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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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das ich nicht hören konnte. Augenscheinlich nur noch von Willenskraft angetrieben, stapfte und stolperte er über das frostige Marschland.
    Der Zwillingsbruder des Kapitäns bedeutete mir, aus dem Boot zu steigen. Ich konnte ein inneres Widerstreben nicht ganz unterdrücken. Als ich zögerte, schenkte er mir ein beruhigendes Lächeln. Dann, als ich einen nackten Fuß auf den federnden Marschboden setzte, sagte er:
    - John Daker, laßt mich Euch etwas anderes als Glück wünschen. Laßt mich statt dessen wünschen, daß Ihr, wenn die Zeit kommt, fähig seid, auf Eure Reserven an Kraft und Vernunft zurückzugreifen! Lebt wohl! Ich bin sicher, Ihr werdet wieder mit uns segeln .
    Nicht ein bißchen aufgemuntert von seinen Worten, stieg ich jetzt etwas bereitwilliger aus dem Boot.
    - Für meinen Teil hoffe ich, Euch niemals wieder zu sehen ...
    Aber das Boot, der Steuermann und die erstarrte Gestalt waren allesamt verschwunden. Ich bewegte meinen steifen Hals, um nach ihnen Ausschau zu halten, und merkte dabei, daß ich mich plötzlich wärmer fühlte. Zumindest das Verschwinden der Gestalt erklärte sich mir sofort. Ich war in sie eingedrungen und belebte sie. Aber immer noch kannte ich weder meinen Namen noch den Zweck meines Aufenthalts in diesem Reich.
    Der andere Mann watete immer noch auf mich zu und versuchte immer noch, mit Rufen meine Aufmerksamkeit zu erregen. Ich hob ihm grüßend meinen Spieß entgegen.
    Dann überfiel mich Angst wie ein Schmerz. Ich hatte die Ahnung, daß ich in der neuen Inkarnation alles verlieren konnte, was ich je besessen, und alles, was ich je begehrt hatte …

Erstes Buch
    Er schlief hoch auf einem Findlingsstein, träumte hin, träumte her, war, je mehr er träumte, um so mehr allein, und seine Zukunft schien vergangen;
    Erwachend stieg er hinunter bald beim ersten Licht, dem fahlen Licht, der Wald unter ihm schien düster und kalt und die Vergangenheit lag vor ihm;
    Denn sein lang verlorener Drache am Wegrand droht, nicht zu umgehn und niemals schlafend, und er wußte im Innern, er war schon fast tot, doch der Tod war die halbe Geschichte.
     
    Louis MacNeice, DIE VERBRANNTE BRÜCKE

Kapitel eins
    Der Mann stellte sich vor als Ulrich von Bek, und er kam aus einem Lager in Deutschland namens Sachsenwald. Sein Verbrechen hatte darin bestanden, ein Christ zu sein und gegen die Nazis gesprochen zu haben. Dank wohlmeinender Freunde war er 1938 entlassen worden. 1939, als sein Versuch, Adolf Hitler zu töten, fehlschlug, war er von der Gestapo in dieses Reich geflohen, in dem wir uns jetzt beide aufhielten. Ich nannte es Maaschanheem, er aber schlicht Mittelmark. Es überraschte ihn, wie vertraut ich mit der Welt war, die er hinter sich gelassen hatte. »Sie gleichen eher einem Krieger aus dem Nibelungenlied!« sagte er. »Und Sie sprechen dieses eigenartig altertümliche Deutsch, das die hier gebräuchliche Sprache zu sein scheint. Aber Sie sagen, Sie stammten ursprünglich aus England?«
    Ich sah keinen Sinn darin, ihm ausführlich von meinem Leben als John Daker zu erzählen, noch zu erwähnen, daß ich in einer Welt gelebt hatte, in der Hitler besiegt war. Ich hatte längst die Erfahrung gemacht, daß derlei Enthüllungen immer wieder verheerende Folgen hatten. Er war nicht nur hierhergekommen, um sich in Sicherheit zu bringen, sondern auch, um ein Mittel zu finden, das Ungeheuer zu vernichten, das von der Seele seines Landes Besitz ergriffen hatte. Jedes Wort, das ich sagte, konnte ihn unter Umständen von seinem Vorhaben abbringen. Woher sollte ich wissen, ob nicht von Bek für den Untergang Hitlers verantwortlich gewesen war! Ich erzählte ihm soviel von meinen Verhältnissen, wie ich für vertretbar hielt, und schon das war genug, daß ihm der Mund offenstehen blieb.
    »Es bleibt die Tatsache«, schloß ich, »daß keiner von uns besser für diese Welt gerüstet ist als der andere. Sie kennen wenigstens Ihren Namen!«
    »Sie haben keinerlei Erinnerung an Maaschanheem?«
    »Nicht die geringste. Alles was ich zu haben scheine, ist meine übliche Fähigkeit, die Hauptsprache der jeweiligen Ebene zu sprechen, auf der ich mich wiederfinde. Sie erwähnten eine Karte?«
    »Ein Familienerbstück, das in dem Kampf verloren ging, von dem ich Ihnen erzählte, mit den kleinen bewaffneten Burschen, die mich zu verschleppen versuchten. Sie war nicht sehr genau. Nach meiner Schätzung wurde sie ungefähr im 15. Jahrhundert angefertigt. Sie versetzte mich in die Lage, diesen Ort zu erreichen,

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