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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Wassersystem und provisorische Latrinen. Und wir mussten Suchtrupps losschicken, die sich einen Überblick verschafften, wo in der Stadt wir an welche Ressourcen kamen.
    Marygay und ich beabsichtigten allerdings, das Regierungsviertel aufzusuchen und dort nach weiteren Teilen des Puzzles Ausschau zu halten. Unser Ziel war das AIK, das Amt für Interplanetarische Kommunikation.

dreiundzwanzig
    Wie das Justizgebäude war das AIK mittags an einem ganz normalen Arbeitstag unverschlossen gewesen. Der Sheriff setzte uns ab, wir marschierten ungehindert durch den Haupteingang – und entdeckten zu unserer Verblüffung, dass die Räume im Innern beleuchtet waren! Das Gebäude hing nicht am Netz der Stadt, und die Energieversorgung – woher und womit auch immer – funktionierte offensichtlich noch.
    Direkte Botschaften von der Erde würden uns wenig Aufschluss geben, da die Heimat achtundachtzig Lichtjahre entfernt war. Aber Nachrichten per Kollapsar-Sprung dauerten nur zehn Monate und irgendwo gab es sicher eine Art Logbuch oder Archiv.
    Dann war da noch Mizar, nur drei Lichtjahre entfernt. Auf seinem Taurier-Planeten Tsogot gab es eine Kolonie des neuen Menschen, und wir konnten vielleicht von dort etwas erfahren oder zumindest eine Nachricht absetzen und die Antwort sechs Jahre später erhalten.
    Es war nicht so, dass man einfach ein Mikro nehmen und einen Schalter betätigen konnte – und wenn es so gewesen wäre, hätte man zumindest wissen müssen, welches Mikro und welchen Schalter. Aber natürlich benutzte niemand mehr Englisch für die knappe Beschriftung der Bedienelemente, und Marygay und ich hatten gerade so viel MF-Standard gelernt, dass wir uns mehr recht als schlecht verständigen konnten.
    Wir riefen den Sheriff an und baten ihn, das Nötigste zu übersetzen. Er erklärte uns, dass er erst noch eine Ladung. Lebensmittel aus der Innenstadt holen und zum Wohnheim bringen müsse, wollte aber auf dem Rückweg zu seinem nächsten Transport bei uns vorbeischauen.
    Während wir auf ihn warteten, sahen wir uns gründlich um. Es gab einen Hauptraum mit zwei Konsolen, die als »Eingang« und »Ausgang« gekennzeichnet waren (oder andersherum, was wir nicht genau auflösen konnten). Jede der Konsolen hatte drei Anlagen – Erde, Tsogot und vermutlich so etwas wie »andere Orte«. Vor der Tsogot-Anlage stand jeweils ein Stuhl und ein taurisches Sitzgestell.
    Als der Sheriff endlich auftauchte, brachte er Mark Talos mit, der bei der Telefongesellschaft von Centrus gearbeitet hatte und ziemlich fließend Standard sprach.
    »Sie hören nicht ständig alles ab, was von der Erde kommt«, erklärte er. »Das wäre unsinnig und wohl auch unmöglich. Aber es gibt eine Frequenz, die sie laufend überwachen und aufzeichnen – eigentlich ein Archiv, das regelmäßig ergänzt wird. Wichtige Botschaften gehen per Kollapsar-Drohne hin und her, aber hier handelt es sich im Großen und Ganzen um ein Protokoll. ›Was heute vor achtundachtzig Jahren auf der Erde geschah…‹«
    Er trat an die Konsole und studierte die Bedienelemente. »Ah, Monitor 1.« Er betätigte einen Kippschalter und gleich darauf erklang ein schriller Schwall von Standard.
    »Dann ist der Schalter darunter Monitor 2?«
    »Nicht ganz. Eher ›1A‹.« Nachdem er die Sprache weggeklickt hatte, ging er auf 1A. Nichts. »Ich könnte mir denken, dass dieser Kanal mit der Kollapsar-Drohne verbunden ist – oder mit Leuten, die per Kollapsar-Sprung durch die Gegend reisen. Allerdings geschieht das vielleicht auch am Raumhafen.«
    »Können wir eine Nachricht zur Erde senden?«, erkundigte sich Marygay.
    »Klar. Aber du… wir werden alle ziemlich alt aussehen, bis sie dort ankommt.« Er deutete auf den Stuhl. »Setz dich einfach und drücke auf die rote Taste da vom, die mit der Markierung HIN/HAN. Wenn du fertig bist, drückst du sie noch einmal.«
    »Lass mich die Zeilen zuerst aufsetzen.« Sie nahm meine Hand. »Dann sehen wir sie alle durch und überlegen, ob wir nichts Wichtiges vergessen haben.«
    »Wahrscheinlich warten sie schon ganz gespannt auf unsere Botschaft«, meinte Mark.
    »Ach, wirklich? Wo sind sie dann?« Ich sah den Sheriff an. »Spielt die alte Rasse im großen Plan der Dinge eine so kleine Rolle, dass wir plötzlich verschwinden können und sie sich nicht einmal die Mühe machen, ein Schiff loszuschicken und nach dem Rechten zu sehen?«
    »Nun, die Nachrichten, die sie erhalten, sind…«
    »… achtundachtzig Jahre alt, ich weiß. So ein

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