Der Fall Zamar (German Edition)
herausgefunden?“
Malcolm berichtete. „Wir konnten Pearsons Kontobewegungen die letzten Jahre zurückverfolgen. Vor etwa vier Jahren hatte er an einen Stromanbieter in der Schweiz 2148 Euro gezahlt. Dann wurden allerdings keine Zahlungen mehr vorgenommen.“
„Es könnte also ein Hinweis auf eine Immobilie sein“, warf Daniel ein.
„So könnte es sein. Allerdings finden wir keine Kontobewegung in Bezug Ankauf einer Immobilie. Er kann sie schon ewig haben oder nimmt alle Zahlungen in bar vor.“
„In dem Fall wäre ihm also ein Fehler unterlaufen“, sagte Daniel.
„Irgendwie so was. Aber ansonsten haben wir bis jetzt keine Hinweise auf Yachten, Fincas, Datschen und Iglus am Nordpol.“
„Wir müssten uns also eine Auskunft von dem Stromanbieter erbitten“, meinte Jack. „ Wir müssten jemanden hinschicken. Ich rede gleich noch mal mit Direktor Stone, der gerade im Gespräch mit unserem für diesen Fall eingesetzten Verbindungsmann bei der CIA ist. Die werden doch vor Ort Personal haben, die zu diesem Stromanbieter fahren können.“
Daniel nickte zustimmend. „Das könnte auch Pearsons Schlupfloch sein, immerhin ist die Schweiz ein ansehnliches Steuerparadies.“
„Turner, Sie fahren nachher mit der Datendurchsuchung fort“, sagte Thompson. „Nun zu Baker. Wir wissen also, dass die Waffenlieferungen aus dem Hafen von Savannah verschickt wurden. Ausgerechnet jetzt fallen uns noch zwei tote Zollbeamte vor die Füße. Diese beiden hätten uns bestimmt sagen können, von wem sie die Anweisung erhalten haben, über einiges hinwegzusehen. Auch wenn das alles sehr negativ klingt, habe ich noch ein Erfolgserlebnis. Agent Palmer, der noch in Savannah ermittelt, gab mir vor einer Stunde eine Nachricht durch, die hoffen lässt. Nachdem wir den Chef des Hafens mit den Vorwürfen konfrontiert hatten, hat der seinen Laden auf den Kopf gestellt. Sämtliche Mitarbeiter mussten alle Buchführungen durchforsten, um nach Ungereimtheiten zu suchen. Man hat festgestellt, dass die Ladevolumenberechnungen und das tatsächliche Ladevolumen nach Kistengrößen nicht übereinstimmten. Ohne lange Erklärungen kommen wir zu der Annahme, dass die Kisten alle viel größer waren. Dort waren also mehr Waffen verpackt, als irgendwo geschrieben stand. Aber es kommt noch besser. Während dieser akribischen Sucherei sind die Mitarbeiter des Zolls zu einer weiteren Schlussfolgerung gelangt, vor etwa einer Woche muss noch eine Lieferung von Waffen rausgegangen sein, denn diese Ungereimtheiten bei der Ladevolumenberechnung kam noch einmal vor, und zwar genau dann, als Pearson seine legale Warenlieferung in die Türkei verschiffte.“
„Wissen wir denn, wo das Schiff jetzt ist?“, wollte Daniel gleich wissen.
„Die Späher von der CIA suchen die fragliche Route ab. Die Lieferung wird uns nicht entwischen.“
„Wer wird in der Türkei die Schmuggler abpassen und die Waffen in Empfang nehmen, wenn wir das Schiff gefunden haben?“
„Direktor Stone verhandelt wie gesagt gerade, dass die CIA personell aushilft. Weiterhin stellt er eine Verbindung zur Regierung der Türkei und zur örtlichen Polizei her. Sobald das Schiff in ihren Gewässern ist, werden sie den Kahn auf den Kopf stellen.“ Thompson ließ kurz einige Sekunden verstreichen, ehe er weitersprach. „Es könnte allerdings sein, dass wir erst einmal nicht an die illegale Ware herankommen, da das Schiff dann in türkischen Gewässern liegt, unter jamaikanischer Flagge fährt, der Kapitän Kanadier ist und die Mannschaft aus Philippinern und Russen besteht. Ihr wisst, was ich meine.“
„Also versuchen wir, hier weiter alles über Pearson herauszufiltern, bis wir ausreichende Fakten für einen Durchsuchungsbeschluss für seine Firma haben“, sagte Malcolm. „Die NSA sollte ihre Fühler bis nach Europa, bis in die Schweiz ausstrecken.“
Thompson nickte zustimmend. „Gleichbedeutend sollten wir uns jetzt an Baker hängen, denn wenn wir ihn im Netz haben, dann wird er uns bestimmt behilflich sein, alle anderen mörderischen Fische zu fangen.“
„Haben wir gegen Baker nicht schon genug in der Hand, um ihn für ein Verhör vorzuladen?“, fragte Malcolm Turner.
„Der wird dich wegen Verleumdung verklagen“, meinte Daniel. „Und dann wird er dafür sorgen, dass du hier nicht mehr deine Brötchen verdienst.“
„Es wäre sicher nicht schlecht, wenn ich ein Gespräch mit ihm führen würde, wo ich verfängliche Fragen stelle“, sinnierte Thompson
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