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Der Federmann

Der Federmann

Titel: Der Federmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Ihnen kommen und auch Ihre Wohnung durchsuchen müssen.«
    »Aber warum?«
    Trojan antwortete nicht, schnappte sich den Karton mit den Papieren und verließ die Wohnung.
    Unten in seinem Wagen rief er Landsberg an.
    »Nils, verdammt noch mal, wo hast du gesteckt?«
    Er erzählte ihm rasch von seinen Ermittlungen.
    »Wir müssen die Büros von Redzkow Immobilien auf den Kopf stellen. Und eventuell auch die Wohnung von Cornelia Leber. Möglich, dass Sie uns etwas verschweigt.«
    »Hast du Redzkows Alibi überprüft?«, fragte Landsberg.
    »Ich hatte noch nicht die Zeit dafür.«
    »Okay, wir übernehmen das.«
    Landsberg versprach, sich zu beeilen.

    Danach rief Trojan Stefanie an und unterrichtete auch sie über den Stand der Ermittlungen.
    »Ich brauche eine Serverüberprüfung für die ein- und ausgehenden E-Mails von Matthias Leber.«
    »Das kann dauern, die Mitarbeiter bei den Servern stellen sich oft stur.«
    »In dem Fall muss es schnell gehen. Setz alles in Bewegung. Ich muss das sofort haben. Die Daten müssten ja noch gespeichert sein, also dürften wir auch einiges aus der Zeit vor seinem Tod herausfinden.«
    Er gab ihr die Adressen durch.
    »In Ordnung, ich setz mich dran.«
    Trojan legte auf.
    Er rieb sich die Schläfen. Es war sieben Uhr neununddreißig am Sonntagmorgen. Was war mit Jana passiert?
    Er durfte sich nicht ausmalen, was sie in diesem Moment durchleiden musste, sollte sie überhaupt noch am Leben sein.
    Trojan zwang sich zur Ruhe.
     
    Er arbeitete sich durch die Papiere in dem Karton, aber er fand nichts, was ihm von Bedeutung erschien.
    Wo war Lebers Terminkalender?
    Die meisten Papiere waren bloß ein einziges Sammelsurium von Abkürzungen und Kritzeleien.
    Er stieß die Luft aus.
    Er kaufte sich in einer Bäckerei ein Croissant und einen Kaffee im Plastikbecher. Er stieg wieder in den Wagen, schlürfte den Kaffee und verbrühte sich die Zunge. Er biss von dem Croissant ab und kaute lustlos darauf herum.

    Es war gerade mal eine halbe Stunde vergangen. Da er nicht länger warten konnte, wählte er Landsbergs Nummer, aber der hob nicht ab. Er versuchte es bei Gerber.
    »Ronnie, seid ihr schon in den Büroräumen von Redzkow? «
    »Ja.«
    »Wie sieht es aus?«
    »Nils, das ist alles ein einziges Chaos hier.«
    »Habt ihr Redzkows Alibi überprüft?«
    »Ja, er ist sauber. Allerdings behauptet er, dass sich keine weiteren Unterlagen von Leber in der Firma befinden. «
    »Irgendwas ist da schrecklich faul.«
    »Wir stellen hier alles auf den Kopf und knöpfen uns sämtliche Mitarbeiter vor, verlass dich drauf.«
    Sie legten auf.
    Trojan schlug mit der Faust auf das Lenkrad.
    Er überlegte, was er jetzt tun konnte. Vielleicht wäre es das Beste, wieder hinauf zu der Witwe zu gehen und ihre Wohnung zu durchsuchen. Zumindest erschien ihm das sinnvoller, als untätig im Auto herumzusitzen.
    Er wollte gerade aussteigen, als sein Handy läutete.
    Es war Stefanie.
    »Frag mich nicht, wie ich das so schnell geschafft habe, aber die von WEB waren sehr kooperativ, ich kenne dort einen Mitarbeiter ganz gut. Kurzum, ich hab jetzt Einblick in die E-Mails von Leber.«
    »Und?« Trojans Stimme zitterte. »Ist irgendwas von Bedeutung dabei?«
    »Hier ist viel Geschäftskram, aber ich habe herausgefunden,
dass er sich selbst E-Mails an eine andere Adresse geschickt hat, die ebenfalls unter seinem Namen läuft.«
    »Was sind das für E-Mails?«
    »Es scheint sich dabei um Sicherungskopien zu handeln. «
    »Kopien wovon?«
    »Für mich ist das alles noch sehr rätselhaft, aber es liest sich wie persönliche Aufzeichnungen.«
    »Stefanie, kannst du mir diese E-Mails auf mein Handy schicken, ist das möglich?«
    »Warte.«
    Er hörte sie hektisch auf ihrem Computer klappern.
    »Geht in Ordnung«, sagte sie, »warte drei Minuten, dann müsste alles bei dir sein. Und bleib in der Leitung.«
    Trojan spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach.
    Er zählte innerlich die Sekunden, um ruhiger zu werden.
    Schließlich tauchten die E-Mails auf dem Display seines Handys auf.
    Sie waren von [email protected] an angstspeicher@ web.de geschickt worden.
    »Angstspeicher«, murmelte er.
    Dann begann er zu lesen. Die Anhänge der E-Mails bestanden meist nur aus knappen Sätzen:
    5.04.09
    Cornelia darf nichts wissen.
     
    28.04.09
    Ich habe Angst.

    17.05.09
    Manchmal wird das Bedürfnis stärker, dann habe ich mich wieder unter Kontrolle.
     
    3.06.09
    Ich will reden, einfach nur reden. Aber Cornelia kann ich mich einfach nicht

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