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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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diesem Moment zufällig auf dem Flur vorbeiging.
    »
De nada
«, antwortete er gequält.
    Weir schloss die Augen und schüttelte den Kopf, als ihm die Tragweite seines Fehlers bewusst wurde.
    Rhyme warf einen Blick auf die Wandtafel. »Alle Opfer hatten Berufe oder Interessen, die zum Zirkus passen – eine Musikerin, ein Maskenbildner, eine Reiterin. Und auch die Mordtechniken waren Zaubertricks. Aber falls Sie es wirklich darauf angelegt hätten, Kadesky fertig zu machen, hätten Sie uns vom Cirque Fantastique
weg
geführt und nicht umgekehrt. Demnach wollten Sie uns von etwas anderem ablenken. Wovon also? Ich habe mir die Beweise noch mal vorgenommen. Am dritten Tatort, am Fluss, haben wir Sie überrascht – Ihnen blieb keine Zeit mehr, die Jacke mit dem Presseausweis und der Hoteltürkarte mitzunehmen, was bedeutete, dass dies vermutlich keine fingierten Spuren waren, sondern dass ein Zusammenhang mit Ihren tatsächlichen Absichten bestand.
    Die Türkarte stammte aus einem von drei Hotels – darunter das Lanham Arms. Detective Bell kam der Name irgendwie bekannt vor, also hat er seinen Terminkalender überprüft. Wie sich herausstellte, hat er letzte Woche in der Hotelbar mit Charles Grady Kaffee getrunken, um das Sicherheitskonzept für die Familie zu besprechen. Roland sagte, das Lanham liege unmittelbar neben dem Haus mit Gradys Apartment. Und der Presseausweis? Ich habe den ursprünglichen Besitzer angerufen. Der Reporter hat über den Fall Andrew Constable berichtet und Charles Grady bereits mehrfach interviewt… Wir haben ein paar Messingspäne gefunden und schon befürchtet, sie würden von einem Zeitzünder stammen. Aber ein Schlüssel oder ein Werkzeug kommt als Quelle genauso in Betracht.«
    Sachs übernahm. »Dann der Bogen aus der
New York Times
, den wir aus dem Wagen im Fluss gefischt haben. Es stand ein Artikel über den Zirkus darin, richtig. Aber es gab auch einen Artikel über den Prozess gegen Constable.«
    Sie nickte in Richtung Tafel.
    PROZESS GEGEN MILIZFÜHRER BEGINNT AM MONTAG
    »Und außerdem die Restaurantrechnung«, fuhr Rhyme fort. »Die hätten Sie lieber wegwerfen sollen.«
    »Welche Rechnung?«, fragte Weir stirnrunzelnd.
    »Die ebenfalls in Ihrer Jacke gesteckt hat. Vom vorletzten Samstag.«
    »Aber an dem Wochenende bin ich…« Er hielt abrupt inne.
    »Nicht in der Stadt gewesen, wollten Sie sagen?«, fragte Sachs. »Ja, das wissen wir. Der Beleg stammte von einem Restaurant in Bedford Junction.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Ein Staatspolizist aus Canton Falls, der gegen die Gesellschaft der Patrioten ermittelt, hat hier angerufen und nach Roland gefragt«, sagte Rhyme. »Ich habe die Vorwahl auf dem Display gesehen – es war die gleiche Vorwahl wie auf der Restaurantquittung.«
    Weirs Blick kam zur Ruhe, und Rhyme redete weiter. »Wie sich herausgestellt hat, ist Bedford Junction der Nachbarort von Canton Falls, wo Constable wohnt.«
    »Wer ist dieser Constable, den Sie hier ständig erwähnen?«, fragte er schnell. Aber seine Miene verriet Rhyme, dass er genau Bescheid wusste.
    Sellitto übernahm. »War Barnes einer der Leute, mit denen Sie zu Mittag gegessen haben? Jeddy Barnes?«
    »Ich weiß nicht, wen Sie meinen.«
    »Aber Sie kennen die Gesellschaft der Patrioten, oder?«
    »Ich weiß nur das, was in der Zeitung gestanden hat.«
    »Das glauben wir Ihnen nicht«, sagte Sellitto.
    »Glauben Sie, was Sie wollen«, erwiderte Weir schroff. Rhyme sah heftige Wut in seinen Augen aufflackern, genau wie Dobyns es vorhergesagt hatte. »Wie haben Sie meinen richtigen Namen herausgefunden?«, fragte der Mann nach kurzem Schweigen.
    Niemand antwortete, doch Weirs Blick richtete sich auf die Tafel und den entsprechenden Eintrag über ihn. Sein Gesicht lief dunkelrot an. »Jemand hat mich verraten, nicht wahr? Er hat Ihnen von dem Feuer und von Kadesky erzählt. Wer war es?« Mit bösartigem Lächeln schaute er von Sachs zu Kara und schließlich zu Rhyme. »War es John Keating? Er hat Ihnen gesteckt, dass ich angerufen habe, oder? Rückgratloser Scheißkerl. Ich konnte mich noch nie auf ihn verlassen. Bei Art Loesser war es genauso, was? Diese beschissenen Judasse. Ich werde mich daran erinnern. Ich vergesse niemals, wer mich verraten hat.« Er bekam einen Hustenanfall. Danach sah er quer durch den Raum. »Kara… So hat er Sie doch genannt, nicht wahr? Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Illusionistin«, sagte sie herausfordernd.
    »Eine von uns«, spottete Weir und

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