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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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geschockten Starre und kamen wieder in Bewegung. Nach etwa 300 Metern konnte sich Murat zwischen die langsam in Gang kommende Blechkolonne einreihen.
    Daniel schaute sich fortwährend nach hinten um und suchte die Straße nach Verfolgern ab.
    „So, wie ich das sehe, folgt uns keiner mehr“, meinte Daniel. „Dann können Sie uns sicherlich jetzt sagen, wem unser Dank gilt.“
    Murat verzog sein Gesicht zu einem Lächeln. „War ein bisschen eng, was, Mister Smith?“
    „Ja“, knurrte Dan. „Wenn wir Ihnen bekannt sind, aus welchen Gründen auch immer, dann wissen Sie sicher auch, dass wir schnellstens fliehen mussten. An die Waffen im Wagen konnten wir nicht ran. Ich hatte nur einen beschissenen Colt von einem Wachmann. Mir wäre auch wohler zumute gewesen, hätte ich meine Beretta in der Hand gehabt.“
    „Nun, als Reporter sollte man auch nicht schwerbewaffnet durch die Gegend fahren und schon gar nicht bewaffnet bei Al Bashirin auftauchen.“ Er hielt kurz inne. „Ach, mein Name ist Murat. Walter hat mich hierhergeschickt, um nach dem Rechten zu sehen.“
    „Sie kamen im richtigen Moment“, sagte Madea dankend.
    „Ich bin euch von Al‘Amadiyah aus gefolgt. Ich sollte erst einmal nicht eingreifen, da Walter der Ansicht war, dass ihr euch bestimmt eine gute Strategie zurechtgelegt hattet.“
    „Naja, ob die gut war, weiß ich nicht, aber so weit erst einmal erfolgreich.“
    „Aber die Fotos!“, fiel es Madea jetzt ein. „Die Kamera liegt noch im Defender.“
    Dan beruhigte sie gleich. „Nein, ich habe die Bilder hier.“ Er fummelte aus seinem Jackenkragen die Minikamera heraus.
    „Übrigens haben Sie das mit der Vernichtung der Waffen richtig gut gemeint. Die Explosion war nicht schlecht. Ich denke, dort wird nichts mehr zu finden sein.“
    Daniel grinste befriedigt. „Dort standen einige Gasflaschen rum. Aber irgendwie muss dort noch einiges an Sprengstoff gelagert gewesen sein.“
    „Wo fahren wir jetzt eigentlich hin?“, fragte Madea. „Das ist die Straße nach Mosul.“
    „Ich denke mal, ich bringe euch erst einmal in die amerikanische Botschaft nach Bagdad. Dann fahre ich wieder nach Syrien, dort ist gerade mein Arbeitsplatz. Übrigens, Mister Smith, ruf schnellstens deinen Chef an. Den Satellitenbildern nach zu urteilen, könnte der sich Sorgen machen. Die Explosion war sicher gut von oben zu sehen.“
     
     
     

43.
     
    Der Audi hielt auf dem gepflegten Kiesweg vor dem geschwungenen Eingangsportal der 400 Quadratmeter großen Villa aus dem 18. Jahrhundert. Dieses stattliche Gebäude thronte an einem Südhang über dem Vierwaldstättersee in der Schweiz. Von der Terrasse des Hauses hatte man einen wunderbaren Blick auf den Rigl, einem 1798 Meter hohen Berg.
    John Pearson kaufte dieses Haus erst vor vier Jahren.
    Mario Balroso stieg aus dem Wagen und schritt durch die sich gerade öffnende Eingangstür, er wurde erwartet. Er hatte eine anstrengende 30-stündige Reise hinter sich.
    Nachdem er in Bardarash im Verkehr stecken geblieben war, musste er einsehen, dass er die Irakerin nicht mehr erwischen konnte. Er war einem Wutausbruch nahe, aber er musste seine Gedanken zusammennehmen. Die Überlegungen über sein weiteres Vorgehen waren schnell sortiert. Zu den Flughäfen Bagdad und Basra konnte er nicht, wahrscheinlich würde dort jeder Sicherheitsbeamte ein Foto von ihm in der Hand halten. Also blieb ihm nur der Weg über Syrien. Im Moment ist zwar dieser Weg wegen der Unruhen in dem Land auch nicht toll, aber Balroso absolvierte die Strecke schon öfter. Von Al Bashirins Leuten war ihm keiner gefolgt, da es nach dieser gewaltigen Explosion wohl kaum Überlebende gab. Somit ging er das Risiko ein, den vollgetankten Jeep von Al Bashirin zur Flucht zu nehmen. Auf dem Weg nach Damaskus telefonierte er mit Pearson und erklärte ihm die Geschehnisse. Er gab ihm dann die Anweisung, in die Schweiz zu kommen, Pearson selbst würde sich sofort auf den Weg machen. Von Damaskus nahm Balroso einen Flug nach Rom, wo er einen sicheren Unterschlupf bei einem alten Bekannten fand. Er brauchte erst einmal Schlaf und einen anderen Pass. Unter einem anderen Namen flog er dann nach München, um mit einem Mietwagen in die Schweiz zu fahren. Seine Spur war ziemlich gut verwischt.
    Balroso lief zielstrebig an dem livrierten Hausdiener vorbei durch die weiß marmorierte Eingangshalle, über die Treppe hinauf in die erste Etage. Das Arbeitszimmer von Pearson lag auf der linken Seite. Von dort hatte der Hausherr

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