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Der Federmann

Der Federmann

Titel: Der Federmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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IMMOBILIEN.
    Trojan ließ den Ordner fallen, steckte die Rechnung ein und stürmte aus der Wohnung.
    Die verwirrte Alte von gegenüber reckte ihren Kopf durch den Türspalt.
    »Jesses, Maria und Josef«, murmelte sie.
    Trojan beachtete sie nicht.
    Er rannte die Stufen hinunter, stürmte hinaus auf die Straße und stieg in seinen Wagen.
    Er gab Gas und wählte gleichzeitig Stefanies Nummer.

SIEBENUNDZWANZIG
    W olfgang Redzkow junior besaß ein Grundstück, das an die Spree grenzte. Für den Weg von Neukölln nach Stralau brauchte Trojan eine knappe Viertelstunde.
    Er hielt vor dem Haus und stieg aus. Es war ein modernes Stadthaus, zweistöckig, mit großen Fenstern. Am Ufer stand ein Bootskran.
    Trojan drückte auf den Klingelknopf. Da niemand öffnete, kletterte er kurzerhand über die Mauer.
    Als er auf der anderen Seite auf den Rasen sprang, läutete sein Handy.
    Es war Stefanie.
    »Nils, wo bist du?«
    »Schon vor Ort.«
    »Warte noch einen Augenblick. Ich hab Landsberg und Gerber informiert, sie sind unterwegs.«
    Er ging auf das Haus zu.
    »Ich kann nicht länger warten.«
    »Mach jetzt keinen Fehler, Nils.«
    Er schaltete das Handy aus und sah sich um. Der Gartenweg wurde von einigen Felssteinen gesäumt. Er hob den kleinsten davon auf, holte Schwung und schleuderte ihn in die Fensterscheibe im Erdgeschoss.
    Sofort begann die Alarmanlage zu heulen.

    Trojan zog seine Jacke aus, schlug die restlichen Glasscherben heraus, zog sich am Fensterbrett hoch und sprang ins Innere des Hauses.
    Er befand sich in der Küche. Er zückte seine Waffe und schlich sich in den Flur.
    Als er um die Ecke bog, hörte er ein leises Atmen. Er fuhr herum, doch da spürte er schon den Lauf einer Pistole an seiner Schläfe.
    »Die Männer vom Wachschutz sind einfach zu lahm«, murmelte eine Stimme.
    Trojan versuchte das Gesicht des anderen im Halbdunkel zu erkennen.
    »Kriminalpolizei«, zischte er, »lassen Sie die Waffe fallen. «
    Der andere lachte.
    »Kripo? Soll wohl’n Witz sein.«
    Er drückte die Pistole noch fester an Trojans Schläfe.
    »Waffe runter«, zischte Trojan.
    Da der andere nicht reagierte, machte er einen Satz nach vorn und stieß ihm die Pistole aus der Hand.
    Dabei löste sich ein Schuss. Die Kugel schlug in der Wand ein.
    Es dröhnte in Trojans Ohren.
    In diesem Moment wurde das Licht angeknipst.
    Eine Frau im Nachthemd stand erschrocken im Flur.
    Die Alarmanlage heulte unablässig.
    »Wolfgang, was ist hier los?«
    »Keine Ahnung, dieser Herr hier –«
    »Keine Zeit für Plauderstündchen«, sagte Trojan und hielt ihm seinen Dienstausweis unter die Nase.

    Der Mann in Boxershorts warf einen kurzen Blick darauf.
    »Sind Sie Wolfgang Redzkow?«
    Er nickte.
    »Wo waren Sie gestern Abend?«
    Die Sig Sauer in Trojans Hand war auf ihn gerichtet.
    »Antworten Sie! Wo waren Sie gestern Abend?«
    »Wir sind gestern erst aus Mallorca zurückgekehrt, aus unserem Ferienhaus.«
    »Wie lange waren Sie dort?«
    Redzkow kratzte sich am Kopf, dann warf er einen Blick zu seiner Frau hin.
    »Wann sind wir abgeflogen?«
    Die Frau überlegte.
    »Fünfter Mai«, sagte sie schließlich.
    Trojan holte tief Luft. Er ließ die Waffe sinken.
    Er schaute erst zu Redzkow, dann auf das Einschussloch in der Wand, schließlich auf die Pistole am Boden.
    »Ich bin Sportschütze«, sagte Redzkow.
    »Interessiert mich nicht«, erwiderte Trojan knapp. »Ich brauche Informationen über Ihre Mitarbeiter, ich muss wissen, wer für die Vermittlung bestimmter Wohnungen zuständig war. Und zwar schnell.«
    »Und dafür brechen Sie in mein Haus ein?«
    »Ganz genau, dafür breche ich hier ein. Kommen Sie von hier aus an die Daten Ihrer Mitarbeiter?«
    Redzkow schüttelte den Kopf. »Dafür müsste ich in mein Büro. Hat denn einer was angestellt?«
    »Keine Fragen jetzt.«
    Trojan blickte an ihm herunter. Sein nackter Bauch
wölbte sich über den Rand der Shorts, seine Füße steckten in Badeschlappen.
    »Ziehen Sie sich an, und kommen Sie mit. Schnell.«
    Vorm Haus hielt ein Wagen vom Wachschutz.
    Die Alarmanlage heulte.
    Der Mann in Boxershorts runzelte die Stirn.
     
    Redzkow Immobilien hatte seinen Firmensitz in einem Hochhaus in der Rudi-Dutschke-Straße. Nachdem der Maklerchef mit seiner Schlüsselkarte verschiedene Türen geöffnet hatte und sie in einem gläsernen Fahrstuhl ins sechste Stockwerk hinaufgefahren waren, kamen sie endlich in sein Büro.
    Trojan warf einen Blick zur Uhr. Es war 6 Uhr 23.
    Redzkow setzte sich an seinen Schreibtisch

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