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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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nichts nach. Der Ewige Krieg war ein kolossales Missverständnis gewesen, an dem wir vermutlich mehr Schuld hatten als sie.
    Es blieb die Tatsache, dass sie hässlich waren, ein wenig abartig rochen und viele meiner Freunde ins Jenseits befördert hatten. Aber es waren keine Taurier, die uns zu lebenslänglichem Exil auf diesem Eisberg verdammt hatten! Diese Idee stammte vom Menschen. Und obwohl der Mensch aus ein paar Milliarden identischer Klone bestand, waren seine Gene biologisch gesehen doch die unseren.
    Vieles von dem, was in den Versammlungen besprochen wurde, war eine etwas galligere Version der Beschwerden, die wir längst auf offiziellem Wege eingereicht hatten. Unser Energienetz war unzuverlässig und musste repariert werden, ehe der Winter richtig losging; andernfalls würde es zu Todesfällen kommen. Die einzige Reaktion von Centrus war eine Prioritätenliste der öffentlichen Versorgungsbetriebe, auf der wir ziemlich weit hinten standen, weil andere Städte näher an der Hauptstadt lagen als wir. (Wir befanden uns sozusagen am Rande der Zivilisation – eine Art Alaska oder Sibirien, um Vergleiche zu verwenden, die den meisten hier überhaupt nichts mehr sagten.)
    Natürlich war der Hauptgrund für diese geheimen Treffen die Tatsache, dass Centrus unsere Sorgen nicht sonderlich ernst nahm und selten daran dachte, Abhilfe zu schaffen. Die Regierung setzte sich aus unseren Leuten zusammen, gewählten Abgeordneten, deren Anzahl auf Bevölkerungsdichte und Beruf basierte. Allerdings besaß der Mensch bei der tatsächlichen Administration eine Aufsichtsfunktion, die in etwa einem Vetorecht entsprach.
    Und die Prioritäten des Menschen waren nicht die gleichen wie die unseren. Es ging um mehr als den normalen Großstadt-Hinterland-Konflikt, auch wenn der gern vorgeschoben wurde. Ich nannte es »bewusste Abstufung«. Etwa die Hälfte der neuen Menschen auf diesem Planeten lebte in Centrus, und die wenigen von ihnen, die in Orte wie Paxton geschickt wurden, blieben nur ein Langjahr, ehe sie in die Hauptstadt zurückkehrten. Also galt, dass alles, was Centrus nützte, auch dem Menschen nützte. Und uns draußen in den Provinzen schwächte, zumindest indirekt.
    Ich hatte natürlich mit Lehrern zusammengearbeitet und gelegentlich mit Verwaltungsbeamten zu tun gehabt, die zur neuen Rasse gehörten. Es störte mich längst nicht mehr, dass sie alle gleich aussahen und sich, oberflächlich betrachtet, alle gleich verhielten. Immer ruhig und vernünftig, ernsthaft und freundlich. Mit einem kleinen Hauch von Mitgefühl für uns.
    Wir sprachen über das Problem mit dem Energienetz, die Probleme mit der Schule, den Phosphatabbau, den sie zu nahe an Paxton betreiben wollten (und der uns andererseits die seit langem benötigte Güter-Einschienenbahn bringen würde), und diverse kleinere Anliegen. Erst dann ließ ich meine Bombe platzen.
    »Ich habe einen bescheidenen Vorschlag.« Marygay sah mich an und lächelte. »Marygay und ich finden, dass wir alle den neuen Menschen und unsere Taurier-Brüder bei ihrem großartigen Experiment unterstützen sollten.«
    Einen Moment lang herrschte absolute Stille, nur unterbrochen vom Knistern des Feuers. Mir kam zu Bewusstsein, dass die meisten ein Jahrtausend nach Swift geboren waren und mit der Redewendung »bescheidener Vorschlag« nichts anzufangen wussten.
    »Okay«, sagte Charlie, »drück dich mal weniger geschwollen aus und komm zur Sache!«
    »Ihnen liegt daran, die alten Menschen als genetischen Grundstock zu isolieren. Sie sollen ihre Isolation kriegen – aber anders, als sie denken!
    Ich schlage vor, dass wir ihnen die Time Warp abnehmen, aber nicht, um zwischen Mizar und Alkor hin und her zu pendeln, sondern um ihre Reichweite voll zu nutzen und dann sicher hierher zurückzukehren.«
    »Zwanzigtausend Lichtjahre«, warf Marygay ein. »Vierzigtausend, hin und zurück. Verschaffen wir ihnen zweitausend Generationen für ihr Experiment!«
    »Und uns zweitausend Generationen Ruhe vor ihren Einmischungen«, sagte ich.
    »Wie viele von uns könntet ihr mitnehmen?«, fragte Cat.
    »Die Time Warp ist für zweihundert Leute ausgelegt, wenn sie eng zusammenrücken«, erklärte Marygay. »Ich verbrachte ein paar Jahre an Bord, während ich auf William wartete, und es war auszuhalten. Einhundertfünfzig wären für ein längeres Zusammenleben wahrscheinlich besser.«
    »Wie lange?«, wollte Charlie wissen.
    »Wir würden um zehn Jahre altern«, sagte ich. »Erdenjahre.«
    »Eine

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