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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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aufgestellt.«
    »Stimmt.«
    »Ist es denn nicht möglich, dass jemand mit Ortskenntnissen ihm bedeutet haben könnte, dort zu parken?«
    »Mit Ortskenntnissen?«, fragte Kadesky stirnrunzelnd. »Wollen Sie behaupten, jemand habe ihm geholfen? Nein, keiner meiner Leute würde so etwas tun.«
    »Rhyme, was soll das?«, fragte Sachs.
    Er ignorierte sie und wandte sich erneut an Kara. »Wann ungefähr habe ich Sie gebeten, zum Zelt zu gehen und Mr. Kadesky zu suchen?«
    »Ich schätze, es war etwa Viertel nach sieben.«
    »Und Sie haben bei den Logenplätzen gewartet?« Sie nickte, und er fragte weiter: »In der Nähe der hinteren Reihen?«
    Kara sah sich verlegen im Zimmer um. »Kann schon sein. Ja, ich glaube, es war so.« Ihr Blick richtete sich auf Sachs. »Warum fragt er mich all diese Dinge? Was geht denn hier vor?«
    »Ich frage, weil mir etwas eingefallen ist, das
Sie
uns erzählt haben, Kara«, antwortete Rhyme. »Es ging um die Leute, die an einer Illusionistennummer beteiligt sind. Da gibt es zunächst den
Assistenten
 – die Person, von der wir wissen, dass sie mit dem Illusionisten zusammenarbeitet. Dann gibt es den
Freiwilligen
aus dem Publikum. Und schließlich ist da noch jemand: der
Helfer
. Jemand, der in Wahrheit für den Zauberer arbeitet, vermeintlich aber nichts mit ihm zu tun hat. Er tarnt sich als Bühnenarbeiter oder Freiwilliger.«
    »Das ist richtig«, sagte Kadesky. »Viele Zauberkünstler setzen Helfer ein.«
    Rhyme sah Kara an. »Und genau das sind
Sie
die ganze Zeit gewesen, nicht wahr?«
    »Wie bitte?«, fragte Bell verblüfft und vergaß für einen Moment, seinen Südstaatenakzent zu unterdrücken.
    Die junge Frau keuchte auf und schüttelte den Kopf.
    »Sie hat von Anfang an mit Loesser zusammengearbeitet«, sagte Rhyme zu Sachs.
    »Nein!«, rief Kadesky. »Sie?«
    »Sie braucht dringend Geld, und Loesser hat ihr für ihre Hilfe fünfzigtausend Dollar gezahlt«, fuhr Rhyme fort.
    »Aber Loesser und ich haben uns am Sonntag zum ersten Mal gesehen!«, wandte Kara verzweifelt ein.
    »Sie brauchten ihn gar nicht persönlich zu treffen. Balzac hat als Mittelsmann fungiert. Er hängt ebenfalls mit drin.«
    »Kara?«, flüsterte Sachs. »Nein. Das glaube ich nicht. Sie würde so etwas nicht tun!«
    »Ach ja? Was weißt du denn schon von ihr? Kennst du überhaupt ihren richtigen Namen?«
    »Ich…« Sachs’ verstörter Blick richtete sich auf die junge Frau. »Nein«, wisperte sie. »Sie hat ihn mir nie verraten.«
    Kara schüttelte weinend den Kopf.
    »Amelia, es tut mir so Leid…«, sagte sie dann. »Aber Sie verstehen es nicht… Mr. Balzac und Weir waren Freunde. Sie sind jahrelang zusammen aufgetreten, und als Weir durch das Feuer ums Leben kam, war Balzac am Boden zerstört. Loesser hat ihn in seine Pläne eingeweiht, und die beiden haben mich gezwungen, ihm zu helfen. Aber Sie müssen mir glauben, ich wusste nicht, dass jemand zu Schaden kommen würde. Mr. Balzac hat gesagt, es ginge lediglich um eine Erpressung – um es Mr. Kadesky heimzuzahlen. Als mir klar wurde, dass Loesser Morde beging, war es bereits zu spät. Sie drohten, mich an die Polizei zu verraten, falls ich nicht weiter mitspielen würde. Ich hätte eine lebenslange Haftstrafe bekommen. Und Mr. Balzac auch…« Sie wischte sich das Gesicht ab. »Das konnte ich ihm nicht antun.«
    »Ihrem
verehrten
Mentor«, sagte Rhyme bitter.
    Die leuchtend blauen Augen der jungen Frau irrten panisch hin und her. Dann rannte Kara plötzlich zwischen Sachs und Kadesky hindurch und hielt auf die Tür zu.
    »Vorsicht, Roland!«, rief Rhyme.
    Bell sprang vor und packte sie. Die beiden gerieten ins Stolpern und landeten in der Ecke des Raums. Kara war stark, aber der Detective schaffte es, ihr Handschellen anzulegen. Keuchend stand er auf, nahm sein Funkgerät vom Gürtel und rief einen Streifenwagen, um die Verhaftete ins Untersuchungsgefängnis bringen zu lassen.
    Mit angewidertem Blick steckte er das Motorola wieder ein und las Kara ihre Rechte vor.
    Rhyme seufzte. »Ich wollte dich vorher einweihen, Sachs, aber ich konnte dich nicht erreichen. Ich wünschte, es wäre nicht wahr. Aber da siehst du’s. Kara und Balzac haben von vornherein mit Loesser unter einer Decke gesteckt. Sie haben uns übertölpelt, als wären wir ihr Publikum gewesen.«

…Einundfünfzig
    »Ich hab… ich kann einfach nicht begreifen, wie sie das angestellt hat«, flüsterte Sachs.
    »Sie hat die Beweise manipuliert, uns angelogen und falsche Spuren gelegt«,

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