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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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anzubieten, Bruder. Mache sie, Bruder!
    Diskan gehorchte, obgleich sein anfängliches Frohlocken am Schwinden war.
    Sie lagen verstreut auf dem Boden, alles, was er mit der Kraft seines Willens aus dem Thal geschaffen hatte. Und sie waren nichts, denn konnte nicht jedermann sich auf diese Weise amüsieren?
    Nicht so, Bruder. Jetzt die Prüfung – paß auf!
    Die glitzernden Wolken, die die Eindringlinge umgeben hatten, verschwanden. Diskan erinnerte sich an sie. Da standen sie, der Veep, sein Leibwächter, der Mediziner, die drei Piraten, die willenlosen Gefangenen und ihr Bewacher, während die Farben und die Thal-Muster von den Wänden verschwanden. Ein kühler Hauch, ein Rückzug, den Diskan als körperlichen Schmerz spürte. Selbst die Brüder im Pelz waren verschwunden.
    Nur das Glitzern auf dem Boden war das gleiche geblieben – oder war es das wirklich? Für Diskans Augen hatten die Edelsteine ein hartes, unangenehmes Glimmen an sich. Hatte – hatte er sie wirklich mit seinem eigenen Willen aus jenen Thal-Mustern geschaffen, oder war das ein Traum gewesen? Konnten sie wirklich sein?
    Der Pirat, der die Gefangenen bewachte, stieß einen rauhen Schrei aus, sprang vor und griff nach einem Ende eines Kolliers. Er schrie unterdrückt auf, fiel verkrümmt nach vorn. Seine verkrampften Finger waren nur wenige Zentimeter von dem Schmuckstück entfernt. Der Leibwächter des Veep hielt den Stunner immer noch im Anschlag. Sein Herr warf den Umhang zurück und starrte verwirrt auf den Reichtum vor sich, als könne er dessen Existenz nicht fassen.
    Er bückte sich, um den Gürtel aus blaugrünen Juwelen aufzuheben, richtete sich aber plötzlich wieder auf. Er wandte sich an den willenlosen uniformierten Gefangenen und winkte ihn zu sich.
    »Hol es«, befahl er mit fast tonloser Stimme.
    Der Gefangene bewegte sich ruckartig vorwärts und bückte sich. Seine Finger bewegten sich mit steifer Unbeholfenheit, aber er konnte das gleißende Stück aufnehmen und hielt es fest in der Hand. In seinen Augen war keinerlei Interesse. Nach langem Zögern streckte der Veep langsam die Hand aus und entzog es dem Griff des Willenlosen. Wieder und wieder zog er das Stück durch seine Hände, betrachtete er das Glitzern und Gleißen.
    Ein neuer Ausdruck lag auf dem Gesicht des Veep. Er war außer sich. »Es ist wirklich – wirklich, ich sag’s euch!« Seine Stimme steigerte sich zu einem grellen Schrei, der sich mehrfach an den Wänden brach.
    Die anderen drei Piraten starrten abwechselnd auf den glitzernden Haufen und den Leibwächter. Die blanke Gier stand in Muraghs Augen, aber er wagte nicht, auch nur einen Schritt zu tun. Der schlaffe Körper seines Kumpans lag als Warnung vor ihm.
    Aber auch der Leibwächter des Veep war unruhig geworden. Seine langen Jahre des Trainings und der Kontrolle hielten ihn noch im Zaum; er beobachtete weiterhin die noch stehenden drei Piraten, aber auch er warf verstohlene Blicke auf die Beute.
    »Wirklich!« wiederholte der Veep, und das Wort hing fast sichtbar über ihnen.
    Diskan spannte sich, gewarnt durch eine Konzentration der unsichtbaren Fühler, die immer noch in Berührung mit ihm waren. Er warf einen raschen Blick nach links. Drustans und der Uniformierte waren die einzigen, die dieser Anblick offensichtlich unberührt ließ. Die Piraten stemmten sich gegen die Leine, die sie fesselte – und diese Fessel war der Leibwächter des Veep. Wie lange die Furcht vor seinen Fähigkeiten die Männer im Zaum halten würde, wußte Diskan nicht, aber daß sie etwas unternehmen würden, war ihm klar.
    Die erste Verwirrung des Veep hatte sich gelegt. Er ließ den Gürtel immer noch durch seine Hände gleiten, aber nun betrachtete er ihn kritischer, als wisse er, daß irgend etwas nicht stimmte und daß es an ihm lag, herauszufinden, was es war. Dann sah er Diskan an.
    »Woher kommt das? Unsere Scouts haben es früher hier nicht gefunden!«
    »Sehen Sie sich um«, antwortete Diskan. »Dies ist nicht die gleiche Stadt, die sie besucht haben.« Er erwartete, daß der Veep eine Erklärung verlangte.
    Statt dessen ging der Mann, den Gürtel immer noch in der Hand, zurück zum Eingang des keilförmigen Raumes. Er stand unter der Türe und starrte nach draußen.
    Sein Leibwächter trat ein wenig zurück, um ihm Platz zu machen, stellte sich aber so hin, daß er sowohl den Schatz als auch seinen Herrn im Auge hatte. Dann kam der Veep zurück.
    »Sie haben recht«, pflichtete er Diskan bei. »Dies ist keine Ruine

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