Der Fall von Katara
Arbeit in der Spionage bisher ausgefüllt hat. Aber unter diesen Umständen will ich nicht mehr hier bleiben. Ich begleite dich höchstwahrscheinlich bis Ternasomnia, falls wir diese Geschichte heil überstehen sollten“, meinte Zardosch.
„Ich frage mich nur, wie wir das alles bewerkstelligen sollen? Wir kennen Frau Alonis nicht, und wir wissen nicht, welche Waffensysteme auf Alaxa stationiert sind.“
„Ach, sie haben vielleicht nur ein paar Schweinevirenschleudern und Milzbrandbomben. So dumm werden die Piraten nicht sein. Sie liefern sich bestimmt selbst an die Mayoren aus, wenn sie die Übermacht erkennen. Der Chef-Cybernaut hat mir versichert, dass wir vielleicht überhaupt nicht aussteigen müssen, um Frau Alonis zu erwischen, weil wir Betäubungsstrahlenkanonen mit an Bord haben“, sprach Zardosch.
„Du scheinst sehr zuversichtlich zu sein. Nicht, dass die verrückten Bio-Piraten noch die ganze Fracht in die Luft jagen und Frau Alonis mit?“
„Das wäre nicht gut. Ich weiß auch nicht, was passieren wird. Wir werden es sehen“, meinte Zardosch.
„Glaubst du, dass wir sie erkennen werden? Vielleicht hat sie ihr Aussehen operativ verändern lassen?“, vermutete Erek.
„In dieser kurzen Zeit? Nein, das glaube ich nicht. Wahrscheinlich hat sie sich nur eine zweite Haut übergestreift und sieht aus wie immer. Wir haben wenigsten unsere Ermittlungsfotos und andere biometrische Daten von ihr. Notfalls nehmen wir von jeder Person eine Blutprobe“, sagte Zardosch.
„Dann müssen wir also doch aussteigen?“
„Falls alles verseucht sein sollte, haben wir immer noch unsere Schutzanzüge“, erklärte Zardosch.
„Und wenn Frau Alonis nicht dort ist, sondern nur eine falsche Fährte für uns gelegt hat?“, fragte Erek.
„Dann müssten wir wohl jeden Stein auf Tenemos nach ihr umdrehen, bis wir sie haben. Sie kann sich nicht ewig verstecken. Aber mach dir keine Sorgen! Sie wird da sein. Zumindest wissen wir von einem informellen Mitarbeiter, dass Frau Alonis beabsichtigt, nach Alaxa zu kommen“, meinte Zardosch.
„Ein Informant? Wer ist das? Wie sicher ist die Quelle?“, wollte Erek wissen.
„Er arbeitet schon sehr lange für uns als Undercoveragent. Ich kenne ihn sehr gut. Er hat sich unter die palabrischen Bio-Piraten geschmuggelt und nennt sich dort Uasa Isgahid. Du kannst dir denken, dass das nur sein Deckname ist und er in Wahrheit anders heißt.“
„Was es alles gibt. Ihr habt Agenten unter den Bio-Piraten?“
„Ja. Aber leider viel zu wenige. Nur auf diese Weise wissen wir überhaupt etwas über die Bio-Piraten, weil sie einen Verschwiegenheitscodex haben und bei ihrer Gefangennahme obligatorisch Zyankali-Kapseln schlucken. Du kennst dich doch aus? Uasa Isgahid? Ist das ein normaler palabrischer Name?“, fragte Zardosch.
„Ja. Dort hatten sich vor vielen Generationen Ur-Terraner niedergelassen, die damals auf Terra-Eins weiter südlich gewohnt und einen eigentümlichen Dialekt gesprochen haben, der schwer verständlich war. Es gab hunderte von unterschiedlichen Sprachen auf diesem Kontinent. Dieser Uasa Isgahid gehörte zum Stamm der Afroallgäuer, die zu Urzeiten im marokkanischen Voralpenland siedelten und für ein paar Euros einheimische Nackttänze aufführen mussten. Doch nach zehntausend Jahren Tourismus kam es zu einem Volksaufstand, der schwerwiegende Folgen nach sich zog und sämtliche europäische Regierungen zusammenbrechen ließ. Danach einigte man sich auf ein Europäisches Weltreich, in dem aber die Afroallgäuer viel mehr Rechte eingeräumt bekamen als früher. Nochmal zehntausend Jahre später, waren die Afroallgäuer in den höchsten politischen Ämtern tätig und mauserten sich auch zu waschechten Müllentsorgungsspezialisten, die in der Mülllogistik so ausgereift waren, dass sie ihre Städte direkt auf dem Müll bauten und alle Dinge verwerten konnten, die andere Müllentsorgungsspezialisten nicht mehr verwerten konnten. Das verschaffte ihnen so viel Macht und Einfluss, dass die Afroallgäuer irgendwann einmal das Europäische Weltreich ablösten. Sie schufen das Afroallgäuer Weltreich auf der Basis von einem stabilen Allafro-Euro, der alle Völker von Terra-Eins friedlich unter einer Währung vereinen sollte. Natürlich erst nachdem Tausende von nordeuropäischen Bad-Banks eingestampft worden waren.“
„Gut. Das ist alles sehr interessant, und zwei Fragen zum Euro hätte ich auch noch, aber warte mal! Der Cybernaut sagt, dass wir jetzt nach unten
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