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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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alles glauben, was man dir erzählt. Die Geschichten vom Sternenreiter sind Märchen, die man Kindern erzählt, damit sie Ruhe geben. Schau dir diesen Helden an: Vom Himmel soll er kommen? Noch niemals habe ich gehört, dass Menschen fliegen können. Ich habe einige wirklich beeindruckende Krieger kennengelernt, aber jeder einzelne stand mit beiden Beinen fest auf der Erde. Goldhand Sternenreiter ist das Gespinst irgendeines verrückten Träumers.“
    „ Aber die Prophezeiung um den falschen Auserwählten in Burnyk wollte auch niemand glauben“, entgegnete Hockster.
    „ Welche Wesen kennst du“, wollte Rok wissen, „die schlangenähnlich und zugleich so abscheulich sind, dass du dich vor Angst nicht rühren kannst?“
    „ Ich weiß es nicht. Drachen? Sie sind immerhin recht furchteinflößend, nicht wahr.“
    „ Es gibt keine Drachen mehr.“
    „ Was ist mit dem schwarzen Drachen Wikt?“
    „ Ha, noch so ein Ammenmärchen!“
    „ Das glaube ich nicht. Du weißt viel, aber eben nicht alles. Glaube mir, das Zeitalter der Legenden ist da!“
    „ Du bist ein leichtgläubiger kleiner Kerl. Erinnere dich an den Wachstumstrank, den dir eine alte Hexe aufgeschwatzt hat. Du solltest nicht alles für bare Münze nehmen, was außergewöhnlich klingt. Ich kenne mich aus.“
    Hockster sagte nichts dazu. Er wusste es ohnehin besser. Er konnte gar nicht anders, als zu glauben, wollte er sein Leben nicht von Grund auf ändern müssen. Schließlich war er unterwegs nach Burnyk, zu den Auserwählten der Prophezeiung von Hornburg.
    Ein paar Felsen tauchten vor ihnen auf. Hockster betrachtete sie interessiert, wurde langsamer und blieb dann schließlich stehen.
    „ Was ist?“, fragte der Söldner. Er folgte Hocksters Blick. „Das ist nur Stein! Komm, weiter.“
    Hockster schüttelte den Kopf und sagte mit seltsam entrückter Stimme: „Diese Felsen sind anders. Fällt dir nichts daran auf?“
    „ Es sind Felsen! Immerhin! Aber sonst … Nein! Komm!“
    „ Warte!“ Hockster zählte elf Felsbrocken, die in einem unvollendeten Viereck standen. Der Felsen an der südlichen Spitze fehlte. Alle elf Steine hatten etwa die gleiche Höhe. Nicht einmal Moos bedeckte den glatten, grauen Fels. Hockster ging darauf zu und verlor sich in der Betrachtung der Steine. Er betrat ehrfürchtig das unvollkommene Felsgeviert. Die Erde war hier nackt und kahl. Nichts lebte, nichts regte sich. Keine Insekten, kein Gras. Hockster ließ seinen Blick über die hoch aufragenden Felsen gleiten. Ein seltsames Gefühl hatte ihn ergriffen, so vertraut, als hätte er diesen Ort schon immer gekannt, sich aber nicht daran erinnern können. Er verließ das Innere des Steinrings und lief gemächlich außen um die Felsen herum. Obwohl die Steinsäulen einander sehr ähnelten, erkannte Hockster Unterschiede in Form und Gestalt. Manche waren schmaler, andere wiederum verjüngten sich nach oben hin. Ob sie natürlichen Ursprungs oder von Menschenhand geschaffen worden waren, konnte er nicht sagen. Er strich mit der Hand über das glatte Gestein und spürte die gespeicherte Wärme der Sonne darin. Dies war ein Ort, an dem er sich wohlfühlte. Arterius hatte ihm einmal etwas von einem solchen Steinkreis berichtet, in dem die Magie besonders stark war, aber er konnte sich nicht mehr erinnern, was er gesagt hatte. Hockster sah über die Schulter und betrachtete den Söldner nachdenklich.
    „ Diese Gegend hier, wie wird sie genannt?“, fragte Hockster.
    „ Rikats Land.“
    „ Nein. Ich will nicht wissen, wer seine Besitzansprüche hier geltend macht, sondern wie die Menschen, die hier leben, diesen Landstrich nennen.“
    „ Die Hallmark! Aber hier lebt niemand mehr, seit Räubermarkt zu zweifelhaftem Ruhm aufgestiegen ist. Den meisten Menschen ist es hier zu gefährlich. Jetzt lass uns gehen“, forderte der Söldner ungeduldig.
    Hallmark! Ja, er hatte diesen Namen schon einmal gehört. Hier hatte einst der Druide Diwen gelebt und irgendwann diesen Steinkreis geschaffen. Es hieß, dass in seinem Zentrum die magischen Energien stärker waren als irgendwo sonst in Heetland. Es war ein Ort wie geschaffen, um einen Steingeist an sich zu binden.
    Hockster sah seinen Begleiter entschuldigend an. „Wir können noch nicht gehen. Ich habe hier etwas zu erledigen. Dies ist der Steinkreis des Druiden Diwen. Ich werde versuchen, hier einen Steinelementar zu beschwören. Wir werden, nein, wir müssen hier rasten.“
    „ Das ist kein guter Platz für eine Rast. Es gibt

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