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Der Facebook-Killer

Der Facebook-Killer

Titel: Der Facebook-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann , Thommy Mardo
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Freund betrogen. Das ist dasselbe.
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Wenn du es sagst. Und was ist mit dem Fünften Gebot? Du sollst
    VINCE VEGA
    nicht töten. Aber Mose hat die Gesetze den Menschen gebracht.
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    ?
    VINCE VEGA
    Ich bin die Rache Gottes. Durch mich rächt der HERR!
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Ich verstehe. Du stehst demnach über den Geboten.
    Offenbar sah Vince keine Notwendigkeit, diesen Punkt weiter zu erörtern. Geza starrte auf den Bildschirm, aber im Chatfenster tat sich nichts. Sie musste dranbleiben und versuchte es deshalb anders:
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Warum der Finanzmensch? War er auch untreu?
    VINCE VEGA
    Tu nicht so als ob dir Nicolas de Ségur unbekannt wäre.
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Was meinst du?
    VINCE VEGA
    Ich weiß genau, dass du weißt, dass er der Stecher deiner Freundin war.
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Hmm.
    VINCE VEGA
    Nimmst du es mir übel?
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Was?
    VINCE VEGA
    Danielle Kahn. Deine Freundin.
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Ich hasse dich dafür. Aber ich werde dafür sorgen, dass du dafür zur Rechenschaft gezogen wirst. Aber um mich geht es doch gar nicht.
    VINCE VEGA
    Um was geht es denn dann?
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Du wolltest meine Frage beantworten. Warum de Ségur? Wegen seiner Untreue an seiner Frau?
    VINCE VEGA
    Nein. Er war ein Opfer. Die Schlange hat ihn verführt.
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Die Schlange?
    VINCE VEGA
    Das Weib. Deine Freundin.
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Sie war also allein schuld?
    VINCE VEGA
    Es sind immer die Frauen. Die Männer werden verführt. Wir sind schon immer nur die Opfer von euch Schlangen. De Ségur … war einfach aus Versehen zur falschen Zeit am falschen Ort.
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Soso. Dann bist also auch du ein Opfer, Vince. Was hat dir denn die Schlange angetan?
    Urplötzlich stand ihm Schweiß auf der Stirn. Sie fragte nach seiner Frau … dem Engel … nach Marie-Ange … Nein. Das ging nicht.
    GEZA (DIE WÖLFIN)
    Vince?
    Er klickte auf das rote X im rechten oberen Bildschirmwinkel. Der Monitor wurde schwarz.

    12.3.2011, 8:11
    Préfecture de Police
    Rue de la Cité, Paris
    „Was ich Ihnen jetzt sage, wird Ihnen nicht gefallen“, waren die Worte, mit denen die Wölfin Maxime Fronzac begrüßte, als er am nächsten Morgen sehr unausgeschlafen wirkend ihr Behelfsbüro in der Präfektur betrat. Es lag direkt neben dem Raum, in dem sie am Vortag ihre Lagebesprechung abgehalten hatten, ein kleiner Büroraum, den bisher niemand gebraucht hatte und der sich deshalb als eine Art Zwischenlager für allerlei Mobiliar und Büroausstattungsgegenstände eingebürgert hatte, von denen niemand wusste, wohin damit, die aber auch vorerst noch nicht weggeworfen werden sollten. Geza hatte sich herausgesucht, was sie davon brauchen konnte und den Rest einfach stehen gelassen. Hierher konnte sie sich zurückziehen, um ungestört vom Lärmpegel im Großraumbüro arbeiten zu können.
    Fronzac schnitt eine kleine Grimasse und ließ sich in ihren Besucherstuhl fallen. „Dann passt es ja ins Bild – bisher hat mir absolut gar nichts an diesem Fall gefallen.“
    „Daran wird sich so schnell auch nichts ändern, fürchte ich“, erwiderte Geza und blätterte in ein paar eng bedruckten Seiten, die vor ihr auf der dunkelgrünen Plastik-Schreibtischunterlage mit den Zigarettenbrandlöchern lagen. „Dieser Fall ist von vorne bis hinten einfach zum Kotzen.“
    Fronzac nickte und musterte die deutsche Psychologin. Im Gegensatz zu ihm wirkte sie wie aus dem Ei gepellt, ausgeruht und als sei sie schon mindestens drei Stunden produktiv am Schreibtisch zugange gewesen. „Gut geschlafen?“, fragte er, als sie aufsah.
    Sie nickte lächelnd. Dann wurde sie sofort wieder ernst und sagte: „Ich habe gestern Abend mit unserem Täter gechattet. Auf Facebook.”
    Fronzac kniff die Augen zusammen. „Sie sollten aufpassen“, entgegnete er müde. „Der Kerl ruft hier an und verlangt, Sie zu sprechen, er hat auf Facebook mit Ihnen gechattet – er liebt es offenbar, mit Ihnen zu spielen.“
    Die Wölfin sah Fronzac fragend an, der dem Blick unverwandt standhielt.
    „Dieser Kranke liebt perverse Spielchen. Er chattet mit Ihnen. Er verlangt bei seiner ersten Kontaktaufnahme Sie ganz persönlich“, sagte er. „Damit bricht er in Ihre Privatsphäre ein. Zuvor hat er eine Freundin von Ihnen getötet, meine frühere Freundin hat er entführt, und meinen besten Freund hat er erschossen. Es muss nicht sein, dass er auch noch eine liebe Kollegin ins Visier nimmt. Ich würde sagen, Sie sind in

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