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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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Wagen spannen, da schlug das Biest aus, daß es mir fast den Kopf abgerissen hätte, wäre ich nicht nach rückwärts gesprungen, aber die Gelegenheit nutzte ein anderes und nahm sich von mir ein gutes Muster. Wenn sie erst einmal Blut geschmeckt haben ...«
    »Ich werde zusehen, daß Sie ins Log kommen, Fähnrich; irgendwann«, versprach Kirk. »Aber jetzt haben wir einen Beshwa-Wagen und keine Zugtiere.«
    »Warum mußt du auch einen Stadtjungen zu dem Zweck nach unten schicken«, hielt ihm McCoy vor.
    »Kann ich etwas dafür, wenn mein Dopp kein Neelot-Zähmer ist?« beklagte sich Chekow. »Ich möchte sehen, was Sie an meiner Stelle getan hätten, Sir.«
    »Wenn ich ihnen mal zeige, wer der Boß ist, fressen sie mir aus der Hand«, behauptete McCoy. »Ich wuchs auf einer Farm in Georgia auf und kenne die irdischen Mulis, diese eigensinnigen, falschen Biester.«
    »Und wir scheinen auf jeden Fall einen Freiwilligen zu haben«, stellte Kirk fest. »Nicht wahr, Fähnrich?«
    »Jawohl, Sir!« rief Chekow sofort.
    »Moment noch ...«, versuchte ihn McCoy aufzuhalten, doch Kirk gab dem weiblichen diensttuenden Offizier den Befehl, den Transporter zu aktivieren. Lachend tat sie es.
    »Tu nur, was man dir aufgetragen«, rief Kirk lachend McCoy nach, als er mit Chekow in der schimmernden Trägerwelle des Transporters verschwand.
    Zehn Minuten später waren sie wieder da und hatten sechs zahme Neelots im Schlepptau. »Hab' volle fünf Minuten auf den Transporter gewartet«, beschwerte sich der Arzt, als er die Tiere vor den Wagen spannte. Dabei bemerkte Kirk, daß seine Hände bluteten.
    »Meintest du, sie fressen deine Hand?« erkundigte sich Kirk spöttisch.
    »Ich habe keinen Beilgriff gefunden, darum mußte ich mit der Faust zuschlagen. Die Köpfe schauen zwar aus wie die von Alligatoren, nur sind sie weich. Aber ein Missouri-Muli wäre gestiegen und hätte gewiehert, während diese Biester schnappen ... He, Fähnrich, kommen Sie her zu mir! Ich will nicht, daß Sie jetzt auch noch die Maul- und Klauenseuche bekommen. Nur eine kleine, ganz winzige Spritze ...«
     
    Etwas später lag Kirk, nun auf einen Beshwa verschlüsselt, wieder auf seinem Bett und machte sich mit der Persönlichkeit seines Dopps vertraut. Den vorhergehenden Androsianer hatte er bald gekannt, aber ein Beshwa war eben doch das Produkt einer ganz anderen Kultur. Aber nun störte ihn dabei der Chefingenieur.
    »Was ist los, Scotty?« fragte Kirk.
    »Diese Beshwa-Karawane«, erklärte Scott. »Ich kenne mich einfach mit dem Zeug nicht aus ...«
    Kirk konnte nun endlich einmal wegen seines Beshwa-Dopps seinem ersten Ingenieur etwas Technisches erklären, und das genoß er über alle Maßen. Als er in den Frachttransporterraum kam, stand Scott vor dem Wagen und murmelte hilflos vor sich hin.
    »Sir, können Sie mir sagen, warum die Wagendeichsel kerzengerade nach oben zeigt? Und warum die beiden Hälften auseinandergenommen werden können? Und was ist mit diesem zwanzig Meter langen Teleskop-Baum, der die zwei Teile miteinander verbindet? Wenn Sie mir das verraten können, werd' ich einen Monat lang keinen einzigen Tropfen trinken.«
    »Meinen Sie das ernst?« spöttelte Kirk, und Scott nickte. »Nun ja, ich bin ja zwar kein Ingenieur, das Ding ist doch ganz einfach. Die Beshwa wollen ab und zu mal einen Besuch machen und hängen daher die eine Wagenhälfte ab, um schneller vorwärts zu kommen. Und der Rest ...«
    Scotts Kinnlade fiel ein ganzes Stück hinab, als Kirk ihm die Sache erklärte. »Natürlich kann es auch anders sein«, schloß der Captain bescheiden.
    »Nein, nein, anders kann's gar nicht sein«, wehrte Scott den Einwand ab. »Daß ich das nicht gleich selbst begriffen habe?«
    »Ich habe ja auch einen Beshwa-Dopp und Sie nicht, Scotty. Und jetzt gehen Sie zu Dr. McCoy und lassen sich Ihren Dopp verpassen. Dann können Sie den Wagen leicht durchsehen. Wir gehen kurz vor Morgengrauen nach unten, und ich will nicht, daß wir gleich in der ersten Viertelstunde ein Rad verlieren. Und den Schwur, Scotty, den vergessen wir.«
     
    Am frühen Morgen des folgenden Tages setzte sich die Landegruppe vor die Beshwa-Karawane zu einer raschen Inspektion. Bisher hatte die Verschlüsselung von zwei Personen in einen Dopp keine Schwierigkeiten gemacht. Kirk und Chekow waren trotz körperlicher Unterschiede und anderer Sprechweise wie zwei eineiige Zwillinge. Dasselbe galt für Scott und McCoy, die mit dem anderen Beshwa aus den Unterlagen verbunden waren.

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