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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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kyrosianischen Persönlichkeitsprofils.
    »Mein Gott!« rief McCoy bestürzt und sprang von seinem Sitz auf.
    »Was ist los, Bones?« fragte Kirk und ging zum Schirm.
    »Das ist ja das Profil eines Irren! Wenn Spock mit dem verschlüsselt ist, wundert mich nichts mehr. Aber wie ...« Er setzte sich wieder. »Computer, auf Richtigkeit hin überprüfen«, befahl er mit unsicherer Stimme.
    »Hier liegt kein Irrtum vor.«
    »Computer, identifiziere dieses Profil.«
    Der Computer begann monoton zu sprechen. »Name Chag Gara. Alter dreiundvierzig. Herkunft Bergsippe, Tara. Die Person ist ein Paranoiker, der glaubt, er sei von den Stammesgöttern auserwählt worden, um einen Kreuzzug zur Vereinigung der kyrosianischen Stadtstaaten unter einem theokratischen Regime mit ihm als Oberhaupt zu führen. Diese Person konnte unter den ungebildeten und sehr abergläubischen Bergvölkern einigen Anhang sammeln. Es ist möglich, daß dieser Mann seine Zuhörer in eine Art Ekstase versetzt. Biographische Daten in medizinischen Banken weisen darauf hin, daß er seit einigen Wochen in Andros lebte, um die Stadtbewohner für seinen Kreuzzug zu gewinnen. Er ist von sehr geringer Intelligenz und kann seine Gedanken nicht logisch ordnen. Deshalb weiß er nicht, daß er seine in den Bergen erfolgreichen Methoden in Andros nicht anwenden kann. Nur ein paar labile Urbaniten konnte er gewinnen. Man betrachtet ihn als seelisch gestörten Fanatiker, der voll Feindseligkeit und Ablehnung empfangen wurde. Wahrscheinlich ist .87, daß er zu militärischen Operationen übergeht. Parallelen dazu sind: Mohammed, Gründer des Islam, ca. 600 n. Chr., Planet Sol 3; Stur, Gründer der Dreißig Stämme, Jahr des Blutes, Planet Vulkan? Nerid ...«
    »Halt!« befahl Kirk. »Schätze Möglichkeit von Chag Garas Erfolg ab.«
    »Möglichkeit ist Punkt null null null eins sieben.«
    Kirk schaute seinen Chefarzt an. »Dr. McCoy, ich glaube, hier wäre eine Erklärung angebracht. Warum wurde mein Erster Offizier mit einem fremden Irren verschlüsselt?«
    Der Arzt schien die Frage nicht gehört zu haben. Erschüttert und angewidert starrte er das Profil auf dem Schirm an. »Diese Konsequenzen«, murmelte er und schüttelte den Kopf.
    »Die Konsequenzen folgen später«, erwiderte Kirk zornig. »Jetzt möchte ich wissen, wie das passieren konnte.«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte McCoy. »Dieses Profil ist fast genau dem entgegengesetzt, das wir für Spock gewählt hatten. Da muß etwas verwechselt worden sein, so daß er mit einem Ausschußprofil verbunden wurde.«
    »Wie konnte das geschehen!« rief Kirk ungehalten.
    »Es konnte gar nicht passieren. Als Fähnrich George mit den Persönlichkeitsskizzen heraufkam, die sie im Gasthaus gemacht hatte, sortierten sie, Schwester Chapel und ich gemeinsam alles aus, und wir katalogisierten sie nach dem, ob sie geeignet waren oder nicht. Sogar Körperformen haben wir berücksichtigt, da doch eine gewisse Beziehung zwischen ihnen und Verhaltensweisen besteht. Den Ausschuß haben wir in der medizinischen Bücherei für weiteres Studium aufbewahrt. Dann habe ich persönlich jedes Profil mit dem entsprechenden Mitglied des Überwachungsteams verglichen, und auch die Karten habe ich selbst in das Abstimmungsgerät eingelegt ... Das hier ist glatt unmöglich!« Er deutete auf den Schirm.
    »Unmöglich oder nicht«, erwiderte Kirk, »wir erleben hier also eine vorsätzliche Sabotage. Jeder, der mit dem Telescan-Projekt zu tun hatte, hat sofort hier zu erscheinen. Wenn ein Verstoß gegen die Vorschriften der Sternflotte vorliegt, der zu einer Verletzung der Regel eins führte, wird es sofort ein Bordgericht geben.«
    McCoy wandte sich dem Kommunikator zu. »Dr. Mbenga, Schwester Chapel und Fähnrich George, sofort in den Briefingraum kommen«, befahl er.
    Dann wandte er sich wieder an den Computer. »Zeichne Commander Spocks Persönlichkeitsprofil auf.«
    »Bereit«, erwiderte der Computer. Der kyrosianische Bergbewohner verschwand, und ein sehr kompliziertes Profil zeigte sich.
    »Ich will erklären, was dieses Profil über Spock aussagt«, versprach McCoy. »Das meiste können wir übersehen, für uns sind nur fünf Gebiete von unmittelbarem Interesse. Computer, IQ, LQ, EQ, DQ und SQ herausstellen, den Rest löschen.«
    Für einen Moment wurde die Mattscheibe dunkel, dann zeigte sich eine neue Darstellung.
    »Bitte, nehmen Sie zur Kenntnis, Gentlemen, daß Spocks Intelligenzquotient nahezu alle Grenzen sprengt«, begann McCoy

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