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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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einem Irren gelenkten Staat verwandeln. Die Schiffsführung wird sich in Kürze zum Handeln entschließen müssen. Ich muß aber wissen, wer von euch dafür verantwortlich ist, daß mein Erster Offizier zum Irren wurde. Dr. Mbenga, wir fangen bei Ihnen an. Bitte, beschreiben Sie Ihre Rolle bei diesem Experiment.«
    Der Schwarze runzelte die Brauen und sah Kirk nachdenklich an. »Ich fürchte, ich bin da nicht von großem Nutzen, Sir. Mit der Programmauswahl und der nachfolgenden telepathischen Verschlüsselung hatte ich nichts zu tun. Ich bin Chirurg, Captain. Ich habe dem Patienten ein kleines Loch in den Knochen hinter dem rechten Ohr gebohrt. Dr. McCoy hat das Implantat auf ein bestimmtes Eingeborenenprofil eingestimmt und es eingesetzt. Dann hat er nachgeprüft, daß die Verbindung hergestellt wurde. Ich habe mit Mikrochirurgie den kleinen Einschnitt geschlossen. Das war meine Rolle.«
    »Er hat recht, Jim«, bestätigte McCoy. »Nurse Chapel überwachte die Programmierung.«
    »Christine?« fragte Kirk.
    Die blonde Schwester warf Fähnrich George einen nervösen Blick zu, doch die schnitt eine angewiderte Grimasse. Christine schien den Tränen nahe zu sein. »Ja, ich habe die Profile eingegeben, Captain«, begann sie, und die Stimme drohte ihr zu versagen, »aber jedesmal habe ich den Profildruck genau mit der Karte verglichen, damit kein Fehler vorkommen konnte. Ich war ... ganz besonders sorgfältig, als ... Mr. Spock an die Reihe kam. Dr. McCoy ... versteht, weshalb ...«
    Er nickte mitfühlend. Wie viele weibliche Crewmitglieder war auch Schwester Chapel hoffnungslos in den gutaussehenden Vulkanier verliebt. Aber sie war eine vernünftige Frau, und sie wußte, daß alles unmöglich war, was über eine rein kollegiale Beziehung hinausging. Sie begehrte ihn, doch es gelang ihr immer, dieses Begehren zu unterdrücken.
    »Ich würde sicher niemals Mr. Spock etwas Böses tun«, fuhr sie fort. »Ich hatte genug Tragik in meinem Leben.«
    Kirk dachte nach und schaute in ihr verstörtes Gesicht. Das ist richtig, überlegte er, aber Verliebtheit stellt oft allerhand an. Konnte sie gehofft haben, daß die Verbindung mit einem emotionell stürmischen kyrosischen Geist Spock veranlassen könnte, auf sie als Frau zu reagieren? Nein, das konnte Kirk nicht glauben. Das war ebenso ausgeschlossen wie die Verabreichung eines Liebestrankes durch McCoy an irgendeine Frau, die er begehrte.
    Blieb also nur noch die zierliche Person, Fähnrich George. Sie hatte ein keckes Gesicht und einen wohlgeformten Körper, aber Kirk hatte bisher immer den Eindruck gehabt, sie gehe so sehr in ihrer Arbeit auf, daß sie für nichts sonst Interesse habe. Doch jetzt strahlte sie geradezu Sinnlichkeit aus allen Poren; sogar Kirk reagierte darauf.
    »Nun, Fähnrich?« fragte Kirk.
    »Ich habe nichts mit dem zu tun, was Mr. Spock zugestoßen ist«, erklärte sie abweisend. »Irgendwie müssen die Mag-Karten verwechselt worden sein. Ich war nicht einmal im Operationsraum, als die Verbindung aktiviert wurde.«
    »Hier handelt es sich um mehr als um eine Verwechslung«, erwiderte Kirk kalt. »Jemand hat Chag Garas Profil aus der medizinischen Bücherei genommen, hat das gelöscht, das ursprünglich für Mr. Spock bestimmt war, und vorsätzlich Garas Persönlichkeitsmuster untergeschoben. Da die visuelle Identifikation auf der Karte die des Originalsubjekts war, hatten weder Dr. McCoy, noch Lieutenant Chapel die Möglichkeit, Kenntnis von dem Wechsel zu haben.«
    »Sie scheinen mich von vornherein für schuldig zu halten, Captain«, erwiderte sie.
    »Und sind Sie das?«
    Die Frau blieb ungerührt. »Chapel kennt sich mit allen Geräten aus«, erklärte sie. »Sie weiß auch, wie Profile zu lesen sind. Vielleicht hat sie Garas Sensualitätsquotient auf die großartige Idee gebracht. Ihre Gefühle für Spock sind ja kein Geheimnis. Sobald er auftaucht, wird sie zum zitternden Schulmädchen.«
    Lieutenant Chapel hatte Tränen in den Augen, doch sie erklärte ruhig: »Sie lügen. Sie hatten auch die Gelegenheit dazu, außerdem auch das Motiv. Ich habe Sie neben Spock gesehen ... Sie, Captain, und Sie, Dr. McCoy, wissen genau, daß ich nie so etwas tun würde.«
    »Natürlich wissen wir das, Christine«, sagte McCoy leise.
    Man kam nicht weiter, und Kirk verlor die Geduld. »Wir haben noch wichtigere Dinge zu tun«, sagte er. »Dr. Mbenga und Lieutenant Chapel, Sie beide können gehen. Fähnrich George, Sie sind unter Arrest. Sie werden in Ihrer Kabine

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