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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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groß war, zu unbeholfen, langsam im Denken – und was er sonst noch an Nachteilen aufzuweisen hatte. Ja, er hatte diese Fehler wie Schätze gehütet, hatte sie als Wälle gegen eine Welt benützt, vor der er sich fürchtete. Jetzt war er nicht mehr neidisch auf Drustans. Der Vaan und das Leben, das er repräsentierte, interessierten ihn nicht mehr.
    »Dich haben sie hereingelegt, aber ich habe es selbst getan«, sagte er nun, »Ich habe ein Band gestohlen und ein Schiff – das sich übrigens nun auf dem Grund eines Schlammlochs befindet. Wahrscheinlich Einstufung ›unzuverlässig‹.«
    »Aber ein solches Urteil könnten wir doch anfechten!« unterbrach ihn Drustans. »Man wird dich anhören, dir eine Chance geben, dich zu verteidigen. Die gegenwärtigen Umstände sprechen doch für dich!«
    »Wenn wir diese Welt verlassen«, fügte Diskan trocken hinzu.
    »Es kommt Hilfe, das weiß ich.« Drustans sprach wieder mit der alten Selbstsicherheit. »Deshalb hat Cincred ja so zur Eile gedrängt. Er weiß, daß die Patrouille hinter ihm her ist. Er mußte den Schatz auftreiben und Mimir so schnell wie möglich wieder verlassen. Er glaubte, daß sie ihn unmöglich aufstöbern würden, wenn er sich erst einmal im Raum befände, und falls doch, sei ihm dann nichts nachzuweisen. Er wollte die Beute seinen Kontaktleuten übergeben, die anscheinend nicht weit entfernt sind.«
    »Aber jetzt können sie es ihm nachweisen – es gibt Zeugen!«
    »Und wenn wir zum Raumschiff zurückkommen, werde ich die Ruf anläge einschalten und die Patrouille herbeiholen!« Drustans fiel in leichten Trab.
    Das klang ziemlich einfach und leicht. Diskan wies ihn darauf hin, daß der Veep das Schiff sicher nicht ohne Bewachung zurückgelassen hatte.
    »Stimmt. Aber unsere Chancen stehen immerhin besser als noch vor einer Zeiteinheit. Und vielleicht …«
    »Vielleicht belauern sich der Veep und die Piraten immer noch gegenseitig, ja. Aber wir müssen auch an andere denken …«
    »Die Eingeborenen?«
    »Nein. Zwei Überlebende der archäologischen Expedition.«
    Sie hatten die Stelle unter den Stufen erreicht. Diskan sprang hoch, hielt sich an der Kante der Plattform fest und zog sich hinauf. Drustans, dessen Körper nun auch von den letzten Resten der Lähmung befreit schien, folgte ihm.
    Bruder, die Jagd beginnt hinter dir.
    Diskan erhob sich und schaute sich um. Auf den Straßen der Stadt rührte sich nichts, aber er bezweifelte keinen Augenblick, daß es stimmte. Entweder die Piraten oder der Veep waren, auch wenn er sie momentan nicht sehen konnte, hinter ihm her.
    »Wir werden jetzt verfolgt …«
    Drustans fuhr herum. Er suchte die Ruinen ab. »Ich sehe niemanden!«
    Aber noch ehe er die Worte richtig ausgesprochen hatte, sahen sie drunten Blasterfeuer aufflammen, an einer Mauer entlangzischen und eine lange Brandspur in das uralte Mauerwerk reißen. Man hatte nicht auf sie gezielt, aber immerhin, es war die Straße, die sie eben verlassen hatten.
    Diskan traf eine Entscheidung. Er ergriff den Arm des Vaan.
    »Dort oben befinden sich ein schwer verwundeter Zacathan und ein Mädchen. Ich kann die Funkanlage eines Raumschiffs nicht bedienen, aber du kannst es. Warte – Julha hat einen Stunner. Das ist zwar keine besonders wirkungsvolle Waffe, verglichen mit einem Blaster, aber es ist eine Waffe, und du brauchst dem Wachtposten nicht mit bloßen Händen gegenüberzutreten.«
    Diskan war schon unterwegs, nahm die Stufen mit riesigen Schritten und hielt Ausschau nach der Stelle, wo sich die Felsspalte befinden mußte. Das Mondlicht war so hell, daß er fast mit der gleichen Sicherheit marschieren konnte wie am hellichten Tag. Hier – das war es!
    »Julha!« Er wagte es, laut zu rufen, denn er wollte nicht in einen Stunner-Strahl laufen. Dort – das war die Öffnung! Ein Zischen aus den Schatten, dann eine Art Winseln – der Pelzige! Er kannte ihn, begrüßte ihn …
    Diskan und der Vaan schoben sich in das Versteck. Julha stand vor dem reglosen Zimgrald. Sie sah Diskan an, und dann Drustans, der hinter ihm stand, und ihre Augen musterten ihn ungläubig.
    »Du hast Hilfe gefunden …« Sie schwankte, aber Diskan umfaßte ihre Hüfte, fing die Waffe auf, die den schlaff gewordenen Fingern zu entgleiten drohte und warf sie Drustans zu.
    »Mach dich auf den Weg«, befahl er dem Vaan. »Und –«
    Könnt ihr diesen beschützen, dafür sorgen, daß er das Schiff sicher erreicht? fragte er seine unsichtbaren Freunde.
    Du verlangst etwas, das uns

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