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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Erkenntnissen – aber das ist streng vertraulich, weil uns vorerst die Beweise fehlen – war es die Tat eines durchgeknallten Offiziers und einer Handvoll Leute, die ihn unterstützten. Sie sind mittlerweile alle liquidiert, und die psychologische Kriegführung des Feindes versucht die Aktion mit dem Hinweis zu vernebeln, dass wir hinter der Sache standen, um die Ngumi als brutale Kinderschlächter hinzustellen, obwohl sie in Wahrheit nur das Wohl des Volkes verteidigen.«
    »Und das schlucken die Leute?«
    »Ja, vor allem in Mittel- und Südamerika. Habt ihr die Nachrichten nicht mitverfolgt?«
    »Ab und an. Was ist mit diesem Verfahren von Amnesty International?«
    »Abgewürgt. Das Militär gewährte einem ihrer Anwälte Einblick in die Gedankenaufzeichnungen der Beteiligten. Er konnte bezeugen, dass alle von der Gräueltat überrascht und größtenteils schockiert waren. Damit sind wir in Europa und wohl auch in Afrika und Asien aus dem Schneider. Nach Südamerika ist die Neuigkeit vermutlich noch nicht vorgedrungen.«
    Asher und Reza betraten das Lokal gemeinsam. »Hey, willkommen ihr beiden! Habt ihr euch aus dem Staub gemacht, um heimlich zu heiraten?«
    »Aus dem Staub gemacht, um zu arbeiten!« entgegnete Amelia rasch. »Wir waren in Washington droben.«
    »Regierungsangelegenheiten?« fragte Asher.
    »Nein. Aber die Regierung wird sich spätestens nach dem Wochenende mit unseren Erkenntnissen befassen müssen.«
    »Können wir euch die düsteren Fakten entlocken? Oder fehlt uns das nötige Fachwissen, um sie zu begreifen?«
    »Das Wesentliche ist nicht schwer zu verstehen.« Sie wandte sich an Marty. »Weißt du, ob Ray noch kommt?«
    »Der muss heute zu einer Familienfeier.«
    »Okay, dann bestellen wir unsere Drinks. Julian und ich haben euch etwas mitzuteilen.«
    Nachdem der Kellner Wein, Kaffee und Whisky gebracht und sich zurückgezogen hatte, begann Amelia ihren Bericht vom bevorstehenden intergalaktischen Untergang, vom endgültigen Aus, das unserer Welt drohte. Ich warf hier und da ein paar Details ein. Niemand unterbrach uns.
    Danach herrschte Stille. Wahrscheinlich hatte sich in all den Jahren, die wir nun zusammenkamen, noch nie eine darartige Betroffenheit breit gemacht.
    Asher räusperte sich schließlich. »Natürlich hat das Gremium noch nicht das letzte Wort gesprochen.«
    »Das ist richtig«, sagte Amelia. »Aber angesichts der Tatsache, dass Julian und Peter trotz unterschiedlicher Ausgangspunkte und Methoden zum gleichen Ergebnis kamen – auf acht signifikante Ziffern genau – mache ich mir wegen der Rezension keine Sorgen. Kopfzerbrechen bereitet mir eher die Reaktion der Politiker, wenn sie ein so gewaltiges Projekt plötzlich abblasen sollen, in das sie so viel investiert haben an Geld und Prestige. – Und ein wenig beschäftigt mich die Frage, wo ich nächstes Jahr arbeiten werde. Wo ich nächste Woche arbeiten werde…«
    »Hm«, meinte Belda. »Was die Bäume angeht, seid ihr ganz schön weit vorgedrungen. Ich nehme an, dass ihr auch über den Wald nachgedacht habt.«
    »Dass wir es mit einer potenziellen Waffe zu tun haben?« fragte ich und Belda nickte gewichtig. »Ja. Dieses Projekt ist die ultimative Weltuntergangswaffe. Auch deshalb muss es unbedingt gestoppt werden.«
    »Aber der Wald ist noch viel größer.« Belda nahm einen Schluck Kaffee. »Angenommen, ihr begnügt euch nicht damit, das Unternehmen nur zu stoppen. Ihr rottet es mit Stumpf und Stiel aus. Ihr geht die Fachliteratur durch und löscht jede Zeile, die einen Hinweis auf dieses Projekt gibt. Ihr schickt die Schergen der Regierung los und lasst jeden umbringen, der je das Wort Jupiter-Projekt gehört hat. Was wird dann geschehen?«
    »Du wirst es uns sicher gleich sagen«, entgegnete ich.
    »Ganz einfach. In zehn oder hundert oder Millionen Jahren kommen andere Leute auf die Idee, und man wird sie ebenfalls stoppen müssen. Aber irgendwann in weiteren zehn oder hundert oder Millionen Jahren taucht sie von neuem auf. Und früher oder später wird jemand damit drohen, sie zu verwirklichen. Oder nicht einmal drohen. Sondern sie einfach verwirklichen. Weil er die Welt so sehr hasst, dass er alles Leben zerstören will.«
    Es entstand eine lange Pause. »Also, damit wäre immerhin ein Geheimnis entschlüsselt«, sagte ich schließlich. »Die Menschheit fragt seit langem nach dem Ursprung der Naturgesetze. Ich meine, so wie es bisher aussieht, muss die Ordnung, der jegliche Materie und Energie unterworfen sind, in

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