Der Fall Zamar (German Edition)
wunderte sich nun, warum er wusste, dass Deborah etwas für Madea aufgeschrieben hat. „Sie hat dort die Anschrift notiert, wo Madea hinfahren soll.“
„Ist der Block noch hier?“ Dan schob sich an Maggie vorbei in das Zimmer und schaute sich um. Auf Maggies Bett stand ein geöffneter, halb gepackter Koffer.
Maggie kam hinterher und langte in das aufgeräumte Fach, wo Madea ihre Unterlagen aufbewahrte. „Hier, ich glaube das ist der richtige.“
Dan nahm ihn zur Hand und hielt ihn schräg gegen das einfallende Licht des Fensters. „Hat sie darauf schon wieder etwas geschrieben, nachdem Deborah …“
„Ich weiß es nicht mit Sicherheit.“ Sie ahnte, was er vor hatte und holte fix einen Bleistift.
Dankend nahm Dan den Stift entgegen, legte den Block mit der leeren Seite auf den Tisch und malte mit dem Bleistift, ohne groß Druck auszuüben, eine graue Fläche. Da auf der vorhergehenden Seite mit einem Kugelschreiber stark aufgedrückt wurde, kommen nun Wörter und Zahlen auf der grauen Fläche als schwache, weiße Gebilde zum Vorschein.
„Mist, das ist alles nicht das, was wir brauchen.“ Dan sah genauer hin. „Madea muss wohl doch noch etwas anderes hier draufgebracht haben.“ Er sah weiter unter eine Zahlenreihe. „Vielleicht können wir mit denen noch etwas anfangen. Schreib mal schnell mit, Maggie.“
Sie nahm sich einen Schreiber zur Hand, Dan nannte die Zahlen und sie notierte diese.
„Könnten diese Zahlen eine Telefonnummer sein?“, fragte Dan.
„Gestern hat Deborah die Nummer von ihrem Zuhause aufgeschrieben, falls es Madea nicht finden sollte.“
Sogleich holte Dan sein Telefon aus der Tasche und tippte die Zahlenfolge ein. „Na dann wünsche mir mal Glück.“
Einige Sekunden verstrichen. „Mist! Das gibt es doch gar nicht. Kein Anschluss unter dieser Nummer.“
Maggie schaute ihn besorgt an. „Es könnte eine falsche Zahl dazwischen sein.“
Er verglich die Reihe der Zahlen auf dem Papier mit denen auf seinem Handy.
„Hast du nicht doch noch einen kleinen Hinweis?“ Dan fragte eindringlich.
„Ich weiß nur, dass es eine Farm sein soll in Santa Luea, habe aber keine Ahnung, wo das Nest liegt.“
„Okay, das werden wir schon finden.“ Daniel machte sich auf den Weg.
Maggie zog ihn noch am Ärmel. „Dan, hat das etwa mit dem Anschlag zu tun?“, fragte sie mit zittriger Stimme. „Sei ehrlich.“
„Ja“, sagte er knapp und ging. „Bis später.“
Er war schon an der Treppe, da rief sie noch hinterher: „Wieso eigentlich wir?“
Kaum dass er das Haus verlassen hatte, nahm er sein Handy und wählte nun Thompsons Nummer. Dabei eilte er zu seinem Fahrzeug.
„Was hast du herausbekommen?“, fragte Jack gleich drauflos, als er in der Leitung war.
Monroe erzählte ihm die wichtigsten Fakten und seine eigenen Vermutungen.
„Deborah Mellnor ist das faule Ei in dieser Suppe.“ Mittlerweile am Wagen angekommen, setzte er sich hinein und hängte sein Handy in die vorgesehene Halterung.
„Wir waren auch fleißig. Das Signal ist noch am Laufen, welch Glück“, sagte Thompson. „Zamar ist unterwegs in Richtung Ellijay, etwa 150 km von hier.“
„Gut, dann mache einen Hubschrauber klar, ich werde hinterherfliegen. Ich bin auf dem Weg in die Zentrale.“ Er ließ den Motor aufheulen und raste davon.
Emsiges Treiben herrscht im weitläufigen Hafen von Savannah. Container hingen an den Verladekränen und wurde auf die Schiffe gehievt, in die Jahre gekommene Gabelstapler sausten mit Kisten beladenen Paletten über die Wege und Lkws schoben sich durch die hoch aufgebauten Containerreihen. Drei Containerschiffe lagen im Hafen. Das Kleinste von den drei Frachtschiffen, welches immerhin noch an die 400 Container verschiffen konnte, wurde in einem besonders gesicherten Bereich abgefertigt. Die riesige Halle auf dem umzäunten Gelände, in der bequem die Lkws ein- und ausfahren konnten, wurde mit mehreren Sicherheitssystemen überwacht, nur wenige Berechtigte hatten Zutritt. Aber die Sicherheitsmaßnahmen waren nicht allein dafür gedacht, berechtigten Personen den Zugang zu erlauben, sondern auch die hochwertigen Waren verschiedener Firmen zu schützen.
Die Waffen der Firma Pearson-Steel fanden ebenfalls ihr Zwischenlager in der Halle, bis sie auf das Schiff verladen werden.
Balroso, sittlich gekleidet in schwarzer Hose und Sakko, stand mit seinem iPad, welches die Angabe bestimmter Kistennummern zeigte, in der Hallenmitte und sah dem Treiben der zwei Zollbeamten
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