Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
interessante Idee«, meinte Diana. »Aber ich glaube kaum, dass ihr die Kiste entführen müsstet. Sie ist ein Museumsstück, das seit einer Generation leer steht. Wenn ihr darum bittet, kriegt ihr sie vermutlich nachgeworfen.«
    »Von Rechts wegen müssten wir nicht einmal darum bitten. Das Schiff gehört uns und nicht dem Menschen! Ich habe höchstpersönlich mit einem Anteil dafür bezahlt«, sagte Marygay. Wir Veteranen hatten den Kreuzer gekauft und als eine Art Zeitmaschine ausgerüstet.
    »Deinen Wohlstand hattest du der Relativität zu verdanken«, meinte Lori. »Du bekamst während der diversen Feldzüge üppige Zinsen auf deinen Sold.«
    »Mag sein, aber es war mein Geld.« Marygay wandte sich an die anderen. »Hat sonst noch jemand hier Ansprüche auf einen Teil der Fähre?«
    Ein allgemeines Kopfschütteln setzte ein. Dann meldete sich Teresa Larson zu Wort. »Sie haben uns schlicht und einfach um unseren Lohn betrogen«, sagte sie. »Auf mein Konto wurden Milliarden Erdendollars überwiesen, genug, um mir eine Villa am Nil zu kaufen. Aber hier auf Mittelfinger bekomme ich nicht mal einen Laib Brot dafür.«
    »Ich will mal den Advocatus Diaboli spielen«, sagte ich. »Der Mensch bot an, den aufgegebenen Besitz ›zu verwalten‹. Und die meisten der Schiffseigner hatten kein Interesse mehr an dem Kahn, nachdem er seinen Zweck erfüllt hatte.«
    »Das stimmt«, bestätigte Marygay. »Und ich leugne nicht, dass ich leichten Herzens in den Schwindel eingewilligt habe. Sie kauften unsere Anteile mit Geld zurück, das wir nur auf der Erde ausgeben konnten. Wir fanden das damals amüsant – wertloses Geld im Tausch für eine wertlose Antiquität.«
    »Es ist eine Antiquität«, erklärte ich. »Marygay nahm mich einmal mit nach oben, um mir das Schiff zu zeigen. Aber habt ihr euch jemals überlegt, weshalb sie das Ding weiterhin warten und instand halten?«
    »Du wirst es uns sicher gleich sagen«, meinte Diana.
    »Nicht aus Sentimentalität, so viel steht fest. Ich vermute eher, dass sie es als eine Art Rettungsboot betrachten, mit dem sie sich absetzen können, wenn die Lage hier mal brenzlig wird.«
    »Dann heizen wir ihnen eben tüchtig ein,« sagte Max, »stapeln sie in den Frachtraum und schießen sie zurück auf die Erde. Oder zu ihren Taurier-Kumpeln.«
    Ich überhörte diese Zwischenbemerkung. »Egal, wie ihre Pläne aussehen, sie werden uns den Kreuzer nicht freiwillig überlassen. Auch wenn er dreihundert Erdenjahre auf dem Buckel hat, ist er bei weitem das größte und stärkste Schiff in dieser Ecke des Universums – auch ohne Bewaffnung. So etwas wird heute nicht mehr hergestellt. Es dürfte etwa ein Zehntel des gesamten materiellen Wohlstands in diesem System ausmachen.«
    »Dein Vorschlag hat einiges für sich«, sagte Lori. »Aber wir gedenkst du auf das Schiff zu kommen? Es gibt nur zwei Orbital-Shuttles auf dem Planeten, und die befinden sich in Centrus. Du wirst mindestens eines davon kapern müssen, ehe du diese relativistische Raumfähre entführen kannst.«
    »Das wird einiges an Planung erfordern«, gab ich zu. »Wir müssen eine Situation konstruieren, die es ihnen unmöglich macht, uns die Time Warp zu verweigern. Angenommen, wir würden diese vier Taurier entführen und damit drohen, sie umzubringen?«
    Sie lachte. »Wahrscheinlich würden sie sagen: ›Bitte sehr!‹ – und vier neue schicken.«
    »Das bezweifle ich. Ich denke, sie sind in Wahrheit ebenso wenig austauschbar wie der Mensch, auch wenn sie das immer behaupten. Wie du selbst vorhin sagtest: Warum sollten sie sich die Mühe machen, vier und nicht nur einen Vertreter zu schicken, wenn sie alle gleich wären?«
    »Man könnte sie zuerst einmal fragen, ob sie das Schiff hergeben«, sagte Ami Larson. »Ich meine, sie sind doch ganz vernünftig. Wenn sie ablehnen, ist immer noch Zeit…«
    Gemurmel setzte ein und einige Zuhörer lachten laut. Ami gehörte nicht zu den Veteranen, sondern zur dritten Paxton-Generation. Sie kam nur zu den Treffen, weil sie mit Teresa verheiratet war.
    »Du bist mit ihnen aufgewachsen, Ami.« Diana bemühte sich um einen neutralen Tonfall. »Einige von uns Alten können dein Vertrauen in sie nicht teilen.«
    »Wir fliegen also zehn Jahre – oder vierzigtausend – in die Zukunft und kommen dann hierher zurück«, sagte Lar Po. »Angenommen, das Experiment des neuen Menschen war erfolgreich. Dann werden wir nutzlose Cro-Magnons sein.«
    »Schlimmer als das«, erklärte ich gut gelaunt. »Die

Weitere Kostenlose Bücher