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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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helfen.“
    „Das ist wirklich nett von dir, Dan“, meinte Madea. „Ich hoffe doch, dass ich das hier allein hinbekomme, obwohl ich zugeben muss, dass die Angebotsfülle einen förmlich erschlägt.“ Sie wollte das Gespräch nicht unnötig in die Länge ziehen. Es zerbrach ihr das Herz, ihn so abschieben zu müssen. Sie setzte zum Gehen an.
    Aber Daniel blieb hartnäckig. „Wenn das Angebot zu groß für dich ist, wie du ja selber zugibst, dann kann ich doch dein persönlicher Einkaufsnavigator werden.“ Theatralisch zeigte er mit ausgestreckten Armen auf umstehende Regale.
    Madea lachte. Diesem Charme wiederstand sie einfach nicht. Innerlich zerriss sie sich.
    „Ich brauch da mal noch Reis, Geflügel, Gemüse und …“
    „Warte, ich habe da eine Idee. Wir könnten doch zusammen etwas kochen.“
    Madea schaute mit schiefem Gesicht in seinen Wagen. „Und was sollten wir deiner Meinung nach kochen? Gummibärchen, überbacken mit Schokoladestückchen, oder Schokoladensuppe mit Gummibärcheneinlage?“
    „Ja, da bin ich mir noch nicht so sicher, mir würde beides schmecken“, ulkte Daniel weiter. „Aber mal im Ernst: Wir könnten für morgen ein Barbecue vorbereiten und dieses in der Natur genießen. In der Umgebung gibt es schöne Seen, wo wir baden könnten. Weißt du, ich habe mir nämlich vorgenommen, jetzt nicht mehr von deiner Seite zu weichen.“
    „Aha, spiele ich dabei auch eine Rolle?“
    „Durchaus, du kannst an meiner Seite bleiben“, antwortete Dan.
    „Warum sollte ich?“, fragte sie spitz.
    Daniel zögerte kurz und grinste unverschämt: „Na, weil es schön ist.“ Eine Pause entstand, bevor Dan weiterredete. „Am Mittwoch habe ich an deine Tür geklopft, aber du warst nicht in deinem Zimmer. Und telefonisch war es auch nicht möglich, dich zu erreichen, da ich von dir keine Telefonnummer besitze. Oder verständigt ihr euch im Irak mit Rauchzeichen?“
    Madea konnte ihr Lächeln nicht verbergen. „Ach, das ist doch schon alt, wir benutzen jetzt schon Brieftauben. Man muss zwar den Text kurzfassen, als SMS schicken, sozusagen, damit die Nachrichten nicht zu lang werden. Sonst wird nämlich das Papier zu schwer und die Tauben stürzen ab.“
    Sie verstanden sich hervorragend. Dan fand gleich Anschluss: „Ich hatte eigentlich gleich zwei Tauben losgeschickt, um dich zu erreichen. Aber irgendwie … Ich nehme an, dass die Vögel nicht das richtige Fenster gefunden haben.“
    „Das wird es wohl gewesen sein“, spaßte Madea weiter. „Ich sollte doch mal endlich ein Namensschild an mein Fenster kleben. Letztens verfehlte mich schon eine Brieftaube, die ist einfach vorbeigeflogen.“ Beide lachten jetzt.
    „Vielleicht sollten wir es doch mit Telefonieren probieren.“
    „Ich besitze kein Telefon. Bis jetzt brauchte ich es nicht wirklich. Mit meinem Onkel bin ich per Internet verbunden. Und wenn ich mit Behörden oder so etwas Ähnlichem telefonieren muss, erledige ich das von dem öffentlichen Telefonanschluss auf dem Campusgelände. Aber meistens funktionieren solche Behördenwege auch schon über das Internet.“
    „Das ist zwar einleuchtend, aber schade. Wenn du nämlich ein Handy besitzen würdest, könnten wir uns kurzfristig verabreden und das Leben angenehmer gestalten.“
    In den letzten Tagen spielte Madea doch schon mal mit dem Gedanken, sich ein Mobiltelefon zu kaufen. Als sie am Mittwoch im Café saß, hätte ihr Deborah Bescheid geben können, wenn sie ein Telefon gehabt hätte. Vielleicht sollte sie sich doch eines zulegen.
    „Nun, ein Telefon zu kaufen, wäre eine kleine Überlegung wert“, sagte Madea. „Dann wäre ich auch nicht mehr solch Exot unter den Amerikanern.“
    Noch bevor Madea den Satz beendete, fing Daniel an, auf der Stelle ein Freudentanz zu zelebrieren. Nicht nur dass Madea ihn etwas irritiert anschaute, nein, auch andere Kunden.
    „Was ist? Kannst du eventuell damit aufhören?“ Madea zupfte ihn am Ärmel.
    „Ich freue mich. Endlich können wir wie Menschen des 21. Jahrhunderts kommunizieren.“
    „Ich habe noch nicht von einem endgültigen Entschluss gesprochen.“
    „Ja, aber es ist davon nicht mehr weit entfernt.“ Jetzt stand Daniel wieder ruhig neben ihr und sprach mit einem Augenzwinkern weiter. „Denk nur mal, wie viele Vorteile das hat. Du könntest mich sofort anrufen, falls du mal in Not geraten bist und vor allem, du brauchst kein Futter mehr für die Tauben!“
    Madea stupste ihn an, sagte aber nichts. Sie sollte ihn anrufen, wenn

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