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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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erreichen?“
    Die Küchenleiterin zog erst ihre Gummihandschuhe aus und besah sich den Ausweis näher, was Monroe nicht so recht passte, denn es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe sie ihre Sprache wiederfand, um ihm zu antworten.
    „Ach, die Mellnor meinten Sie.“ Sie wippte mit dem Kopf dazu. „Ja, die heißt Deborah mit Vornamen. Aber die braucht hier gar nicht erst wieder aufzutauchen.“
    „Wieso das denn?“, hakte Daniel nach.
    „Auf die kann man sich nicht verlassen.“
    „Aha.“ Er schaute die rundliche Person bittend an, um noch mehr darüber zu erfahren. „Was hat sie denn gemacht? Oder anders: Was hat sie nicht gemacht?“
    „Ständig musste ich sie ermahnen, während der Arbeitszeit keine ausgedehnten Gespräche mit anderen Leuten zu führen. Nicht nur dass sie im Saal oft an den Tischen stand und quatschte, sie suchte sich hier hinten auch oft eine ruhige Ecke und telefonierte ewig. Und dann heute das.“
    Monroe zog die Stirn kraus. „Was war denn heute?“
    „Na sie sollte 10 Uhr zum Dienst erscheinen und die normale Mittagsschicht machen. Aber wer bis jetzt nicht hier ist, ist dieses Weib.“
    „Wusste sie schon länger, dass sie Dienst hatte, oder sollte sie kurzfristig einspringen?“
    „Nein, nein. Der Dienstplan steht schon zwei Wochen vorher fest.“ Sie schaute ihn schräg an. „Manchmal tauschen auch die jungen Leute untereinander, aber das müssen sie mir immer vorher melden. Schließlich muss ich wissen, wer wann arbeitet.“
    „Also hatte sie auch mit keinem anderen den Dienst getauscht“, stellte Monroe fest und steckte seine Dienstmarke und seinen Ausweis wieder in die Tasche.
    Die Köchin schüttelte beipflichtend den Kopf. „Alle unsere Aushilfen müssen auch eine Telefonnummer hier hinterlassen, wo wir sie erreichen können, denn wenn jemand krank wird, brauchen wir schnell einen Ersatz. Die Nummer hat unsere Bürokraft auch schon angerufen, ich glaube, fünf Mal hat sie es probiert, aber es hat sich niemand gemeldet.“ Sie schaute ihn nun etwas besorgt an. „Es wird doch wohl nichts Schlimmes passiert sein?“
    Das glaubte Daniel zwar nicht, dennoch antwortete er diplomatisch: „Darum bin ich hier, um es herauszufinden. Ich brauche die Anschrift von ihrer Wohnung.“
    „Wissen Sie, hier arbeiten ständig neue Leute, es gibt nur acht fest angestellte Fachkräfte, da bin ich froh, wenn ich mir einigermaßen die Namen merken kann. Aber auch nur, weil ich nach jedem Tag bei den Aushilfen die geleisteten Stunden quittieren muss.“ Hinter ihr polterte eine Küchenkraft mit einem Geschirrwagen heran. Die Köchin ließ sich kurz ablenken, fügte aber dann noch hinzu: „Damit die auch ihren Lohn bekommen. Aber Frau Diaz, in der Buchhaltung hat alle Personalunterlagen.“
    „Gut, und wo finde ich Frau Diaz?“
    „Na, kommen sie mal mit, ich zeige es Ihnen.“ Sie ging voraus, um zu den Büroräumen zu gelangen. Hinter der nächsten Ecke blieb sie stehen, zeigte mit ausgestrecktem Arm den Flur entlang und sagte: „Dort hinten rechts ist das Büro von Frau Diaz. Da finden Sie jetzt allein hin. Auf Wiedersehen. Die Arbeit wartet nicht.“ Und schon war sie verschwunden.
    Monroe klopfte und trat gleich ein. „Guten Tag.“ Es folgte die Vorstellungsprozedur. „Ich unterhielt mich eben schon mit der Küchenleiterin, die mich zu Ihnen schickte. Ich brauche dringend die Anschrift von einer Deborah Mellnor.“
    „Gut, dann werde ich mal in den Computer schauen“, sagte die attraktive, junge Mitarbeiterin der Mensa. „Wissen Sie, die Aushilfen sind für mich alles nur Registriernummern. Und wenn die mit ihren Lohnzetteln kommen, zahle ich denen das Geld aus.“ Sie tippte eine Reihe von Buchstaben in die Tastatur. „Nur die wenigsten lassen sich das geringe Gehalt auf ihr Konto überweisen.“ Dann hob sie den Kopf und blickte ihn mit verträumten Augen an. „So, wie heißt die gesuchte Dame?“
    „Deborah Mellnor.“ Monroe blickte mit auf den Monitor.
    „Eigenartig“, Frau Diaz wirkte verwirrt. „Ich kann hier keine Deborah Mellnor finden.“ Sie suchte nach dem Namen noch einmal in einem anderen Ordner im Computer.
    „Das kann doch nicht sein.“ Daniels Stirnfalten zogen sich enger zusammen.
    „Und Sie sind sicher, dass sie hier gearbeitet hat und auch so heißt?“
    „Ja, sicher doch.“ Daniel wurde unruhig. „Ich habe sie doch selbst hier arbeiten gesehen, ich habe mit ihr gesprochen. Die Küchenleiterin hat mir ebenfalls ihre Anwesenheit in der Küche

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