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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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Füße in den Sandboden des Sees und lenkte den Wagen weiter ins Wasser hinaus.
    »Gut«, sagte Kirk und schob die Sicherungsstifte ein. »Jetzt kann es weitergehen. Aber Sie könnten noch die Neelots tränken. Wahrscheinlich sind sie so durstig wie wir.«
    Das Mädchen nickte, schwamm zu ihren Kleidern zurück und zog sich an. Die anderen wateten zum Wagen hinaus. Scott rief »Anker los!«, als Kirk das Segel aufrichtete und den Baum ausschwingen ließ, bis er fast rechtwinkelig zum Wagen stand. Der Wind blies in das Segeltuch, und das seltsame Fahrzeug setzte sich in Bewegung. Der geschlossene Wagenteil schwamm, vom Teleskop-Pfosten gehalten, hinterher.
    Dann hatten sie auch schon das gegenüberliegende Ufer erreicht. Chekow sprang vom Wagen, entfernte die Sicherungsstifte und löste die Verbindung zwischen den beiden Fahrzeugteilen. Kirk und McCoy luden die Waren aus, fuhren über den See zurück und holten die Neelots ab.
    Nach einer Stunde angestrengten Buschhackens erreichten sie die Hauptstraße. Verglichen mit den Sträßchen, die sie bisher benützt hatten, war sie trotz der tiefen Radspuren eine breite Autobahn.
    Als sie vor einem sanften Gefälle anhielten, zog Kirk wieder die Karte zu Rate. »In ein paar Stunden müßten wir das Minenlager erreichen«, sagte er. »Diese Straße folgt einer schmalen Schlucht. Die Minen und die Arbeiterunterkünfte liegen dort, wo sich die Schlucht verbreitet und abflacht. In einer Seitenschlucht liegt die Schmelzhütte an einem Wasserlauf.« Er rollte die Karte zusammen. »Die Beshwa waren schon früher hier, also können wir testen, wie wir uns als Beshwa benehmen.«
    »Das ist kein Problem«, rief Chekow von rückwärts wo er sich ein bequemes Lager bereitet hatte. »Solange wir uns von unseren Dopps leiten lassen, kennt uns keiner von echten Beshwa weg.«
    »Nur Sara hat keinen Beshwa-Dopp«, bemerkte Scott.
    »Sie braucht auch keinen«, meinte Chekow lachend. »Solange Männer in der Nähe sind, ist unsere kleine Bauchtänzerin jeder Lage gewachsen. Was, kleine Babuschka?« Er klatschte ihr freundschaftlich auf den sanft gerundeten Po.
    »Für Sie bin ich Fähnrich George«, erwiderte sie abweisend. »Und Ihre Hände behalten Sie besser bei sich. Mein Dopp ist nicht auf erotische Spiele mit Kindern geeicht.«
    Chekows Antwort ging in einem rollenden Donner unter, und dunkle Gewitterwolken fegten über den Himmel ihnen entgegen. »Da scheint sich wieder etwas zusammenzubrauen«, stellte Kirk fest. »Diese Strahlungsfront stört doch wirklich das ganze Klima hier. Alle in den Wagen einsteigen. Es hat keinen Sinn, wenn wir durchnäßt werden.«
    Eine Stunde lang drosch der Regen herab, doch der Wagen nahm tapfer die Steigung vom Grund der Schlucht zur Minensiedlung. Endlich ließ der Regen wieder nach, und als Kirk die Neelots zügelte, stiegen alle vom hinteren Wagen in den Frachtwagen um.
    Dieses Gelände war noch stärker zerklüftet als das hinter ihnen liegende und sah noch viel abweisender aus als auf den Fotos, die vom Orbit aus aufgenommen worden waren. Kirk schnellte die Zügel über die Rücken der Neelots und setzte sie in Trab.
    Nach einer weiteren Stunde schienen sie den Kamm einer Hügelreihe erreicht zu haben. Der Himmel hatte sich wieder aufgehellt, und eine wäßrige Sonne schien gelegentlich durch die Wolken.
    Plötzlich griff McCoy nach Kirks Arm. »Schau mal, Jim, dort drüben links, ist das nicht Rauch?«
    »Vielleicht ist es nur Nebel.«
    McCoy schnupperte. »Nein, Nebel riecht niemals so. Da brennt etwas.«
    Kirk trieb die Neelots zu einem schlanken Trab an. Als der Wagen endlich über den Kamm fuhr, sah Kirk, was vor ihnen lag und zügelte die Tiere.
    »Was ist jetzt los?« rief Sara.
    »Schauen Sie selbst«, erwiderte Kirk grimmig. »Spock muß schon auf dem Marsch sein.«
    In scharfen Stößen fegte der Wind von den Bergen herab und brachte Rauch und den Geruch von einem Gemetzel mit. Es war schrecklich. McCoy starrte mit offenem Mund hinab, und Chekows jungenhaftes Gesicht zeigte Unglauben.
    »Du lieber Raumgott«, stöhnte Scott.
     

 
12.
     
    Die Straße beschrieb zahlreiche Kehren, denn der Hügel war steil. Unten lagen die noch rauchenden Ruinen eines Dorfes. Nichts bewegte sich dort. Endlich öffnete Kirk wieder die Bremse und fuhr vorsichtig die steile Straße hinab. Vor einem halboffenen Tor in einem Palisadenzaun hielt er an.
    Die Tür ächzte, als der scharfe Wind sie hin und her schwang. Ein junger Androsianer in Soldatenkleidung

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