Der Fall Zamar (German Edition)
uns denken?“
„Dann müssen wir eben unseren Mitspielern sagen, dass ein enormes Sicherheitsrisiko eingetreten ist und die Übergabe um ein paar Tage verschoben wird.“
„Geht absolut nicht. Die Waffen müssen aus den Kisten, sonst bekommt die türkische Regierung zu viele.“
„Also gut. Ich muss jetzt Schluss machen, die geile Stewardess neben mir drängt mich, mein Gespräch zu beenden.“
„Halte die Augen und Ohren offen, mehr als sonst.“
Nachdem er bei Pearson-Steel ankam, erblickte Mamodi in dem Gewühl das Fahrrad. Es lag noch immer im Eingangsbereich. Beim Überblicken der chaotischen Situation sah er glücklicherweise, wie die Irakerin in das Feuerwehrfahrzeug stieg. Ebenfalls beobachtete er, wie der Anzugträger in den Wagen sprang. Sie hatte also doch Helfer gehabt, dachte sich Mamodi, und war nicht allein hier.
Eine Verfolgung des Feuerwehrfahrzeuges war nicht schwer, denn das leuchtende Rot ließ für ihn einen ungefährlichen Abstand zu. Er sah den Schlipsträger und das Mädchen umsteigen und weiter ging die Beobachtung.
Mamodi überlegte sich, dass er auf offener Straße das Weib nicht erschießen konnte, zumal der Helfer auch beseitigt werden musste. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich in das Hotel zu schleichen. Er musste die beiden im Hotelzimmer erledigen. Er hatte gesehen, in welchem Stockwerk der Fahrstuhl hielt. Und dann wartete er am Ende des Korridors in der Abstellkammer. Aber Mamodi musste nicht lange warten, denn als ein verschrobener Harry-Potter-Verschnitt an eine Tür klopfte und der Kopf des Mannes herausschaute, mit dem die Irakerin zusammen war, konnte er sein Glück kaum fassen.
Dieses Weib und ihre Helfer würden bestimmt vorsichtig sein, Fremde würden sie bestimmt nicht in ihr Zimmer lassen. So gedachte er, auf den Zimmerservice zu warten. Könnte durchaus sein, dass sie nicht in aller Öffentlichkeit zu Abend essen würden.
Nun lag der Kellner ohne Jacke und Hose geknebelt in der Abstellkammer, und Mamodi stand mit dem Servierwagen an der Tür. Eine schallgedämpfte Automatic lag unter dem Tischtuch, eine kleine Pistole war an seiner Wade unter dem Hosenbein befestigt, und ein Springmesser steckte in seiner Jackentasche.
Jetzt sah er es! Die Fliege fehlte und die Schuhe glänzten nicht, sie waren dreckig.
„Das ist kein Kellner“, rief Daniel. „Deckung!“ Gleichzeitig sah er, wie der Kerl eine Waffe von der unteren Ablage des Servierwagens hervorzog.
Madea stand nahe genug am Schreibtisch, um sich gleich dahinter zu ducken. Malcolm ließ sich entsetzt hinter das Bett fallen. Aber Dan hatte keine Fluchtmöglichkeit, er musste reagieren. Seine Waffe lag auf dem Bett. Na klasse, ging es ihm durch den Kopf.
Noch bevor der Killer die Waffe auf Daniel richten konnte, sprang er den Kerl an und schlug ihm gleichzeitig die Automatic aus der Hand. Sie flog in die Ecke. Daniel riss den Killer auf den Boden. Beide lagen auf dem Teppich. Mamodi zog sein Springmesser aus der Jackentasche, mit dem er gleich auf Dan lospreschte. Aber er bekam den Killer am Arm zu fassen, drückte mit aller Kraft das Messer von seinem Körper weg. Mit seinem rechten Bein hatte Dan ein wenig Spielraum, deshalb rammte er dem Kerl mit voller Wucht das Knie in den Brustkorb. Doch Mamodi ließ noch nicht locker, er beantwortete diese Aktion mit einem Faustschlag seiner freien Hand. Der Hieb traf Daniels rechte Gesichtshälfte, was ihn nur noch wütender machte. Er nahm nochmals das Knie und trieb es mit aller Wucht zwischen seine Beine in den Genitalbereich. Die Wirkung kam sofort, der Killer lockerte seinen Griff und Dan konnte das Messer aus der Hand schlagen.
Madea lugte hinter dem Schreibtisch vor. Sie hatte furchtbare Angst um Daniel. Wie konnte sie ihm nur helfen? Sie schaute sich um und entdeckte auf dem Schreibtisch einen langen Messingbrieföffner.
Mamodi war ein zäher Bursche, er rappelte sich sofort wieder auf und gab jetzt Daniel einen kräftigen Tritt in den Brustkorb. Ihm stockte kurz der Atem, sein Blick streifte flüchtig Madeas Aktion, die gerade den Brieföffner vom Schreibtisch nahm. Er musste die Oberhand gewinnen und den Killer ausschalten, sonst würden sie alle sterben.
Der Kerl hockte nun, hatte ein Bein aufgestellt und nestelte an seinem Hosenbein herum. Daniel lag einem Meter von ihm entfernt und ahnte gleich, dass er am Bein noch eine weitere Waffe hat. Mit einer Körperdrehung schwang er wuchtig sein Bein in Richtung des Angreifers. Sein
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