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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Alep fuhr auf seinem Stuhl herum und sah Kwin im Kücheneingang stehen. Rasch kam er auf Alep zu und stellte sich vor ihm auf. „Und auch du hast endlich hergefunden? Wo bist du solange gewesen? Geht es dir gut? Wie geht es Lisett?“
    Alep sah zu Kwin empor, lächelte breit und lachte dann. Er stand auf, trat einen Schritt vor und umarmte Kwin. „Pretorius wollte mich nicht gehen lassen“, erklärte Alep lachend. „Es hat ein Weilchen gedauert, bevor Wigget und ich eine Fluchtmöglichkeit fanden. Danach war es leicht, dank euren Helfern, die mir den rechten Weg gewiesen haben.“
    „Konk!“, sagte Kwin. „Geh hinauf und wecke die anderen. Alep ist endlich angekommen. Dann lauf hinüber zum ‘Drachenhort’ und bring Lisett und Ledus hierher. Nein warte. Bring erst Lisett und Ledus her und dann weck die anderen. Nein, bring nur Lisett her, dann weck die anderen und einer von ihnen soll dann Ledus abholen.“ Konk betrachtete Kwin ruhig und mit ernster Miene ohne sich zu bewegen. Im nächsten Moment sagte Kwin: „Nein, warte. Du weckst die anderen. Ich gehe zum ‘Drachenhort’.“
    Erst jetzt verließ Konk die Küche.
    „Kommst du mit?“, fragte Kwin, doch Alep schüttelte lachend den Kopf. „Geh du nur allein. Ich werde hier auf eure Rückkehr warten.“
    Kwin lief so schnell ihn seine Füße trugen durch Lindenbrunn und erreichte bald das Gasthaus. Zu dieser frühen Stunde war es natürlich noch verschlossen, aber das störte den Tischler wenig. Er stellte sich mitten auf die Straße und rief: „Lisett! Lisett! Wo bist du! Lisett!“
    Ein Fenster wurde aufgestoßen und das lachende Gesicht der Artistin erschien. „Kwin!“ Gleich darauf tauchte Ledus am Fenster nebenan auf. „Wer brüllt denn hier am frühen, oh, hallo, Baumfreund!“
    „Ledus!“ rief Kwin. „Komm herunter und mach mir diese Tür auf.“
    Lisett verschwand vom Fenster und erschien wenig später wieder, schwang sich anmutig über die Fensterbank und rief: „Nicht nötig, Ledus. Ich bin schon unterwegs.“ Dann sprang sie hinab, landete sicher und warf sich in Kwins Arme.
    „Ist das deine Art, ein anständiges Mädchen zu umwerben?“, fragte sie glücklich.
    „Ich kenne noch ein paar mehr“, versicherte Kwin.
    „Ich hoffe, das ist ein Versprechen.“
    „Wie hast du mich gefunden?“, fragte Kwin.
    „Mit Glück und der Hilfe eines Bettlers aus Pollbark.“
    „Da bin ich froh, dass ich ihm dein Aussehen beschrieben und ihn gebeten habe, auch nach dir Ausschau zu halten.“
    „Auch?“, fragte Lisett. „Wer ist die andere?“
    „Keine Sie. Er! Alep natürlich.“
    Lisetts Miene wurde ernst. Ängstlich sah sie zu Kwin auf. „Stimmt es, dass du der Erwählte bist?“
    „Ja. Aber es wird alles gut ausgehen.“
    Lisett hob eine Hand und strich zärtlich über die Linien, die sich tief um Kwins Mundwinkel eingegraben hatten. „Das sind neue Falten, mein Lieber. Was ist dir widerfahren?“
    Kwin lächelte. „Das ist eine lange Geschichte.“
    „Ich liebe lange Geschichten.“
    Inzwischen war auch Ledus heruntergekommen. Er hatte den einfacheren Weg gewählt, und das Gasthaus durch die Tür verlassen. Er klopfte Kwin freundschaftlich auf die Schulter und sagte: „Kwin Baumbehüter! Endlich haben wir dich gefunden.“
    „Ledus Vielfraß! Ich begrüße dich ebenfalls. Baumbehüter hat mich schon seit einer Ewigkeit niemand mehr genannt. Es erinnert mich an vergangene Zeiten!“
    Ledus wandte sich an Lisett. „Ihr habt Euch sicher viel zu erzählen, ihr beide. Warum kommt ihr nicht herein? Ich mache euch einen kräftigen Tee und für mich vielleicht ein einfaches Frühstück.“
    Kwin und Lisett folgten dem Artisten und suchten sich drinnen einen Tisch am Fenster. Wie versprochen erschien Ledus bald darauf mit heißem Tee, verschwand aber gleich wieder in der Küche.
    Kwin erzählte Lisett von seinen Erlebnissen. Einiges war Lisett durch Aleps Bericht bereits bekannt, anderes war völlig neu und überraschend und sie lauschte schweigend, bis Kwin zu Ende gesprochen hatte.
    „Nun bist du nicht mehr allein. Alep ist angekommen und auch ich und Ledus werden dir zur Seite stehen.“
    In diesem Augenblick kam der Artist mit enttäuschtem Gesicht aus der Küche. „Man sollte doch meinen, dass ein Gasthaus dieser Größe über Lebensmittelvorräte verfügt. Aber es ist nichts zu finden.“
    „Das liegt daran“, erklärte Lisett, „dass du gestern Abend alles verputzt hast, um deine Wette zu gewinnen.“
    Ledus zuckte die

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