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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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Faxnummern war anders und, das wird wohl der Hauptgrund dieser Briefkopferneuerung sein, es stand ein anderer Name im Feld des Dienststellenleiters. „Könnte es denn sein, dass einer von Ihren Kollegen noch den alten Kopfbogen verwendet hat?“
    „Nein, nein, wir hatten klare Anweisungen von unserem neuen Chef bekommen, auf keinen Fall mehr die alten Dinger zu benutzen.“ Der Polizist beugte sich vor und sagte leise zu Monroe: „Der neue Chef ist sehr eitel. Der will geschrieben sehen, wo er jetzt beruflich steht. Da darf sich keiner erlauben, noch alte Briefköpfe und Stempel zu benutzen.“
    „Aber woher kommt dann der Brief?“ Monroe wurde stutzig.
    „Wir können Ihren Namen auch mit unseren Vorladungsterminen vergleichen.“ Er schaute auf den Brief. „Herr Dan Smith.“ Mit diesen Worten ging er zu seinem Computer. Schnell hatte er die Seite aufgerufen und schüttelte bedächtig den Kopf. „Bei uns brauchen Sie jedenfalls keine Aussage machen, da steht nichts von Ihnen drin.“
    „Aber das gibt es doch nicht!“ Nicht nur Daniels Gehirn arbeitet mit den neuen Erkenntnissen schneller, sondern auch sein Herz.
    „Ja, irgendwie ist das eigenartig“, pflichtete ihm der Beamte bei und kratzte sich nachdenklich an der Stirn.
    Aber bevor der gute Mann auf die Idee kam, den gefälschten Brief für weitere Untersuchungen zu behalten, schnappte sich Monroe das Schreiben. „Dann kann ich wohl gehen. Auf Wiedersehen.“ Er eilte zur Tür hinaus.
    Was wurde hier gespielt? Er sollte hierhergehen, diesen Termin wahrnehmen, aber warum? Hat Madea dieses Schauspiel inszeniert? Warum sollte sie das tun? Was hätte sie davon gehabt? Sie wollte sowieso allein zu dieser Farm fahren, da bräuchte sie kein Ablenkungsmanöver, was Daniel jetzt als ein solches ansieht.
    Er schaute auf seine Armbanduhr. Madea war seit über einer Stunde unterwegs. Hätte Daniel den Termin bei der Polizei nicht gehabt, wäre er eventuell bei Madea mitgefahren oder er wäre ihr gefolgt. Da alle gesitteten Bürger solch eine Vorladung aber mit Respekt behandeln, erscheinen sie auch bei solchen Terminen. So war also sichergestellt, dass Madea und er zwei verschiedene Wege gingen. Wollte nun Madea nicht, dass er bei ihr ist? Oder wollte ganz und gar wer anders nicht, dass Dan in Madeas Nähe ist? Jemand wusste über Madeas Ausflug Bescheid. Schwebte Madea in Gefahr? Dem Anschlag vor zwei Tagen nach zu urteilen, wohl schon. Sollte er sie anrufen? Wenn sie nichts damit zu tun hatte, ist sie vielleicht in Gefahr. Er musste sie warnen.
    Fix nahm er sein Telefon aus seiner Jackentasche und wählte ihre Nummer. Schon nach ein paar Sekunden hörte er, dass das Handy abgeschaltet war. „Mist!“ Was sollte er davon halten?
    Sofort rief er das FBI-Büro an.
    „Hier ist etwas ganz oberfaul“, konfrontierte er Thompson unmittelbar, als er ihn in der Leitung hatte. Monroe erzählte Jack die gerade vorgefallene Begebenheit. Dann erklärte er: „Ich bin jetzt auf dem Weg in die Mensa und erkundige mich bei der Küchenleiterin über Deborah. Unter Madea Zamars Fahrzeug hängt noch immer der Signalgeber, hoffentlich. Du kannst versuchen, sie aufzuspüren.“
    „Wir werden sie schon finden“, sagte Thompson. „Melde dich noch mal, wenn du aus der Mensa wieder raus bist.“
    Daniel hatte ein ungutes Gefühl, deshalb ging er mit langen Schritten zur Mensa. Sein Instinkt sagte ihm, er solle keine Zeit verlieren. Aufgrund dessen würde er sich jetzt auch als Staatbeamter ausweisen, damit er überhaupt eine Auskunft erhielt.
    Zügig ging er in dem großen Speisesaal an den wenigen noch verblieben Studenten vorbei direkt zur Küche. Der Größe dieser Einrichtung nach zu urteilen, müssten hier mindestens so an die 20 Personen pro Schicht arbeiten. Die meisten der Angestellten in dieser Großküche waren allerdings Studenten oder andere junge Leute, die sich ein Zubrot verdienten.
    Er schaute sich um, weiter hinten in dem Raum, wo die riesigen Spülmaschinen standen, entdeckte er die kräftig gebaute Leiterin. Ringsum wirbelten Küchenhilfen, klapperte Geschirr und man vernahm das gedämpft Arbeiten der Spülmaschinen.
    „Guten Tag“, Monroe hielt ihr seine Dienstmarke unter die Nase, „ich brauche von Ihnen eine Auskunft.“
    Die Köchin musterte ihn verdattert. „Ist die echt?“, kam ihre Frage prompt.
    „Natürlich.“ Daniel holte noch seinen Ausweis heraus. „Bei Ihnen arbeitet eine junge Frau, kurze blonde Haare, Deborah heißt sie. Wo kann ich sie

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