Der Fall von Katara
waren, und dabei wollte man die höchsten Sicherheitsstandards gewährleisten. Der Hohe Rat von Nigidu kümmerte sich als legislatives Organ sehr um die Belange seiner Bürger, die in diesem yakkischen Ameisenhaufen zurechtkommen mussten.
Die geheime Hauptstadt Nigidu hatte fünf Millionen Einwohner, die in Drei-Zimmer-Appartements untergebracht waren, die entweder in die Berge integriert waren oder am Fuße der Berge außerhalb lagen. Auch freiliegende Wohncluster waren so genial konstruiert, dass sie von der hügeligen Berglandschaft nicht mehr zu unterscheiden waren. Das meiste spielte sich in Nigidu unterirdisch ab, weil sich niemand freiwillig den katarischen Manipulatoren aussetzen wollte. Die pazifistisch veranlagte Bevölkerung des Malakka-Gebirges hatte aus Selbstschutz schon immer auf diese Weise ihre Siedlungen gebaut. Erschwerend kam hinzu, dass die etwas unangenehme Strahlung von Sirius ziemlich aufdringlich war. Aber man konnte sich nicht immer den Planeten seiner Wahl aussuchen. Was sich noch unangenehmer im Malakka-Gebirge gestaltete, war die permanente Strahlenbelästigung von katarischer Seite, und dabei war nicht nur das schlechte Fernsehprogramm gemeint. Die sonst so friedliebenden Yakkis hatten von den katarischen Manipulatoren die Nasen gestrichen voll und unterstützten deswegen ihre Geheimagenten, wo es nur ging.
Auch war die yakkische Bevölkerung, dadurch dass sie in einer Art Pöbelherrschaft lebte und sich nicht lächerlichen poligäischen Gesetzen kritiklos unterwerfen wollte, den weisen Männern und Frauen des Hohen Rates fast familiär verbunden. Somit respektierten sie deren Vorentscheidungen, die meistens in einem gut organisierten und endgültigen Intranet-Blitzwahlverfahren gefällt wurden, wobei jeder Bürger ab sieben Sirius-Jahren seine Stimme abgeben durfte. Dieses Wahlverfahren bekam sogar von externen Wahlbeobachtern breite Zustimmung. Die yakkische Super-Direktdemokratie war ein derart ausgereiftes, vorbildliches Regierungssystem, sodass es im interstellaren Raum oft Eins-zu-Eins von ultra-humanen Hominiden, post-humanen Ex-Hominiden oder prä-humanen Parahominiden Extrazirkulären Parallelexistenzen (Neo-Peps) gerne kopiert wurde.
Zardosch und Erek kamen an der Quarantäne-Zollstation an, wo freundliche Kontrollbeamte die zwei Neuankömmlinge sehr genau auf alle möglichen Schadstoffe oder unerlaubte Fremdstoffe durchsuchten. Obwohl sie Zardosch kannten und verehrten, nahmen sie ihre Aufgabe sehr ernst. Jetzt war es auch von Vorteil, dass man keine Schuhe und Socken trug, sonst hätte man sie vielleicht ausziehen müssen, was einen katastrophalen Gestank zur Folge gehabt hätte. Da die Yakkis verwöhnte Nasen hatten, war es sowieso verpönt, ohne triftigen Grund Fußbekleidungen zu tragen oder jede Art von Kohl zu kochen.
Nachdem die beiden den Sicherheitsbereich passiert hatten, kamen sie mittels vieler Aufzüge und Unterführungen in einem großen Einkaufscenter heraus, wo um diese Uhrzeit noch viel los zu sein schien. Die Leute bummelten umher oder machten schnelle Geschäfte. Das Center hatte auch einen Springbrunnen in der Mitte, der mit glänzenden Mosaiksteinchen verziert war. Der Boden der Halle war aus weißen Marmorfliesen und angenehm warm. Das Ambiente hatte den Hauch von spät-oirophilitischer Dekadenz aus der Ära, als das Spardiktat aufgehoben wurde und die Menschen wieder anfingen, das Geld aus dem Fenster zu werfen.
Zardosch und Erek liefen zum Brunnenrand und nahmen einen Schluck Wasser zu sich. Dann ging Zardosch zu einer Imbissbude, deren Besitzer er anscheinend auch ganz gut kannte, bestellte zwei Portionen von irgendetwas und winkte Erek zu sich her.
„Ich habe für dich gleich mitbestellt. Ich denke, du wirst auch ein bisschen Hunger haben, weil du vorhin von der Pferdesülze nichts angerührt hast? Vielleicht nehmen wir etwas Süßes zu uns. Das führt unserem Körper schnelle Energie zu. Du hast doch gegen Eierpfannkuchen mit Hummelhonig nichts einzuwenden, oder?“
„Nein, überhaupt nicht. Das klingt gut“, freute sich Erek.
„Das dachte ich mir. Ich verrate dir einmal ein Geheimnis. Ich kann diese Pferdegerichte auch nicht mehr sehen. Ich brauche jetzt einen feinen Gaumenschmaus.“
Erek und Zardosch setzten sich und warteten auf die Speisen.
„Wie weit ist es noch?“, wollte Erek wissen.
„Ein Viertelstündchen vielleicht noch“, antwortete Zardosch.
„Was denkst du? Wie wird es dort wohl weitergehen?“
„Ach, wenn wir
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