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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
Autoren: Joe Haldeman
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schwenkte. Dann eine Zeitraffer-Aufnahme von Jupiter, wie er sich um seine Achse drehte. »Das Jupiter-Projekt ist das größte und vielschichtigste wissenschaftliche Experiment, das je durchgeführt wurde. Peter Blankenship hatte anhand von Berechnungen nachgewiesen, dass dieses Projekt unverzüglich eingestellt werden müsse. Doch dann verschwand er, und als er wieder auftauchte, war er nicht mehr in der Lage, wissenschaftliche Dialoge zu führen.
    Seine Assistentin, Professor Blaze Harding« – hier wurde ein Foto von Amelia während einer Vorlesung eingeblendet – »bekam jedoch offenbar Wind von den kriminellen Machenschaften und tauchte in Mexiko unter. Aus ihrem Versteck schickte sie Dutzende von Kopien der Blankenship-Theorie und der dazu gehörigen komplizierten mathematischen Beweise an Wissenschaftler in aller Welt. Die Meinungen sind geteilt.«
    Wieder in seinem Studio, saß Burley zwei Männern gegenüber, einer davon mit mehr als vertrauten Zügen.
    »O Gott, doch nicht Macro!« sagte Amelia.
    »Meine Gäste heute Abend sind Professor Lloyd Doherty, ein langjähriger Kollege von Peter Blankenship, und Professor Mac Roman, der Dekan der Physik-Fakultät an der University of Texas, an der auch Professor Harding lehrt und arbeitet.«
    »Ist Lehren keine Arbeit?« fragte ich, aber Amelia legte nur einen Finger auf die Lippen.
    Macro lehnte sich zurück und setzte seine typische selbstzufriedene Miene auf. »Professor Harding war in jüngster Zeit stark belastet, unter anderem durch Affären mit einem ihrer früheren Doktoranden und eben jenem Peter Blankenship.«
    »Bleiben Sie bei den Sachfragen, Mac«, sagte Doherty. »Sie haben die Arbeit gelesen. Was halten Sie davon?«
    »Also, sie ist… sie ist völlig absurd. Lächerlich.«
    »Weshalb?«
    »Lloyd, ich kann jetzt nicht die Mathematik zerpflücken. Das würde die Zuschauer nur langweilen. Aber die ganze Idee ist Humbug – die Vorstellung, dass die physikalischen Bedingungen, die im Innern von extrem flüchtigen Elementarteilchen herrschen, das Ende des Universums herbeiführen könnten…«
    »Noch vor nicht allzu langer Zeit fand es die Menschheit absurd, dass ein winziger Keim den Tod eines Menschen herbeiführen könnte.«
    »Der Vergleich hinkt.« Sein ohnehin rötlicher Teint wurde noch dunkler.
    »Nein, er passt genau. Aber ich stimme mit Ihnen darin überein, dass es nicht unbedingt zur Vernichtung des Universums kommen muss.«
    Macro nickte in Richtung Burley und der Kamera. »Na, also.«
    »Vielleicht wird nur das Sonnensystem zerstört«, fuhr Doherty fort, »oder unsere Galaxis. Ein relativ kleiner Sektor des Universums.«
    »Aber die Erde wird durch dieses Projekt definitiv vernichtet?« fragte Burley.
    »In weniger als einer Stunde, ja.« Die Kamera fing Dohertys Gesicht in Großaufnahme ein. »Daran besteht nicht der geringste Zweifel.«
    »Und ob!« hörte man Macros erregte Stimme.
    Doherty warf ihm einen müden Blick zu. »Selbst wenn Zweifel berechtigt wären, und sie sind es nicht, welches Risiko könnten wir eingehen? Eine Fifty-fifty-Chance? Zehn Prozent? Ein Prozent?«
    »In der Physik gibt es keine zehnprozentigen Fakten.«
    »Es gibt auch keine zehnprozentigen Toten!« Doherty wandte sich wieder Burley zu. »Das Problem, das ich entdeckt habe, hat nichts mit den ersten paar Minuten oder gar Jahrtausenden der Vorhersage zu tun. Es liegt meiner Meinung nach an der Extrapolation in den intergalaktischen Raum.«
    »Können Sie das genauer erläutern?« fragte Burley.
    »Letztlich käme dabei doppelt so viel Materie heraus; doppelt so viele Galaxien. Es ist genug Platz für sie da.«
    »Wenn ein Teil der Theorie falsch ist…?« begann Macro.
    »Außerdem«, fuhr Doherty fort, »deutet alles darauf hin, als habe sich das Gleiche schon früher ereignet, in anderen Galaxien. Tatsächlich würde diese These einige Anomalien erklären.«
    »Lassen Sie uns auf die Erde zurückkehren«, sagte Burley. »Oder zumindest in unser Sonnensystem. Welche Schwierigkeiten würde es bereiten, das Jupiter-Projekt zu stoppen – das größte Experiment, das je in Angriff genommen wurde?«
    »Physikalisch gesehen, überhaupt keine. Ein Funksignal von JPL, das ist alles. Im Normalfall wäre es vermutlich ein Problem, die Wissenschaftler zu diesem Schritt zu bewegen, der immerhin das Ende ihrer beruflichen Laufbahn bedeutet. Aber wenn sie sich weigern, geht am vierzehnten September für alle Menschen die berufliche Laufbahn zu Ende.«
    »Ich bleibe
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