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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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nach. Ein lautes Dröhnen erklang.
    „Die dritte Tat ist vollbracht“, entfuhr es Yanea.
    „Jetzt nicht!“, befahl Alep und Yanea schloss mehr überrascht als erschrocken den Mund. Alep hatte seinen grimmigen Blick nicht von Rendon abgewandt. Der Prinz war auf seinem Stuhl ein wenig nach unten gerutscht und blickte nun bestürzt zu Alep auf. Die Dienerinnen Yaneas, Semira und Danea, standen eng beieinander und starrten Alep wie gebannt an. Konk zog sich in seine Küche zurück.
    „Wartest du noch immer auf die Missgeburt, die die zukünftige Frau Gerons gebären soll?“, fragte Alep. „Das wird niemals geschehen. Akzeptiere die Veränderungen, die nötig sind, um unsere Ziele zu erreichen oder geh! Eine andere Möglichkeit gibt es für dich nicht. Also, wähle!“
    „Du schickst mich fort?“, brach es aus Rendon hervor. „Das kannst du nicht. Niemand kann das. Kwin ist der Auserwählte. Ihn hat das Talikon bestätigt. Nicht dich.“
    „Du sollst wählen!“, wiederholte Alep mit eisiger Stimme.
    Rendon war der Widerstreit seiner Gefühle auf seinem Gesicht abzulesen. Sein unsteter Blick zuckte zu Adengard, aber der Zwerg schüttelte den Kopf, selbst Prak schien nicht bereit, sich in diese Auseinandersetzung einmischen zu wollen.
    Alep wartete noch immer. Endlich erkannte Rendon, dass er allein stand und zähneknirschend, so dass man ihn kaum verstand, sagte er: „Ich bleibe.“
    „Lauter! Alle sollen es hören!“, forderte Alep.
    Nicht Magier. Behandelt ihn mit aller ihm zustehenden Achtung. Wenn Ihr seine Würde vor den anderen noch weiter verletzt, wird er Euch diese Demütigung niemals vergessen. Er ist ein Prinz.
    Nein, Wigget, erklärte Alep unnachgiebig, ich muss das hier zu Ende bringen.
    „Ich bleibe!“, Rendon schrie es fast hinaus.
    Gut gemacht, Magier. Vergesst nicht, Euch bei ihm zu bedanken. Er ist trotz allem ein Prinz.
    „Danke, Prinz Rendon. Ich bin froh, dass du bei uns bleibst.“
    Alep setzte sich wieder hin und ließ den hellen Schein, der ihn umgab, verschwinden. Er hatte gerade seinen Stuhl zurechtgerückt, als ihn plötzlich alle mit Fragen überschütteten. Prinzessin Yanea verbot kurzerhand jedem den Mund und sah Alep an. „Was hast du gerade über die dritte Tat gesagt?“
    „Ich habe sie vollbracht“, gestand Alep, „unwissend zwar, aber es ist geschehen.“
    „Und du kennst ihren Wortlaut?“, fragte Prak.
    Alep zitierte: „Die dritte Tat, der Lanzenträger, formt eine neue, dunkle Klinge und wird des Retters hehrer Krieger.“
    „Das erklärt einiges“, sagte Rendon und grinste in die Runde.
    „Der hehre Krieger bist du, Alep, richtig?“, fragte N'Gucha.
    „So haben es Rodgatt und Nidar und vor allem auch Pretorius bestätigt.“
    „Du lebst in gefährlichen Zeiten, Flachländer“, sagte Prak.
    „Aber du bist nicht allein“, sagte N'Gucha.
    „Wie hast du davon erfahren?“, wollte Taukon Dex wissen.
    „Ich war auf dem Weg zum Gildemeister der Magier“, sagte Alep, „als ich an einer Schmiede vorbeikam. Ich trat ein und bat den Schmied, mir eine neue Klinge für meinen Eschenstab zu schmieden. Schließlich übernahm ich die Ausführung dieser Arbeit selbst. Als ich fertig war, erschien Pretorius. Er fesselte mich und Wigget und ließ uns im Palast einsperren. Dort erfuhr ich, dass er den Wortlaut der letzten Tat verändert hatte. Ihr habt die Urfassung der Prophezeiung nie in der Hand gehabt. Pretorius hat uns alle manipuliert. Und nun hat sich die Weissagung erfüllt.“
    „Weißt du auch, was das bedeutet?“, fragte Yanea außer sich. „Der Auserwählte wurde zu spät bestätigt! Kwin betrat das Talikon kurz vor Mitternacht des Tages, an dem du verschwunden bist.“ Und leise fügte sie hinzu: „Wir sind gescheitert.“
    „Noch nicht ganz! Ich habe diese Klinge im Laufe einer Nacht geschmiedet. Erst als die Morgendämmerung kam, war sie vollendet. Der Auserwählte wurde schon zur rechten Zeit gefunden - bevor die dritte Tat vollbracht war, allerdings sind die Ereignisse inzwischen schon so weit fortgeschritten, dass es keiner Prophezeiung mehr bedarf.“
    „Pretorius muss besiegt werden“, sagte Adengard. „Und das Talikon befreit. Ist nicht so schwer, wie es klingt.“
    „Gut“, sagte Yanea erleichtert. „Dann ist mein Volk noch nicht an Pretorius verloren.“
    „Dein Volk?“, Rendon sprang mit einem Satz auf und beugte sich angriffslustig vor. „Es ist nicht dein Volk, Schwester. Du besitzt keinen ...“
    Adengard packte Rendon an

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