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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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auf den dunklen Flur zurück und hielt inne, um auf die Stimmen in Wohnzimmer und Küche zu lauschen.
    Er fragte sich, wie gefährlich es wohl sein würde.
    Damit Gradys Leibwächter nicht durchdrehten und ihn niederschossen, hatte er einige Vorkehrungen getroffen. Vor zwei Wochen, bei dem Mittagessen im Riverside Inn von Bedford Junction, waren Jeddy Barnes und die anderen Milizionäre aufmerksam seinen Erläuterungen gefolgt. Malerick hatte beschlossen, dass vor dem heutigen Attentat möglichst jemand anders einen Anschlag auf den Staatsanwalt verüben sollte. Als Sündenbock wurde daraufhin einstimmig Ralph Swensen ausgewählt, ein perverser Geistlicher aus Canton Falls. (Barnes verfügte zwar über irgendein Druckmittel gegen den Reverend, traute ihm aber dennoch nicht. Also war Malerick nach seiner Flucht vom Harlem River in das Hauswartkostüm geschlüpft und Swensen von dem heruntergekommenen Hotel bis nach Greenwich Village gefolgt – nur um sicherzugehen, dass dieser Versager nicht im letzten Moment den Schwanz einzog.)
    Malericks Plan sah vor, dass Swensens Mordversuch fehlschlagen würde (und daher besaß die Waffe, die Barnes dem Reverend gab, von vornherein einen gebrochenen Schlagbolzen). Nach der Festnahme eines Attentäters würden Gradys Leibwächter vermutlich sehr zufrieden mit sich sein und weniger nervös reagieren, wenn sie Malerick zu Gesicht bekamen.
    Nun, so weit zumindest die Theorie, dachte er angespannt. Mal sehen, ob sie den Praxistest bestand.
    Geräuschlos ging er an weiteren schlechten Kunstwerken vorbei, an noch mehr Familienfotos, an Zeitschriftenstapeln – juristische Fachblätter,
Vogues
und
The New Yorkers
 – und an schäbigen Flohmarktantiquitäten, die mit dem festen Vorsatz gekauft worden waren, sie wieder aufzufrischen, und die nun dauerhaft daran gemahnten, wie wenig Zeit für solche guten Absichten blieb.
    Malerick kannte sich mit den Räumlichkeiten aus; er war schon einmal kurz hier gewesen – getarnt als Wartungsmonteur. Dabei war es ihm nur um die grundlegenden Details gegangen, um die Anordnung der Zimmer und die Lage von Zugangs- und Fluchtwegen. Nicht näher befasst hatte er sich mit den persönlichen Dingen des Familienlebens, den Diplomen von Grady und seiner Frau, die ebenfalls Anwältin war, den Hochzeitsfotos, den Schnappschüssen von Verwandten und den unzähligen Bildern ihrer blonden neunjährigen Tochter.
    Malerick dachte an das Treffen mit Barnes und dessen Begleitern zurück. Die Milizionäre hatten eiskalt darüber beraten, ob es sinnvoll sein würde, auch Gradys Frau und Tochter zu ermorden. Das Bauernopfer Swensen war notwendig. Aber was sollte der Tod von Gradys Familie bewirken? Er hatte Barnes und den anderen diese Frage gestellt und sich dabei einen Bissen des überaus guten Truthahnbratens in den Mund geschoben.
    »Tja, Mr. Weir«, hatte Jeddy Barnes zu Malerick gesagt. »Das ist eine gute Frage. Ich würde sagen, Sie sollten die beiden einfach aus Prinzip mit umlegen.«
    Und Malerick hatte mit nachdenklicher Miene genickt. Er war schlau genug, sich gegenüber einem Publikum oder Kollegen niemals zu leutselig zu verhalten. »Nun, es macht mir nichts aus, die beiden zu töten«, hatte er erklärt. »Aber wäre es nicht sinnvoller, sie am Leben zu lassen, sofern sie kein Risiko darstellen? Außer natürlich, es besteht die Gefahr, sie könnten mich identifizieren. Oder falls das kleine Mädchen beispielsweise zum Telefon läuft, um die Polizei zu holen. Es dürfte nämlich in Ihren Reihen
manche
Leute geben, denen es nicht gefällt, dass Frauen und Kinder umgebracht werden.«
    »Ach, es ist Ihr Plan, Mr. Weir«, hatte Barnes erwidert. »Machen Sie ruhig, was Sie für richtig halten.« Obwohl der Gedanke an ein zurückhaltenderes Vorgehen ihm nicht unbedingt zu gefallen schien.
    Nun blieb Malerick vor Gradys Wohnzimmer stehen und hängte sich die falsche NYPD-Dienstmarke um den Hals, mit deren Hilfe er schon die beiden Cops am Cirque Fantastique weggeschickt hatte. Er schaute in einen alten, fast blinden Spiegel.
    Ja, die Rolle saß. Er sah genau wie ein Detective aus, der hergekommen war, um einen Staatsanwalt vor eventuellen Mordanschlägen zu schützen.
    Er atmete tief durch. Das unsichere Gefühl war verschwunden.
    Und jetzt, verehrtes Publikum, Licht an und Vorhang auf.
    Die eigentliche Show beginnt…
    Malerick ließ die Arme locker herabhängen, bog um die Flurecke und betrat entschlossen das Wohnzimmer.

…Zweiunddreißig
    »Na, wie

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