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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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Das wäre sehr schlecht, weil sich dadurch alles aus Sicherheitsgründen ausschalten würde, sogar der Antrieb. Und nur um dir den Sicherheitscode zu erklären, den du eingeben müsstest, damit sich die Systeme wieder entriegeln, würde das schon viel zu lange dauern, sodass euer Tod gewiss wäre. Ihr könnt dem Ganzen aber vorbeugen, indem ihr die Farben nicht verwechselt und am besten nichts anfasst. Dann wird auch nichts Schlimmes passieren!“, erklärte der Kommodore.
    „Wie sieht die Lage in Katharsis-V aus?“, fragte Erek den Kommodore, um vom Thema etwas abzulenken.
    „Sehr schlecht. Sie haben die unterirdischen Atomwaffen gezündet und beschießen uns mit riesengroßen, mehrfach gepressten Frachtcontainern. Sie haben zum Glück noch nichts getroffen, aber mit diesem hoffnungslosen, lächerlichen Versuch, unsere Schiffe zu zerstören, verseuchen sie den gesamten Planeten mit Radioaktivität. Wir Mayoren sind sehr ärgerlich über diesen Zustand. Ich gebe hiermit zu Protokoll, dass Tenemos für die nächsten fünfhunderttausend Sirius-Jahre unbewohnbar sein wird. Wir Mayoren würden hier nicht mehr wohnen wollen. Das kann ich dir schriftlich geben. Wir könnten es jetzt sogar verstehen, wenn die Yakkis bei der mayorischen Evakuationsproblemsammelstelle einen Blitzantrag auf planetarische Umsiedlung stellen würden. Ich kenne mich mit der Vorgehensweise unserer Behörden gut aus, weil meine kleine Schwester MSG-177-Simplex zufälligerweise ein Jahr in der Evakuationsproblemsammelstelle die Stempelaufsicht hatte. Deswegen kann ich mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit vorwegnehmen, dass diesem Antrag stattgegeben wird. Und dann müssten wir gleich mehrere Umsiedlungsschiffe hierherschicken und den kompletten Planeten evakuieren. Weißt du, was das kostet? Nein? Du weißt es nicht? Egal. Die oberste Militärführung von Katara hat einen immensen Schaden verursacht. Wenn ich jetzt noch die Umsiedlung miteinkalkuliere, kommt uns dieser Krieg teuer zu stehen. Ihr habt Glück, dass ihr beide nicht im militärischen Abschirmdienst von Nigidu seid, weil hier die Hölle los ist. Meine Kollegen kochen vor Wut. Wenn ich die Verantwortlichen dieses Desasters in die Finger bekomme, werde ich sie höchstpersönlich in Ketten legen, in unser Sklavenraumschiff verfrachten und sie alle nach Gamma-Homunkulus schicken, wo sie in unserem Plutonium-Endlager den Müll sortieren dürfen“, schwor MSG-176-Simplex.
    „Dann kann ich ja froh sein, wenn ich bald von hier wegkomme?“, dachte Erek.
    „Ja. Sofern ihr die Bedingungen erfüllt. Die Mayoren stehen zu ihrem Wort. Bringt mir diese Frau Alonis, und ihr werdet alles von mir bekommen.“
    „Wie lebt es sich so auf Ternasomnia?“, fragte Erek.
    „Ternasomnia ist ein ruhiger, entspannter Exil-Planet, der unter unserem persönlichen Schutz steht. Er hat eine unverfälschte Natur, eine ganz brauchbare Atmosphäre und einen reich gedeckten Tisch an Nahrungsmitteln und Substanzen, die für uns sehr gut verträglich sind. Morpheus-Justus ist ein Zwergstern und strahlt ein rot-oranges, schon fast hypnotisches Licht aus. Ein künstlicher Mond aus verdichteten Schlaftabletten umkreist Ternasomnia in dreißig Terra-Tagen. Und ich wage zu behaupten, dass man, wenn man einmal auf Ternasomnia war, nie wieder von dort weg will. Solch eine magische Anziehungskraft hat Ternasomnia auf die hominiden Spezies“, erklärte der Kommodore in gekürzter Fassung.
    „Warum ist es ein Exil-Planet?“, fragte Erek.
    „Ich muss mich jetzt um die Streitkräfte in Katharsis-V kümmern. Ich erkläre dir das alles ein anderes Mal. Bis dann!“, meinte MSG-176-Simplex und verschwand wieder.
    Erek schaute auf seine neue Armbanduhr und stellte fest, dass sie nach einer zehnminütigen Achterbahnfahrt Alaxa erreicht haben sollten. Er beobachtete auf dem Radar, wie sie dem Betaschiff immer näherkamen. Auch schwirrten einige Hyper-Suchdrohnen im Luftkorridor umher. Doch sie waren flink und konnten rasch ausweichen.
    „Und wie geht es dir?“, rief Zardosch, der hinter Erek auf einem drehbaren Sessel saß und ein eigenes Mischpult vorgelagert hatte. Erek konnte Zardosch gut hören, weil es im Cockpit sehr ruhig war.
    „Das ist schon eine dumme Sache, dass Tenemos jetzt verseucht ist. Hoffentlich komme ich bald von hier weg“, rief Erek zurück.
    „Wem sagst du das? Ich spiele auch mit dem Gedanken, ein Praktikum bei den Mayoren als Beta-Lotse oder Ersatz-Zyklotronist anzufangen, obwohl mich meine

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