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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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schlängelte, bis sie sich am Fuß der Vorberge verbreitete. Hier wurde der einst reißende Bergfluß zum breiten Delta, das in der Nähe von Andros die Wasser ins Meer ergoß. Die Ebenen waren von zahlreichen Straßen durchzogen, an denen die Dörfer und Siedlungen der Bauern lagen. Die breiteren Straßen waren Handelswege und führten zur Stadt Andros.
    Kirk musterte die Straße, die fast direkt nach Norden führte. Dort, wo sie die Schlucht erreichte, machte er eine Pause.
    »Hier scheint eine Brücke zu sein, obwohl der Maßstab so klein ist, daß man sie nicht ausmachen kann«, stellte er fest. »Auf der anderen Seite der Schlucht setzt die Straße sich nämlich fort. Ein paar Kilometer weiter ist ein Minenlager, aus dem der größte Teil von Andros' Eisen stammt. An einer Rinne ein paar Kilometer weiter östlich ist eine primitive Schmelzhütte.«
    »Ah, daran kann sich mein Dopp gut erinnern«, brummte Scott. »Als er noch jünger war, mußte er ein Jahr für die Stadt dort Zwangsarbeit leisten. Ein entsetzliches Loch! Keine Mädchen, ein elender Laden mit gepanschtem Wein und dazu einen typischen Armeefraß, puhhh!«
    »Armee?« fragte Uhura.
    »Jawohl, meine Süße, Armee. Das ist mehr oder weniger ein Armeelager wie damals auch. Die Sippen versuchten immer, unsere Speerspitzen zu stehlen, oder sie machten einen Überfall und holten sich Gußrohre und Blöcke. Nicht viel, natürlich, aber sie waren eine Landplage ... Wir mußten eine Woche in den Minen und eine Woche in der Schmelzhütte sein, danach eine Woche Wache schieben. So ging es ewig weiter. Hätte ich die Wahl gehabt, dann wäre mir der Galgen lieber gewesen.« Scott sprach richtig zynisch und verbittert, doch dann schaute er sich plötzlich verlegen um.
    »Das heißt, meinem Dopp ist das alles passiert. Ist schon maßlos komisch, ganz nach Bedarf im Gedächtnis eines Fremden herumzuwühlen. Wenn man das tut kommt man sich wirklich so vor, als sei man der andere.«
    »Deshalb erschien ja auch das Telescan-Implantat als eine so großartige Idee zur Überwachung«, warf McCoy ein. »Allerdings, mir war schon anfangs ...«
    »Bones, deine Gefühle kennen wir«, unterbrach ihn Kirk, »aber dein post mortem kann warten. Wir haben nur noch drei Tage und ein paar Stunden Zeit, um Kyros vor einem Verrückten zu retten – und uns und die Enterprise auch ...
    Im Norden der Minensiedlung verläuft ein Ost-West-Wanderweg der Bergbewohner. Hier biegen wir links ab und nähern uns aus einer weniger verdächtigen Richtung. Falls möglich, schließen wir uns einer der Sippen an, die zu Spock reitet. Ich denke, für die Beshwa ist eine solche Menschenansammlung genau der richtige Rahmen für einen guten Handel.«
     
    Eine halbe Stunde später war die Konferenz zu Ende, der Plan festgelegt. Eine entscheidende Rolle darin spielte Fähnrich Sara George.
    Für Fremde war es nicht leicht, in Spocks unmittelbare Nähe zu gelangen, um den Nullifikator einsetzen zu können. Da aber Spock von seinem Dopp eine ausgeprägte Sexualität geerbt hatte, bot der Plan eine gute Aussicht auf Gelingen. Falls ...
     

 
11.
     
    Drei Stunden waren seit Schluß der Besprechung vergangen. Captain Kirk lag auf seinem Bett und starrte zur Decke, doch sein Geist arbeitete fieberhaft an den Einzelheiten der kommenden Expedition, als der Schiffskommunikator summte. Er drückte auf den Knopf.
    »Kirk hier.«
    »Tut mir leid, Jim, daß ich dich stören muß«, sagte McCoy, »aber wir haben ein Problem mit Neelots. Kannst du mal zum Ladetransporter kommen?«
    Als er dort ankam, schoben einige Männer einen bunt bemalten Beshwa-Wagen von der Transporterbühne. Chekow lehnte an der Konsole und sah verlegen drein, weil er seine kyrosianischen Shorts um die Fußknöchel hängen hatte. McCoy hatte eben ein antiseptisches Mittel auf das blanke Gesäß gesprüht und darüber dann fleischfarbenen Deckschaum gelegt, der sofort zu einer dünnen, biegsamen Decke härtete.
    »Das hätten wir«, sagte er. »In ein paar Tagen fällt das Dermolastik ab, und darunter kommt schöne, rosige Haut heraus.«
    »Was ist denn mit Ihnen passiert?« erkundigte sich Kirk lächelnd.
    Chekow zog seine Hosen hinauf und drehte sich um so daß Kirk einen merkwürdigen Riß drinnen sah. »Ein verdammtes Neelot hat mich gebissen, Sir.«
    »Nach dem Warum darfst du nicht fragen«, warf McCoy leise ein.
    »Wo ist es dann? Oder sind es mehrere?« wollte der Captain wissen.
    »Noch unten, Sir. Ich wollte gerade eines vor den

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