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Der Ewige Widersacher

Der Ewige Widersacher

Titel: Der Ewige Widersacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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ganz so, wie die Mörderhorde auf ewig die kalte Hand des Entsetzens und der Sünde ums Herz spüren würde .
    *
    Zwischenspiel
    Es war, als verblasse die Welt um Lilith Eden her. Die Vergangenheit entließ sie zurück in die Gegenwart, und die Wände des Felsendoms tauchten ringsum wie aus Nebeln auf. Atemlose Stille umfing die Halbvampirin.
    »Wozu all dieser Aufwand?« fragte sie schließlich, als das Schweigen so tief wurde, daß sie kaum mehr Luft zu bekommen fürchtete. »Ich meine, warum hast du all diese Menschen für deine Zwecke eingespannt, anstatt es selbst zu tun?«
    »Du verstehst noch immer nichts.« Gabriel lachte. »Mir liegt nicht daran, selbst Übles zu vollbringen«, erklärte er dann. »Die Menschen sollen in meinem Sinne handeln und sich verderben. Nur das ist der Grund, aus dem ich unter sie komme. Sie sollen Träger des Bösen sein und es weitergeben an ihren Nächsten und vererben von einer Generation zur anderen. So war es zu jeder Zeit, und so sollte es sein, bis -«
    »- bis?« fragte Lilith, als der Teuflische innehielt.
    »Bis zum Jüngsten Tage - vielleicht.« Gabriel lächelte geheimnisvoll und grausam in einem.
    »Was geschah mit Herodes?« wechselte Lilith das Thema. Was Gabriel erzählt hatte, interessierte sie mehr, als sie es sich selbst gegenüber eingestanden hätte. »Du hattest ihm ewiges Leben versprochen -«
    »Oh, hatte ich das?« tat der Inkarnierte erstaunt. »Nun, Herodes schien mich ebenso mißverstanden zu haben .«
    »Hattest du ihm nicht versprochen, daß sein Reich nie in die Hände eines anderen Königs fallen würde? Bedeutet das nicht -«
    »Ich hielt mein Wort«, unterbrach Gabriel. »Kein anderer König regierte Palästina nach Herodes dem Großen - denn sein Reich wurde auf Geheiß des Kaisers Augustus, dessen Berater freilich ich war, unter den Söhnen des Herodes aufgeteilt, die nicht mehr Könige, sondern nur noch Fürsten waren.«
    »Und Herodes ließ sich das gefallen?«
    Gabriel verzog die Lippen zu einem mokanten Lächeln. »Nun, er protestierte und meinte mich zur Rechenschaft ziehen zu können. Woraufhin ich ihn mit mir nahm .«
    »Du bist also zurückgekehrt in deine Gefilde«, meinte Lilith, »womit dein Wirken in jener Zeit vorüber war. Der Rest dieser Geschichte ist ja hinlänglich bekannt.«
    »Glaubst du!«
    »Etwa nicht?«
    »Vergiß nicht, daß ich in Dreigestalt in jene Zeit kam, wie in jede andere, der perfekte Gegenpol zur Dreifaltigkeit. Und kein Teil meiner Dreigestalt unterschied sich vom anderen. Ich war in jedem davon ich; die Spaltung des geborenen Körpers betraf weder Geist noch Macht.«
    »Das heißt also, daß du damals noch immer zweifach auf Erden warst?« Lilith ahnte, daß ungeheuerliche Wahrheiten noch unter dem Deckmantel vermeintlich korrekter Geschichtsschreibung lauerten, und daß der wahre Kern vieler Legenden dieser Welt noch unbekannt war.
    »So ist es«, nickte Gabriel. »Und meine Jagd auf den Christenkönig hatte gerade erst begonnen ...«
    *
    Nach Christi Geburt
    Jahre gingen ins Land, in denen im Volke zwar hie und da von einem verheißenen Heiland die Rede war, allein er selbst trat nicht in Erscheinung, und niemand wußte, ob er bloßes Wort oder schon wirklich war.
    Niemand - außer mir!
    Ich konnte ihn noch immer spüren, ihn riechen und schmecken, als vergifte sein nackter Fuß das Land für meine Sinne, wo immer er ihn hinsetzte.
    Dann aber mehrten sich die Zeichen seines Hierseins. Die Stimmen, die von ihm sprachen, wurden lauter, und ihre Worte zogen weitere Kreise. Von einem Mann redeten sie, der, wohin er auch kam, Gottes Wort verkündete, auf eindringlichere Weise als jeder Prediger vor ihm, und der bleibenden Eindruck hinterließ, so daß niemand ihn je wieder vergaß, der ihn einmal gesehen hatte, und ebenso blieben seine Reden in steter Erinnerung.
    Bald schon entwickelten die Geschichten um ihn rechtes Eigenleben. Wer sie auch erzählte, schien sich befleißigt zu fühlen, sie länger und anschaulicher darzustellen. Wahre Wunderdinge wurden berichtet von diesem Mann, den sie Jesus von Nazareth oder auch schlicht »den Nazarener« hießen.
    Ich gestehe, daß mit der Zeit nicht nur Haß meine Triebfeder war, die mich ihn verfolgen ließ. Etwas anderes kam noch hinzu - Neu-gierde auf diesen Mann! Der Wunsch, zu erfahren, was er für ein Mensch war, welche Natur sich hinter dem Gesicht jenes Messias verbarg.
    Denn vielleicht, so meinte ich, waren wir einander gar ähnlich .
    Die Fährte eines solchen

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