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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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sag­te er.
    „Sie ha­ben pro­mo­viert?“
    „Hier an der Sor­bonne, ja.“
    „Ah ja ... und seit wann sind sie bei der DSCS?“
    „Ach, erst seit gut zwei Jah­ren. Da­vor war ich re­gu­lär bei der Po­li­ce Ju­di­ciaire tätig“, ent­geg­ne­te er und strich sich in ei­ner et­was ma­nie­rier­ten Be­we­gung, die ihr eben­falls be­reits auf der Be­spre­chung auf­ge­fal­len war, die lan­ge, dun­kel­brau­ne Stirn­locke aus den Au­gen.
    Geza zwang sich, den Blick von ihm ab­zu­wen­den. Sie fand Ma­net zu glei­chen Tei­len in­ter­essant und ir­ri­tie­rend. „Ah ja“, kom­men­tier­te sie, um ir­gend et­was zu sa­gen. „Sa­gen Sie doch Geza – Dr. Wolf klingt so förm­lich ... wo wir doch jetzt Kol­le­gen sind ...“
    „Geza. Ger­ne“, ant­wor­te­te er lei­se. „Mei­ne Freun­de – und ei­ni­ge mei­ner Kol­le­gen – nen­nen mich Kris.“
    „Mei­ne Freun­de und ei­ni­ge mei­ner Kol­le­gen“, wie­der­hol­te sie im Geis­te. Eine selt­sa­me, aber sehr kla­re Tren­nung. Da sprach er schon wei­ter:
    „So also sieht eine deut­sche Psy­cho­lo­gin aus, die die Ver­be­am­tung hin­ge­schmis­sen hat, um ih­ren Ver­ge­wal­ti­ger im Al­lein­gang zur Strecke zu brin­gen.“ Ma­net mus­ter­te sie – schon wie­der je­mand, der den Trick mit der einen Au­gen­braue be­herrsch­te. „Ich hät­te eine toughe­re Frau er­war­tet.“
    Da hat­te of­fen­bar je­mand sei­ne Haus­auf­ga­ben ge­macht. Ma­net wuss­te von DER SA­CHE. Wuss­te von Karl Mül­ler, dem Mann mit dem nichts­sa­gend­s­ten al­ler Na­men. Dem Schwein mit dem Al­ler­welts­ge­sicht.
    Dem to­ten Schwein.
    Aber wo­her?
    Sie zwang sich, ru­hig zu blei­ben. „Das tut hier nichts zur Sa­che, Dok­tor Ma­net.“ Un­ter die­sen Um­stän­den: doch lie­ber die förm­li­che An­re­de.
    Ba­varois schal­te­te sich ein. „Sie ha­ben völ­lig recht.“ Et­was lau­ter, so als sei es an alle An­we­sen­den ge­rich­tet, füg­te er hin­zu: „Frau Dok­tor Wolf ist ge­kom­men, um uns ihre Er­fah­rung im Zu­sam­men­hang mit Se­ri­en­tätern zur Ver­fü­gung zu stel­len – ihre per­sön­li­che Ge­schich­te steht nicht zur De­bat­te.“
    Geza lächel­te ihm dank­bar zu. Dann sag­te sie im sel­ben, gleich­müti­gen Ton­fall: „Au­ßer­dem hat mich Com­man­dant Ba­varois ge­be­ten, mich mit Com­mis­saire Fron­zac in Ver­bin­dung zu set­zen und ihm ... wie­der auf die Bei­ne zu hel­fen. Das habe ich ge­tan. Ich er­war­te ihn noch heu­te hier zum Dienst, so­bald er im Rah­men der Mor­gen­vi­si­te ent­las­sen wor­den ist.“
    Wie auf ein Stich­wort schwang die Tür des Großraum­büros auf. Mafro stand da, blass, aber of­fen­sicht­lich frisch ge­duscht und vol­ler Ta­ten­drang. Er ließ den Blick sei­ner hell­blau­en Au­gen durch den Raum schwei­fen. „Habt ihr mich ver­misst, Leu­te?“
    „Wenn man vom Teu­fel spricht ...“, mur­mel­te Kha­lil Lar­bi.
    „Sehr gut“, nick­te Ba­varois. „Kom­men Sie bit­te mit in mein Büro. Bei­de.“ Ohne sich zu ver­ge­wis­sern, dass sie sei­ner An­wei­sung Fol­ge leis­te­ten, mach­te er auf dem Ab­satz kehrt und schritt durch den Raum und das Vor­zim­mer, Ma­da­me Urai­nes Reich, in sein Al­ler­hei­ligs­tes. Of­fen­bar war die­ser un­schein­ba­re Mann es ge­wohnt, dass die Wucht sei­ner Kom­pe­tenz ihm Auf­merk­sam­keit und Ge­hor­sam sei­ner Mit­ar­bei­ter si­cher­te.
    Auf Fran­ci­ne Urai­nes Schreib­tisch stand ein üp­pi­ger Blu­men­strauß, der in den sonst eher nüch­tern ge­hal­te­nen Räu­men der DSCS wie eine Ex­plo­si­on von Far­be wirk­te. Der An­blick schi­en Geza so in­kon­gru­ent, dass sie eine ent­spre­chen­de Be­mer­kung mach­te.
    „Ges­tern war doch Va­len­tins­tag“, sag­te Ma­da­me Urai­ne und er­röte­te bis un­ter die Haar­spit­zen, „und mein Ma­this hat es dies­mal aus­nahms­wei­se nicht ver­ges­sen.“
    „Stimmt ja, ges­tern war Va­len­tins­tag“, dach­te Geza bei sich, has­te­te dann aber Ba­varois und Mafro nach, um nicht den An­schluss zu ver­pas­sen, und ver­gaß die­sen in­ter­essan­ten Ge­dan­ken wie­der.
    In sei­nem Büro an­ge­kom­men hielt der schmäch­ti­gen DSCS-Lei­ter sich nicht da­mit auf, hin­ter sei­nem für ihn über­di­men­sio­niert

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