Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
dabei, dass es sich um verantwortungsloses Geschwätz handelt«, sagte Macro. »Um Sensationshascherei, die mit Wissenschaft nicht das Geringste zu tun hat.«
    »Sie haben zehn Tage Zeit, das zu beweisen, Mac. Bis dahin wird sich eine lange Schlange hinter dem Funkgerät gebildet haben.«
    Die Kamera holte Burley groß ins Bild. Er schüttelte den Kopf. »Wenn Sie mich fragen, sollte man das Ding möglichst schnell abschalten.« Der Bildschirm wurde dunkel.
    Wir umarmten uns lachend und öffneten zur Feier des Tages ein Ginger Ale. Aber ehe wir trinken konnten, schaltete sich der Schirm von selbst wieder ein.
    Ich sah Eileen Zakim, die neue Zugführerin meiner Einheit. »Julian, wir stecken dick drin. Bist du bewaffnet?«
    »Nein – oder doch. Da ist eine Pistole.« Aber sie war im Apartment zurückgelassen worden wie das Ginger Ale; ich wusste nicht einmal, ob sie geladen war. »Was gibt es denn?«
    »Diese Verrückte ist hier – Gavrila. Vielleicht schon im Innern des Gebäudes. Sie schaffte es, ein kleines Mädchen draußen auf dem Gehweg zu ermorden, um den Stiefel-Wachtposten am Tor abzulenken.«
    »Mein Gott! Haben wir denn keinen Soldierboy am Haupteingang?«
    »Doch, aber der ist auf Patrouillegang. Gavrila wartete, bis er sich auf der gegenüber liegenden Seite befand. Allem Anschein nach schlitzte sie das Mädchen auf und warf es dann gegen die Außentür des Wachhäuschens. Als der Posten öffnete, schnitt sie ihm die Kehle durch, schleifte ihn quer durch die Wachstube und öffnete die innere Tür mit Hilfe seines Handabdrucks.«
    Ich nahm die Pufferpatrone aus der Pistole und warf sie gegen die Tür. »Was heißt ›allem Anschein nach‹? Wisst ihr nicht genau, was sich abgespielt hat?«
    »Nein. Die Innentür wird nicht überwacht. Fest steht, dass sie den Posten zurück in die Wachstube schleppte, und wenn sie beim Militär ist, weiß sie, wie Handabdruck-Schlösser funktionieren.«
    Ich untersuchte das Magazin der Pistole. Acht Trommeln mit jeweils 144 rasiermesserscharfen Nadeln – genau genommen ein vorgestanztes und gerilltes Metallgeschoss, das in 144 Stücke explodiert, sobald man abdrückt. Ein höllischer Splitterhagel, durchaus in der Lage, einen Arm oder ein Bein zu zerfräsen.
    »Nun, da sie sich im Innern befindet…«
    »Das können wir nicht genau sagen.«
    »Nehmen wir es einmal an. Gibt es noch mehr Handabdruck-Schlösser? Oder überwachte Eingänge?«
    »Der Haupteingang wird überwacht. Keine Handabdrücke; nur mechanische Schlösser. Meine Leute überprüfen jede Tür.«
    Ich zuckte ein wenig zusammen, als sie »meine Leute« sagte. »Okay. Wir sind hier sicher. Haltet uns auf dem Laufenden!«
    »In Ordnung.« Der Schirm wurde dunkel.
    Wir starrten beide die Tür an. »Vielleicht ist sie nicht gut genug ausgerüstet, um hier einzudringen«, sagte Amelia. »Das Kind und den Wachtposten hat sie mit einem Messer getötet.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaube, sie liebt diese Gemetzel.«

gavrila kauerte im unterbau eines Wäscherei-Trogs, die M-31 schussbereit in beiden Händen, während ihr der Lauf des Sturmgewehrs, das sie dem Wachtposten abgenommen hatte, schmerzhaft in die Rippen bohrte. Sie war durch einen Liefereingang eingedrungen, der offen stand, um die kühle Nachtluft hereinzulassen, und hatte die Tür hinter sich zugesperrt.
    Eine Weile spähte sie vorsichtig durch einen Spalt, ohne ihr Versteck zu verlassen. Ihre Geduld und Weitsicht wurden belohnt. Ein Soldierboy schlich lautlos an die Tür, überprüfte das Schloss und ging weiter.
    Nach einer weiteren Minute kroch sie aus dem engen Schrank und streckte sich. Sie musste entweder herausfinden, wo die Frau untergebracht war, oder irgendwie versuchen, das ganze Gebäude in die Luft zu jagen. Und zwar schnell. Die Überzahl des Feindes war erdrückend, und die Möglichkeit eines Überraschungsangriffs hatte sie bereits für den Vorteil des Terrors geopfert.
    In einer Wandnische entdeckte sie eine Konsole mit abgenutztem Keyboard, die grauen Kunststofftasten von einem helleren Seifenfilm überzogen. Das Ding schaltete sich ein, als sie aufs Geratewohl einen Buchstaben drückte. Als nächstes gab sie ›Directory‹ ein und prompt erschien auf dem Bildschirm eine Namensliste. Blaze Harding tauchte nicht auf, dafür aber Julian Class und dahinter die Ziffernfolge 8-1841. Das sah eher nach einer Telefon- als nach einer Apartment-Nummer aus.
    Sie fuhr mit dem Cursor über seinen Namen und klickte ihn an. Die Zahl 241
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher