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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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hinzugezählt werden, da nur jeweils zwei Personen in einen katarischen Privat-Silberpfeil hineinpassten. Es waren also fünfzig potentielle Gegner, mit denen Erek und Zardosch zu rechnen hatten, wobei eine bestimmte Person auf jeden Fall abgezogen werden musste.
    „Wie sieht unser Agent aus? Ich bekomme von den Späherdrohnen etliche Bilder und Videos von den Bio-Piraten auf Alaxa herein. Wie können wir Uasa Isgahid warnen oder das Bild den Hyper-Nekrodonten geben, damit sie ihn verschonen?“
    „Wir haben zum Schutz der Agenten in unseren Archiven keinerlei Fotos von ihnen. Aber gib mir mal die Fotos, die du bekommen hast! Danke! Dieser Typ könnte vielleicht Uasa sein, wobei die Bio-Piraten alle ziemlich gleich aussehen. Glatzen, Oberlippenbärte, Jogginghosen, Goldketten, gerippte Trägershirts, imperiale Reitstiefel mit Schnallen. Und natürlich sind sie bewaffnet bis zwischen die Backen…ja, der ist es! Genau. Das ist Uasa Isgahid. Das sehe ich an seiner Nase. Gut, sende das Bild deinen Hyper-Nekrodonten, damit Uasa verschont bleibt!“, sagte Zardosch. Es dauerte keine Sekunde bis NZ-1-0-1 diese Information bekam.
    Der mayorische Goldrochen flog nun eine weite Schleife um die Insel, damit er sich von Westen her nähern konnte. Ansonsten wären sie entdeckten worden, weil die Sonne naturgemäß im Osten aufging. Der mayorische Goldrochen hatte keine Tarnfunktion integriert. Die Steuerungsgeräte waren viel zu sensibel dafür. In der Regel benötigte der mayorische Goldrochen keine Tarnfunktion, weil er viel zu schnell für das bloße Auge war. Die Mayoren konnten diesem Versteckspiel sowieso nichts abgewinnen. Schließlich sollte doch jeder sehen, dass sie anwesend waren. Der mayorische Militärapparat hatte unzählige Waffensysteme, und selbstverständlich gab es auch kleinere mayorische Flugobjekte mit Tarnfunktion; sie wurden aber nicht mitgebracht.
    Erek und Zardosch mussten also sehr vorsichtig sein und eine weite Schleife um Alaxa ziehen. Auch wollten sie nicht die Flugbahn der katarischen Silberpfeile kreuzen, damit jene in aller Ruhe auf dem Piratenstützpunkt landen konnten. Falls Frau Alonis frühzeitig Lunte riechen würde, könnte sie nämlich noch versuchen, ihnen wieder zu entwischen, und das würde nur eine unnötige Verfolgungsjagd nach sich ziehen.
    Erek und Zardosch warteten also ab, während sie von Westen her langsam zur Insel schwebten. Erek bekam die Information herein, dass die Hyper-Nekrodonten auf Alaxa mittlerweile gelandet waren und nun durch den Dschungel flogen. In fünf Minuten sollten sie die geheime Piratenstation erreicht haben.
    Erek und Zardosch mussten noch warten, bis alle Insassen der katarischen Silberpfeile ausgestiegen waren. Erst nachdem sich die Verschwörer von ihren Flugzeugen entfernt hätten, würde sich das Zeitfenster für einen erfolgreichen Hinterhalt öffnen. Ein perfekt abgestimmter Überraschungsangriff musste sehr schnell gehen. Die Aktion selbst durfte auch nicht länger als ein paar Minuten in Anspruch nehmen. Das Wichtigste war, dass Erek und Zardosch das Überraschungsmoment nutzten.
    Der mayorische Goldrochen schwebte jetzt zehn Meter über der Meeresoberfläche. Die See war heute Morgen etwas stürmischer als sonst. Hätte es Fische im Meer gegeben, wären sie beim Anblick des Goldrochens panisch in alle Richtungen geflohen. Was aber viele nicht wussten, war die Tatsache, dass etliche winzige Lebewesen im Meer von Poligäa trotz widrigster Bedingungen existieren konnten. So gab es viele extremophile Tierarten, die sich in dieser rot-grünen Suppe heimisch fühlten; und denjenigen unter ihnen, die Augen hatten, war die imposante Größe des mayorischen Goldrochens durchaus aufgefallen. Ein Bärtierchen, das sich bei seiner Morgentoilette befand, sah dieses monströse Geschöpf über sich hinwegschweben. Da das Bärtierchen aber zu den Extremophilen zählte, war es einiges gewohnt und deswegen nicht sonderlich schockiert.
    So entgingen Erek und Zardosch manche Merkwürdigkeiten, während sie angespannt auf ihren Fingernägel kauten und die Sekunden verstreichen ließen. Hätte es Fenster in dieser Flugmaschine gegeben, hätten die beiden noch das grandiose Lichtspektakel am Himmel sehen können, das sich seit dem Sonnensturm dort oben ereignete. Sogar bis in die äquatoriale Zone hinein flackerten immer wieder Polarlichter in den schönsten Farben auf. Dieses Lichtspektakel dauerte bis in die frühen Morgenstunden an. Hochgeschwindigkeitskameras des

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