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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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spüren, während ich schlief. Trotzdem bewegte der Kreis sich langsam um mich herum, erst im Uhrzeigersinn, dann entgegengesetzt. Und dies war ein äußerer Kreis. Der innere Kreis, der mich umgab, bestand aus bleichem Feuer, das mich fast blendete.
    - Ich kann nicht kommen! Ich bin nicht die, die ihr sucht! Ihr müßt woanders Ausschau halten! Ich werde an einem anderen Ort gebraucht .
    - LASS DEN FEUERDRACHEN FREI!
    - LASS DEN FEUERDRACHEN FREI!
    - SHARADIM! SHARADIM! LASS IHN FREI! SHARADIM!
    - Nein! Ich bin es, den ihr freilassen müßt! Bitte glaubt mir, wer immer ihr seid, dass ich nicht bin, was ihr sucht! Laßt mich in Frieden! In Frieden!
    - SHARADIM! SHARADIM! LASS DEN FEUERDRACHEN FREI!
    Ihre Stimmen klangen beinahe so verzweifelt wie meine eigene. Aber
    so sehr ich mich bemühte, zu ihnen durchzudringen, sie konnten mich über ihrem Gesang nicht hören. Ich fühlte mich ihnen verwandt. Ich hätte gerne mit ihnen gesprochen und ihnen die wenigen Informationen weitergegeben, die ich besaß, aber meine Stimme blieb weiter un- gehört.
    Abgesehen davon schien ich mich an eine frühere Unterhaltung zu erinnern. Hatte man mir einst von einem Drachen in einem Schwert erzählt? War es ein Gespräch mit dem Ritter in Schwarz und Gold gewesen? Oder mit Jermays dem Krüppel? Oder hatte der blinde Kapitän mir gesagt, dass ich ausgewählt war, nach einer solchen Klinge zu suchen, und hatte das zu meinem Entschluß geführt, sein Schiff zu verlassen? Ich konnte mich nicht besinnen. Alle diese Träume flossen zusammen, genau wie die meisten meiner früheren Inkarnationen oft kaum voneinander zu unterscheiden waren, wenn sie ungerufen in meinem Bewusstsein aufstiegen, wie Trümmer plötzlich an die Oberfläche eines Gewässers steigen, um ebenso unvermittelt wieder zu versinken.
    Jetzt rief eine Stimme ELRIC! Jetzt ASQUIOL! Eine andere Gruppe flehte zu Corum. Noch andere verlangten nach Falkenmond, Rashono, Malan'ni. Schreiend bat ich sie, aufzuhören. Niemand rief nach Ereko- se. Niemand rief nach mir! Trotzdem wußte ich, dass ich sie alle war. Alle diese, und noch viele, viele mehr.
    Aber ich war nicht Sharadim.
    Ich begann vor diesen Stimmen wegzulaufen. Ich flehte um Erlösung. Alles was ich wollte, war Ermizhad. Meine Füße sanken in die salzige Kruste des Ozeans. Ich dachte, ich würde nun doch noch ertrinken, denn ich hatte das Floß verlassen. Ich watete durch Wasser, das mir bis zu den Schenkeln reichte, und hielt mein Schwert hoch über dem Kopf. Und vor mir, dunkel gegen den Nebel, war ein großes Schiff mit hohen Kastellen an Bug und Heck, mit einem festen, dicken Hauptmast, an dem zusammengerollt ein schweres Segel hing, mit fein geschnitztem Holzwerk und einem massiven, geschwungenen Bug und mit großen Steuerrädern auf beiden hohen Decks. Und ich rief:
    - Kapitän! Kapitän! Ich bin es! Erekose ist zurückgekehrt! Ich bin hier, um meine Aufgabe zu erfüllen. Ich werde tun, was Ihr von mir verlangt!
    - Aha, Held der vielen Namen. Ich hatte gehofft, Euch hier zu finden. Kommt an Bord, kommt an Bord und seid willkommen. Ihr seid mein einziger Passagier, bis jetzt. Allerdings gibt es viel für Euch zu tun .
    Und ich wußte, daß der blinde Kapitän zu mir sprach, und daß ich die Welt Rowenarcs, des Südeises und des Roten Fjords hinter mir gelassen hatte, und zwar für immer. Man würde annehmen, daß ich weit draußen auf dem Meer mit einem Seehirschen zusammengetroffen oder ertrunken sei. Mir tat es nur leid, auf diese Art von Bladrak Morgenspeer Abschied nehmen zu müssen, denn er war ein guter Kamerad gewesen.
    - Wird meine Reise lange dauern, Kapitän? Ich stieg die Leiter hinauf, die man für mich herabgelassen hatte, und stellte dabei fest, dass ich nur noch einen schlichten Kilt aus weichem Leder trug, Sandalen und einen breiten Schwertgurt über der Brust. Ich blickte in die blinden Augen des lächelnden Kapitäns, der eine kräftige Hand ausstreckte und mir über die Reling half. Er war mit denselben einfachen Sachen bekleidet, die er vorher schon getragen hatte, eingeschlossen den Mantel aus Kalbsleder.
    - Nein, guter Held. Ich denke, Ihr werdet sie diesmal ziemlich kurz finden. Es gibt da ein Mißverständnis zwischen Ordnung und Chaos und den ehrgeizigen Bestrebungen von Erzherzog Balarizaaf, wer immer das sein mag!
    - Ihr kennt unser Ziel nicht? Ich folgte ihm in seine eigene kleine Kabine unter dem Achterdeck, wo für uns beide eine Mahlzeit vorbereitet war. Es roch ausgezeichnet. Mit

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