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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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Schußweite nahe kommen, vernichtet dieser Tricorder alles, nicht wahr?«
    »Und was wäre das schon?« fuhr Chekow auf. »Wir müssen sowieso bald das Schiff verlassen, so wie es jetzt aussieht. Man muß den Krebs ausbrennen, ehe er sich ausbreiten kann.«
    »Mr. Chekow, Sie sind hier bei dieser Besprechung, weil es mit zu Ihrer Ausbildung gehört«, erwiderte Kirk. »Wenn Sie je Captain eines Sternenschiffs werden wollen, müssen Sie in der Lage sein, sich Mittel und Wege auszudenken, um Ihr Schiff und sich selbst zu erhalten. Am besten wäre, Sie würden jetzt sofort damit anfangen.«
    Aber auch die übrigen Offiziere hatten keine Vorschläge und zuckten nur hilflos die Achseln, als Kirk sie befragte.
    »Nun ja, ich verstehe Chekows Gefühle«, sagte er schließlich. »Spock ist zwar verrückt, aber er weiß nur allzu gut, daß er vor direkten Angriffen sicher ist. Würde man ihn töten, wäre er ein Märtyrer, und innerhalb einer Woche hätten sich so viele Legenden um ihn gebildet, daß seine treuen Anhänger nach Rache schreien würden. Einen lebenden Messias könnten wir vielleicht aufhalten, aber ein toter würde unserer Kontrolle ganz bestimmt entkommen.«
    Nachdenklich musterte er den Stuhl, auf dem Spock sonst immer gesessen hatte. »Ich glaube, unseren alten Spock habe ich noch nie so sehr vermißt wie gerade jetzt. Säße er hier, dann würde er, wenn alle ihr Sprüchlein aufgesagt hätten, eine fragende Braue heben und uns eine Lösung servieren, die uns alle wie kleine, hilflose Kinder erscheinen ließe, so einfach wäre sie. Leider haben wir sein vulkanisches Gehirn nicht mehr zur Verfügung, und so müssen wir aus unseren menschlichen herausholen, was nur möglich ist. Ein bißchen Zeit haben wir noch, und wir haben ein Gerät, das ihn zur Normalität zurückbringen kann, wenn wir nahe genug an ihn herankommen. Also müssen wir es eben versuchen.«
    Kirk wandte sich an den Lieutenant Commander für Exosoziologie. »Commander Dobshansky, kennen Sie den irdischen Stamm der Zigeuner?«
    Der Offizier dachte kurz nach. »Ja, ich erinnere mich, Sir. Warum?«
    »Sie konnten überallhin wandern, und keine Grenze hielt sie je auf. Ein Franzose in einem kleinen englischen Dorf wäre aufgefallen wie ein dick verbundener Daumen, aber die Zigeuner erregten niemals Aufsehen. Sind die Beshwa hier ähnlich?«
    »Ja, ich denke schon. Sie sind ausgekochte Händler gute Kesselflicker und feine Musikanten, und etlichen sagt man nach, sie seien gute Heiler, fast Zauberer. Sie reisen auch, wie einst die Zigeuner, in Karawanen.«
    »Ich weiß«, entgegnete Kirk. »McCoy und ich sahen Beshwa in Andros, daher ja auch meine Idee. Wenn wir Spock in die Berge folgen, brauchen wir eine gute Verkleidung.«
    »Ich glaube, Sir, das ist ein sehr guter Gedanke«, bestätigte Dobshansky. »Ihre Handelssaison beginnt jetzt, und ein Beshwa-Wagen fällt im Gebirge ganz bestimmt nicht auf. Soll ich mir vom Computer alle Daten geben lassen?«
    »Selbstverständlich! Bones, du sagtest doch, unter unseren Reserveprofilen seien auch etliche Zigeuner. Wieviele? Zwei? Steht dem etwas dagegen, daß wir beide in einen verschlüsseln werden?«
    »Nein. Wir brauchen ja nur die Sprache und die Verhaltensweise kopieren zu können, um als echte Beshwa zu gelten.«
    »Na, gut. Dann ist dieser Punkt erledigt. Nun zum Transport. Scotty, das ist Ihr Fach. Die Beshwa haben merkwürdige Wagen mit zweiteiligem Aufbau. Vorne ist es ein offener Wagen, hinten ist es ein geschlossener Aufbau. Ich denke, dort wird geschlafen. Vorne werden vermutlich die Waren geladen. Könnten Sie uns nach Fotos ein solches Ding bauen?«
    Scott überlegte und schüttelte dann den Kopf. »Die Ähnlichkeit wäre allzu äußerlich und würde einer näheren Inspektion nicht standhalten. Wenn ich Pläne hätte ... oder ein Original. Wenn wir eines heraufbrächten, hätten meine Jungen und ich ein genaues Duplikat im Handumdrehen fertig.«
    »Ich verstehe, aber wenn wir ein Original heraufholen, brauchen wir ja kein Duplikat. Mr. Chekow, hier wäre wieder etwas für Ihre Bildung. Holen Sie uns doch aus Andros einen Beshwa-Wagen herauf. Sicher ist dort einer zu finden, der gerade für den Sommer beladen wird.«
    Der Navigator bemühte sich, keine Miene zu verziehen. »Jawohl, Sir. Sonst noch etwas, Sir?«
    »Unterwegs könnten Sie uns einen Liter Milch und ein paar Dutzend Eier besorgen.«
    »Jawohl, Sir. Sofort, Sir.« Chekow marschierte steif zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal

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