammen und stürzte.
    Der zweite abgeworfene Reiter kam wie ein Krebs auf mich zu und wirbelte seine Streitaxt um den Kopf. Ich schlug nach dem Schaft, die Klinge flog durch die Luft, traf einen anderen Reiter ins Gesicht und schlug ihn aus dem Sattel. Das Schwarze Schwert bohrte sich in die Kehle des Waffenlosen.
    Morgeg kämpfte mit einem erschreckten Tier. Haßerfüllt starrte er mich an.
    »Ihr seid lästig, Graf Urlik«, sagte er.
    »Scheint so.« Ich fintierte.
    Außer Morgeg war nur noch ein Reiter am Leben. Ich senkte mein Schwert und sprach ihn an. »Möchtet Ihr Euch zurückziehen, während ich Morgeg töte? Oder wollt Ihr bleiben und mit ihm sterben?«
    Das bleiche Gesicht des Mannes verzerrte sich, er öffnete den Mund, versuchte etwas zu sagen, brachte keinen Ton heraus und lenkte sein Tier in Richtung Rowenarc.
    Morgeg sagte ruhig: »Ich glaube, ich möchte auch umkehren.«
    »Das könnt Ihr nicht«, erwiderte ich einfach. »Ihr seid mir noch etwas schuldig, weil Ihr mich auf dieser Insel ausgesetzt habt.«
    »Ich hielt Euch für tot.«
    »Ihr habt nicht nachgesehen.«
    »Ich glaubte, der Seehirsch hätte Euch getötet.«
    »Ich tötete den Seehirsch.«
    Er leckte sich die Lippen. »In diesem Fall möchte ich außerordentlich gerne nach Rowenarc zurückkehren.«
    Ich senkte

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