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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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MSG-176-Simplex bei der nächsten Gelegenheit wieder zurück nach Digitus-Rectus fliegen, um dort nochmal gründlicher nach diesem geheimnisumwitterten Fuxus Raffus Ausschau zu halten. Beim zweiten Mal würde er aber den ganzen Planeten auf den Kopf stellen, alle Eremitagen ausräuchern und die Bewohner von Digitus-Rectus in einer Reihe aufstellen lassen, damit er endlich wieder den Metallpunkt in seinen Händen halten konnte.
    Der Kommodore hatte diesen Fuxus-Raffus-Fall zu seiner persönlichen Angelegenheit gemacht und führte gewissenhaft und akribisch Tagebuch darüber. Er wusste natürlich, dass das Padrevobiscum-III-System verdammt weit weg war. Deswegen musste er seine Reisepläne sorgfältig zusammenstellen. MSG-176-Simplex war ein notorischer Perfektionist. Der Idealfall wäre für ihn gewesen, Frau Alonis lebend zu bekommen, um sie in die Strafkolonie nach Elbanien zu verfrachten. Vorher wollte er aber noch nach Terra-II fliegen, weil er dort eine nicht unerhebliche Summe Schulden von den Sekundär-Terranern eintreiben musste, damit er seine Schiffe volltanken konnte, um nach Morpheus-Justus zu fliegen und Erek Misrati auf Ternasomnia abzusetzen. Danach würde es zügig nach Gamma-Homunkulus weitergehen, wo er Frau Alonis und den Rest bei Sirakusa herauswerfen lassen könnte. Von dort aus würde er über Teknogratis an Alpha-Canis-II vorbeikommen, dessen Schwerkraft er verwenden müsste, um direkt ins Padrevobiscum-III-System zu gelangen, damit er endlich seine neuen Hyper-Suchdrohnen mit alten Kleidungstücken von Fuxus Raffus füttern konnte, weil ihm die Sache mit dem Metallpunkt nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Doch vor alledem musste der Kommodore unbedingt nochmal kurz nachhause fliegen, weil er sich nicht ganz sicher war, ob er den Ofen ausgemacht hatte.
    „Guten Morgen. Seid ihr endlich betriebsbereit?“, dröhnte die Stimme von MSG-176-Simplex in Ereks Kopf. Erek besann sich augenblicklich wieder. Er musste einen Tagtraum gehabt haben. Ihm kam es so vor, als hätte er soeben Einblicke in die Gedankenwelt des Kommodore bekommen, ohne dass er es beabsichtigt hätte. Die Hyper-TSB lastete auf seinem Kopf. Er fühlte sich übernächtigt und schwach auf den Beinen. Er hatte wohl die eine oder andere Kriegspfeife zu viel geraucht und nicht ausreichend gegessen. Dennoch war an Schlaf nicht zu denken.
    „Was muss ich jetzt tun? Dieses Monstrum fliegen?“, fragte Erek händeringend.
    „Nein! Lass Zardosch fliegen! Er soll zuerst hineingehen und Kontakt mit dem Cybernauten aufnehmen, sodass der Cybernaut nur auf Zardoschs Gehirnfrequenz kalibriert ist! Du bist der zweite Kopilot und beobachtest genau die Umgebung! Wir haben Restlichtverstärker, Hochgeschwindigkeitskameras und Radar. Du konzentrierst dich nur auf den feindlichen Beschuss und die Umgebung, holst alle zusätzlichen Informationen ein und übermittelst sie telepathisch an Zardosch weiter, der genug damit beschäftigt ist, mit dem Cybernauten klarzukommen! Also, geh jetzt! Zardosch ist schon hineingegangen und hat sich gedanklich mit dem Cybernauten verlinkt. Nach Alaxa benötigt ihr lediglich fünfunddreißig Minuten. Ihr solltet also lange vor Frau Alonis dort angekommen sein. Bis dahin müsste auch das Verstärkungsteam der Hyper-Nekrodonten eingetroffen sein. Also. Viel Glück, meine Freunde! Wir bleiben in Kontakt. Ach, und was ich fast vergessen hätte, euch zu sagen: Schnallt euch gut an! Die Tüten sind in der linken Armlehne versteckt, und ihr müsst nur das Ende der Armlehne mit dem Uhrzeigersinn aufdrehen, damit ihr an sie herankommt. Macht bitte einen Doppelknoten in die Tüten und werft sie rechts von euch in den blauen Eimer! Ja? Und noch etwas: Fasst bitte nichts an! Lehnt euch zurück und genießt die freie Fahrt!“, munterte MSG-176-Simplex die beiden zum Abschluss noch ein bisschen auf und ging aus der Kopfleitung.
    Als Erek in den mayorischen Goldrochen eingestiegen war und Platz genommen hatte, schnallte er sich an, schraubte das Ende der linken Armlehne ab und holte prophylaktisch zwei Spucktüten heraus. Er faltete sie zusammen und schob sie unter sein Gesäß. Sachte schwebte der mayorische Goldrochen nach draußen. Sobald er unter freiem Himmel war, schoss er im Sechzig-Grad-Winkel in die Stratosphäre hoch.
    Erek glaubte, dass soeben ein Panzer auf seine Brust gefahren wäre. Der Druck auf ihn war so stark, dass er heftig dagegen ankämpfen musste. Seine Halsschlagader trat hervor, während seine Augen

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