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Der falsche Mörder

Der falsche Mörder

Titel: Der falsche Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blómkvist
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sagt sie schließlich. »Stimmt es denn nicht?«
    »Die Aufnahme ist vorhanden, aber ich bin überzeugt davon, dass der Mann auf dem Film nicht Adalgrímur ist.«
    Audur zerbricht sich einen Moment den Kopf.
    »Behauptest du wirklich, dass Matti der Mörder ist?«, fragt sie.
    »Ja.«
    »Ist die Polizei der gleichen Meinung?«
    »Noch nicht.«
    »Aber wir haben doch alle geglaubt, dass der Fall als gelöst gilt, weil alle Beweise so eindeutig auf Adalgrímur deuten?«
    »Ich bin anderer Ansicht. Findest du es undenkbar, dass Matti ein Mörder sein könnte?«
    Sie zögert die Antwort heraus.
    »Du musst dir im Klaren sein, dass deine Theorie mich völlig überrumpelt«, sagt sie schließlich. »Ich brauche ein bisschen Zeit, um diese unglaubliche Sache zu verarbeiten.«
    »Verständlicherweise.«
    Sie schaut mir direkt in die Augen: »Andererseits habe ich im Leben die Erfahrung gemacht, dass nichts undenkbar ist«, sagt sie leise. »Selbst Leute, die du sehr gut zu kennen glaubst, können plötzlich etwas anstellen, von dem du nie gedacht hättest, dass sie dazu in der Lage wären. Etwas Schreckliches.«
    »Und das betrifft auch Matti?«
    Audur nickt.

23. KAPITEL
    K urz nach Mitternacht schrecke ich auf.
    Liege auf dem Rücken im Bett. Mit Harpa im Arm. Die Decke ist auf den Boden gerutscht.
    Ich finde es heiß im Schlafzimmer. Obwohl ich nackt bin.
    Alle Lampen sind an. Wir müssen wohl eingeschlafen sein, ohne sie ausgemacht zu haben.
    Ich bleibe noch eine Weile bewegungslos mit ihrem Kopf auf meinen nackten Brüsten liegen. Lausche ihren ruhigen Atemzügen in der nächtlichen Stille. Spüre auch, wie ihr Herz schlägt.
    Merkwürdig. Ihr Herzschlag scheint irgendwie nicht im Takt mit meinem zu sein.
    Mindestens fünf Stunden sind vergangen, seit Harpa auf ihrem Motorrad vorgefahren ist und es vor meiner Eingangstür abgestellt hat.
    Ich habe noch mit Volldampf im Büro gewütet. Ließ sie eine Weile mir gegenüber am Schreibtisch warten. Mit dem glänzenden schwarzen Helm in den Händen.
    »Du bist gegangen, ohne dich zu verabschieden«, sagte ich schließlich.
    Sie errötete sofort.
    »Ich wollte dich nicht wecken«, murmelte sie.
    »Das war schon okay.«
    »Dísa hat mir erzählt, was dir am letzten Wochenende im Keller passiert ist«, fuhr sie fort. »Hast du dich von dem Schock wieder erholt?«
    »Sie hat mich eine ganze Nacht lang eingesperrt. Weißt du davon?«
    Harpa nickte.
    »Dísa hat auch gesagt, dass Matti dich morgen in sein Ferienhaus eingeladen hat«, fügte sie hinzu. »Willst du hingehen?«
    »Ich denke schon.«
    »Du bist doch vorsichtig, nicht?«
    »Wie meinst du das?«
    »Nur so.«
    »Wie, nur so?«
    Sie atmete einmal tief ein. Nahm ihren Mut zusammen. »Es ist bekannt, dass er schon so manche im Ferienhaus schlecht behandelt hat.«
    »Inwiefern schlecht?«
    »Normalerweise schüttet er etwas in den Wein, so dass du dich erst viel später an alles erinnerst. Manche sagen, dass er Buttersäurepillen benutzt oder irgendwas in der Art, und dann macht er Fotos von einem und so weiter.«
    »Sprichst du aus eigener Erfahrung?«
    Harpa errötete schon wieder.
    »Ich wollte dich nur warnen«, sagte sie schüchtern.
    Wir guckten uns eine Weile in die Augen.
    Dann stand ich auf. Ging langsam zu ihr hin. Fuhr mit meinen Fingern durch ihr seidenweiches tiefrotes Haar.
    »Danke«, flüsterte ich in ihr Ohr.
    Die Berührung ließ sie erschauern.
    Schloss dann die Augen. Wendete mir ihr Gesicht ganz automatisch entgegen.
    Wartete auf den Kuss.
    Es dauerte nicht lange, bis ich ihre kindische Schüchternheit vertrieben hatte. Meine fordernden Lippen und geübten Finger weckten schnell eine ungestüme Leidenschaft, über die Harpa jegliche Kontrolle verlor.
    Ich genoss es, auf ihrem Körper wie auf einem lebendigen Instrument zu spielen. Zu fühlen, wie hemmungslos sie auf jede neue Berührung reagierte. Und zu hören, wie ihr instinktives, wollüstiges Stöhnen ständig lauter wurde. Ungehemmter.
    Danach schlief sie in meinen Armen ein.
    Ich möchte sie nicht wecken. Aber ich muss noch mal aufstehen.
    Schließlich schiebe ich meine Hand vorsichtig in ihren Nacken. Rolle sie behutsam von mir herunter. Es gelingt mir, ohne sie aufzuwecken.
    Ich betrachte sie eine Weile im Schlaf.
    Sie hat einen tollen Körper. Wie eine römische Liebesgöttin.
    Ich setze mich an Harpas Seite. Beuge mich über sie. Kämme ihren leuchtend roten Schatz mit meinen Fingern. Ganz sanft.
    Erlaube dem weichen Haar, ihre auffällig

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