Der Fall Zamar (German Edition)
Fuß sollte Mamodis Kopf treffen, aber stattdessen erwischte er nur die Schulter, was aber auch Wirkung zeigte. Der Killer fiel nach hinten gegen den Servierwagen und bekam seine Waffe nicht zu fassen. Es schepperte im Raum, und das Essen verteilte sich auf dem Teppich. Ein zweiter wutgeladener Tritt von Dan drängte den Angreifer weiter in Richtung Schreibtisch. Nun war Monroe nicht weit von dem Bett entfernt, auf dem seine Waffe lag.
Die Entscheidung, seine Beretta zu holen, war zu kurz, um abzuwägen, ob er dafür auch schnell genug sein könnte. Er stürzte sich auf das Bett, aber in dem Augenblick holte der Killer seine Pistole vom Bein.
Madea musste nicht lange überlegen und nutzte die Chance, denn der Täter war abgelenkt, saß mit dem Rücken zu ihr und zielte auf Daniel. Sie wollte nicht erst wissen, ob es Daniel bis zu seiner Waffe schafft, bevor der Killer abdrückt. Das Adrenalin in ihrem Körper ließ sie mutig und energiegeladen hinter dem Schreibtisch hervorspringen und mit aller Kraft in den Rücken stechen, etwa in die Nähe des Herzens. Nur nicht zu zaghaft, sonst konnte sie ihn nicht kampfunfähig machen, das hatte sie von Mike gelernt.
Ein Schuss löste sich noch aus der Waffe des Angreifers und schlug neben dem Bett auf dem Boden ein. Der Aufschrei und das darauffolgende Zusammensacken des Körpers von Mamodi kündigten Daniel und Madea das Ende des Eindringlings an. Blut lief aus dem starrgesichtigen Mund. Madea stand wie angewurzelt am Schreibtisch.
Malcolm schaute vorsichtig hinter dem Bett hervor. „Ist der tot?“
„Wollen wir hoffen“, sagte Daniel und sprang auf, um die noch immer offen stehende Tür zu schließen. Im Hotel sollten die anderen Gäste nicht mitbekommen, was dort vor sich ging.
In dem Augenblick stürmte Mike herein. „Was ist denn hier los? Ich habe einen Schuss gehört.“ Er sah sich im Raum um.
Daniel atmete noch hastig. „Der muss uns von Pearson aus gefolgt sein. So ein Mist.“
„Ist der so richtig tot? Schade eigentlich.“ Kaum hatte Malcolm die Worte ausgesprochen, sahen ihn alle verwundert an. „So können wir ihn nicht mehr fragen, wer ihn geschickt hat.“ Er lächelte Madea an. „War aber trotzdem eine klasse Leistung.“
„Was, du hast zugestochen?“, fragte Mike verwundert.
„Ich habe gedacht, dass wir alle zusammen noch was erleben wollen, oder nicht?“ Madea beugte sich zu dem leblosen Körper hinunter und suchte an der Halsschlagader nach einem Lebenszeichen. „Da ist kein Puls mehr.“
„Ist nicht schade drum.“ Daniel kniete sich neben die Leiche und durchsuchte die Taschen des Toten. Er fand ein Handy und einen Autoschlüssel.
Logisch schlussfolgernd, packte Madea ihre Sachen zusammen. Malcolm setzte sich an den Computer und sicherte die Dateien auf einem Speicherstick, den er aus seiner Hosentasche zog.
„Bevor jetzt Thompson mit dem Team der Spurensicherung hier aufläuft, brauchen wir noch ein anderes Hotel für Madea.“ Dabei sah Daniel Mike an. „Ich gehe runter zur Rezeption und spreche mit dem Angestellten. Ich erkläre ihm, dass gleich meine Kollegen vom FBI kommen werden. Madea und du, ihr werdet durch den Personalausgang gehen und verschwinden. Sucht ein Hotel, welches klein und übersichtlich ist. Es sollte maximal zwei Ein- und Ausgänge geben, damit die Observationsteams alles gut überschauen können. Ich werde mit meinem Chef sprechen, dann kann er die Teams anfordern. Mike, es wäre schön, wenn du noch ein wenig über Madea wachen könntest. Malcolm und ich müssen diesen Mist erst einmal dem Chef erklären.“
„Wenn ich das Chaos hier so sehe, denke ich, braucht Madea auf jeden Fall noch unseren Schutz“, sagte Mike. „Ich bleibe bei ihr, bis du kommst.“
„Ich danke dir wirklich sehr. Also los dann.“
Madea ging zu Daniel und sah sich seine Wunde am Ohr an, die blutete. Rechtsseitig schwoll der Kiefer an und färbte sich schon leicht rötlich. Sie strich ihm vorsichtig über die Wange und sprach leise in sein Ohr: „So, jetzt passen wir optisch zusammen.“
Daniel lächelte und gab ihr zur Antwort ein Kuss auf die Wange.
Mike und Madea verschwanden aus der Tür, Daniel telefonierte mit Thompson und ging dann hinunter zur Rezeption. Nach zehn Minuten war er wieder im Zimmer.
„Ich glaube, wir brauchen eine Pille gegen Schwindelgefühl“, meinte Daniel zu Malcolm. Der schaute ihn schief an. „Thompson wird uns wohl rundlaufen lassen.“
„Wir haben wenigstens ein paar beeindruckende
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