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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Besitz. „Weshalb kaufst du eine Lampe?“
    Alep zuckte die Schultern. „Nur so“, sagte er, und eine feine Röte zog über sein Gesicht.
    „Was hast du dafür gegeben?“, forschte Kwin und ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen.
    Alep funkelte Kwin an: „Ich möchte nicht darüber sprechen!“
    „Wie du willst“, erwiderte Kwin nickend. Dann drehte er sich zur ‘Goldenen Krone’ „Lass uns hineingehen und nachschauen, ob sie da drinnen ein anständiges Essen servieren.“
    „Du wusstest, wo das Gasthaus zu finden ist?“ fragte Alep empört.
    „Ja! Gleich, nachdem du losgezogen bist, um dich nach dem Weg zu erkundigen, habe ich es entdeckt.“
    Sie betraten die Schenke und während Kwin sich neugierig umsah, verstaute Alep die Lampe.
    „Guten Tag, Herr Wirt“, grüßte Kwin freundlich. „Wir möchten ein gutes Mittagessen und ein Zimmer für die Nacht.“
    Der Wirt der Schenke war ein kleiner, schmächtiger Mann mit wieselflinken Augen und einem aufgesetzten Lächeln in einem ansonsten völlig reglosen Gesicht. „Mein Name ist Primias. Bitte, nehmt Platz“, forderte er die Freunde auf. „Ich bringe Euer Essen und lasse ein Zimmer für Euch richten. Wie lange wollt Ihr bei uns bleiben?“
    Kwin zuckte die Schultern. „Wir haben uns noch nicht entschieden. Eine Nacht, höchstens zwei.“
    Der Wirt brachte das Essen und stellte es schwungvoll vor den Gefährten ab. „Die Zimmer sind gleich soweit.“ Vorsichtig wies er auf Wigget und Twist, „Eure, ähm, Begleiter sind doch Haustiere, oder? Ich meine, dieses da“, er zeigte auf Wigget, „ist doch ungefährlich für meine Gäste?“
    „Natürlich!“, erwiderte Kwin. „Das ist es. Und solange man es und meinen Hund nicht ärgert, bleiben sie beide auch still.“
    „Gut. Ich wollt’s auch nur wissen. Schließlich bin ich hier verantwortlich. Aber meint Ihr nicht auch, dass Euer Hund eher ein Wolf ist?“
    „Nein! Twist ist ein Hund. Ganz sicher und kein Zweifel. Vertraut mir.“
    Man konnte es dem Wirt deutlich ansehen: er glaubte kein Wort. Er wandte sich an Alep. „Und Euer Tier? Was ist das genau? Ich habe so etwas noch nicht gesehen.“
    „Das wundert mich nicht, Wirt. Es ist eine seltene Fledermausart, die nur in Heetland vorkommt.“
    „Ihr wart in Heetland?“, fragte der Wirt, außer sich vor Bestürzung. „Im Feindesland?“
    Alep zuckte erschrocken zusammen. Da erklang Wiggets Stimme schadenfroh in seinem Geist. Hä, hä. Das geschieht Euch recht. Ich wusste doch, dass mir Gerechtigkeit widerfahren würde, wenn Ihr nicht aufhört, mich als Fledermaus zu bezeichnen. Nun los, redet Euch da mal raus, Magier!
    Alep saß da mit offenem Mund. Es war Kwin, der für ihn einsprang. Der Tischler sah mit großen unschuldigen Augen zum Wirt auf. „Aber Herr Wirt. Ich bitt’ Euch. Wie könnt Ihr solches nur von uns denken? Wir sind getreue Untertanen unseres geliebten Königs, wie jeder hier in Eurer gemütlichen Schenke. Mein Freund hier hat die Fledermaus von einem Kapitän erhalten, der sie beim Würfelspiel an ihn verloren hat.“
    Abschätzend betrachtete der Wirt Kwin. Er zupfte sich am Ohrläppchen und dachte angestrengt nach. Dann zuckte er die Achseln und sogleich stahl sich ein befreites Lächeln auf sein Gesicht. „Na, ja. Wenn es sich so verhält ...“
    „Das war knapp“, bemerkte Kwin, als sie wieder allein waren. „Wir sind hier nicht zu Hause. Wir müssen vorsichtiger sein.“
    Nach dem Essen führte der Wirt sie nach oben. Das Zimmer, das er ihnen zuwies, lag nach hinten heraus. Es hatte zwei Betten. Auf einer Kommode stand eine Waschschüssel, daneben ein Krug mit frischem Wasser.
    „So, Ihr Herren, da wären wir“, meinte Primias leutselig. „Ich lasse Euch jetzt allein. Aber bevor ich gehe, bitte ich um fünf Kupfermünzen für dieses Zimmer. Meine Gäste zahlen grundsätzlich im voraus.“
    Kwin zählte das Geld ab und legte es Primias in die ausgestreckte Hand. „Einen schönen Tag, die Herren“, sagte der Wirt und war verschwunden.
    „Na, wenigstens die Tür hätte er schließen können“, meinte Alep kopfschüttelnd.
    Kwin schloss die Tür und drehte sich dann tatendurstig zu Alep um. „Was wollen wir als erstes unternehmen?“
    „Der Königspalast.“ entgegnete Alep. „Oder der Hort des schwarzen Nidar. Lass uns einfach losgehen. Wir finden schon etwas Interessantes. Aber zuerst muss ich mich um diesen vorlauten Drachen kümmern.“
    Nachdem Alep Wiggets Hals mit Großmutters Salbe versorgt hatte,

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