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Der falsche Graf

Der falsche Graf

Titel: Der falsche Graf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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ebenfalls nicht sonderlich eilig hatte. Er blieb mit gespreizten Beinen vor den vier Menschen stehen und sah einen nach dem anderen an.
    "Grüß Gott, Sie haben uns gerufen?"
    "I hann Se o'grufe." Herr Kölzer trat vor. "Wege dem Wage do. Er isch ufbroche' worre."
    Der Beamte war nicht beeindruckt. "Wem gehört der Wagen?"
    "Mir." Conny trat ebenfalls vor. "Es ist nichts gestohlen worden, aber das Schloss ist beschädigt und die Tür schließt nicht mehr."
    "Haben Sie Ihre Fahrzeugpapiere bei sich?", kam nun der Ältere seinem Kollegen zu Hilfe. Conny reichte ihm das Gewünschte und der übliche Papierzinnober lief an, der immer bei solchen Gelegenheiten anfällt.
    "Und was passiert jetzt?", wollte Simon wissen, als die Polizisten ihre Notizblöcke einpackten und Anstalten trafen, sich zu verabschieden.
    "Mei, der Fall ist aufgenommen." Der junge Beamte hob die Schultern. "Sie erhalten von uns eine Bescheinigung mit der Sie den Schaden bei ihrer Versicherung melden können. Das ist alles."
    "Wie, Sie nehmen keine Fingerabdrücke? Es gibt keine Fahndung?" Simon war entrüstet.
    Der Ältere feixte ungeniert. "Sie sehen zu viele Krimis." Er schüttelte den Kopf. "Was glauben Sie, wie viele Autoaufbrüche wir allein in diesem Monat schon hatten? Wenn wir die Täter nicht zufällig im Zusammenhang mit einer anderen Straftat festnehmen und sie den Einbruch an Ihrem Wagen gestehen..." Er breitete die Arme aus und ließ sie wieder sinken. "Seien Sie froh, dass nichts fehlt oder kaputt ist."
    "Danke für Ihren Eifer", knurrte Conny gerade so laut, dass es die Beamten noch hören konnten, aber sie taten so, als seien sie taub. Nach einem "Grüß Gott" und an die Mütze tippen stiegen sie wieder in ihr Auto und fuhren davon.
    "Ha noi, so send se halt, uns're Freund' und Helfer." Herr Kölzer hob resigniert die Schultern. Er hätte wohl noch einige Philosophien zum Thema anfügen mögen, aber der Page kehrte zurück und unterbrach Herrn Kölzers weitere Betrachtungen.
    "Die Hoteldirektion bittet Sie alle auf das Freundlichste in die Lounge zu kommen."
    "Aus unserem Ausflug wird wohl nichts mehr werden", seufzte Conny enttäuscht. Sie hatte sich auf die Fahrt zum Kloster Ettal gefreut. Aber andererseits war ihr diese Freude nun durch den Einbruch vergällt. Das Kloster musste noch eine Weile warten.

13. Kapitel
    Luitpold von Kronberg sah es als eine Selbstverständlichkeit an, sich höchstpersönlich bei seinen Gästen für den ihnen entstandenen Ärger zu entschuldigen. Als kleine Widergutmachung stellte er Conny einen der hoteleigenen Wagen zur Verfügung, damit sie mobil bleiben konnte, während ihr eigenes Auto repariert wurde. Zudem wartete in ihrem Zimmer eine Etagere mit Obst, Pralinen und anderen Naschereien, die die Küche für solche Gelegenheiten bereithielt.
    Nachdem sich der erste Schrecken und Ärger gelegt hatten, fuhr das Trio doch noch zum Kloster. Der Tag war jung, eine blank geputzte Sonne strahlte vom Himmel, es war wunderbar warm - wieso sollten sie sich einen solch schönen Ferientag von einem doofen Einbruch verderben lassen?
    Auf dem Weg nach Ettal stellte Klaus-Peter alle möglichen Vermutungen an, weshalb der Dieb ausgerechnet Connys Auto aufgebrochen hatte. Erst als Simon ihm zu verstehen gab, dass weder er noch Conny Lust verspürten, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen, verstummte Klaus und überdachte die Möglichkeit, dass Conny Simon vielleicht längst von dem Fund informiert hatte und sich das Medaillon in dessen Gewahrsam befand.
    Er versuchte aus dem Gebaren der beiden irgendwelche Informationen zu erlangen, aber als sie sich schließlich auf dem Heimweg befanden, war Klaus-Peter genauso schlau wie vorher. Langsam begann die Sache echt lästig zu werden. Er musste endlich erfahren, ob Conny das Medaillon gefunden hatte oder nicht. Sonst vertat er womöglich bloß wertvolle Zeit, während irgendein anderer gerade das wertvolle Stück bei e-Bay vertickte. Andererseits klammerte sich Klaus geradezu manisch an die Idee, dass sich das Medaillon in Connys Besitz befand. Das war, wie er selbst wusste aber nicht zugeben wollte, pure Verzweiflung, denn wenn dem nicht so war, bedeutete das, dass er das Medaillon doch auf dem Flughafen verloren hatte und dann war es so gut wie aussichtslos, es wieder zu bekommen.
    "Ich springe jetzt erst einmal ins Wasser", verkündete Conny, als sie zu dritt das klimatisierte Foyer des Schlosshotels betraten. "Kommst du mit?" Die Frage war an Simon gerichtet, der

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