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Der Fehler des Colonels

Der Fehler des Colonels

Titel: Der Fehler des Colonels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Mayland
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Stunden zum Trudeau House. In der Zwischenzeit mach, dass du da rauskommst. Und die Aseris dürfen auf keinen Fall, ich wiederhole, auf keinen Fall erfahren, was passiert ist. Ich will nicht, dass sie den Tatort auf den Kopf stellen, bevor unsere Jungs kommen.«
    »Was unternimmst du wegen Daria?«
    »Ich regle das.«
    Mark fragte sich, wie Kaufman das »regeln« wollte, angesichts der Tatsache, dass seine Kenntnisse über die komplizierte Situation Aserbaidschans und die politische Lage hier bestenfalls begrenzt waren. Kaufman hatte zwar die Verantwortung für ganz Zentraleurasien, war aber Spezialist für Russland. Aserbaidschan spielte für ihn nur eine Nebenrolle.
    Das hieß letztlich, die Aufgabe, Daria zu beschützen, hing entweder am US-Botschafter – der sein Amt aus politischen Gründen erhalten hatte, nicht einmal Aseri sprach und erst seit vier Monaten hier war – oder an den Nachwuchsagenten der CIA im Land. Doch dann kam Mark in den Sinn, dass die CIA nach den Ereignissen im Trudeau House abgesehen von Daria möglicherweise keinen Agenten mehr im Land hatte.
    Nach der Implosion der Sowjetunion war Aserbaidschan als äußerst wichtig eingestuft worden, weil es reichlich Öl hatte und an Iran und Russland grenzte, aber nach den Invasionen in Afghanistan und Irak war die Station in Aserbaidschan verkleinert worden.
    »Wende dich an Orkhan«, sagte Mark. »Er ist der Einzige, dem wir nahe stehen und der sie da rausholen kann.«
    »Ich sagte, ich regle das.«
    Mark dachte an all die Toten im Trudeau House. Kaufman, gut aufgehoben in einem hübschen Haus in einem Vorort in Virginia, konnte gar nichts regeln.
    »Woran hat die Baku-Station gearbeitet, dass der Schuss so nach hinten losging?«, fragte Mark.
    »An nichts.«
    »War also nur Zufall?«
    »Red nicht so einen Mist.«
    Mark wollte das Gespräch gerade beenden, als Kaufman hinzufügte: »Nachdem wir das mit Campbell erfahren haben, sprach ich mit der aserbaidschanischen Botschafterin. Sie sagte, dass Campbell speziell nach Daria als Dolmetscherin verlangt hat.«
    »Kannten die beiden sich?«
    »Sag du es mir.«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Also warum sollte er sie namentlich anfordern?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du hast zwei Jahre mit Daria zusammengearbeitet«, sagte Kaufman. »Du kennst sie besser als ich. Kann es sein, dass die Aseris etwas im Schilde führen?«
    »Das heißt?«
    »Das heißt, Daria hat überlebt, während am gleichen Tag ein ehemaliger Verteidigungsminister zusammen mit fast all meinen Agenten in Baku getötet wurde. Ist es im Bereich des Möglichen, dass sie etwas damit zu tun hat?«
    »Hör mir gut zu, Ted. Du musst die komplette Baku-Station schließen und die restlichen Agenten unter Schutz stellen. Auch Daria. Sie ist deine beste Agentin hier, glaub mir. Dann finde heraus, wer uns angegriffen hat, und schlag hart zurück. Mach sie verdammt noch mal dem Erdboden gleich. Ende vom Lied. Daria ist sauber.«
    »Beinahe hätten wir sie gar nicht im Ausland eingesetzt.«
    Die Zweifel an Darias Loyalität, das wusste Mark, rührten von dem Umstand, dass sie das Ergebnis einer Mischehe war. Ihre Mutter war Iranerin – daher ihr iranischer Vorname –, ihr Vater war Amerikaner mit englischen Wurzeln, daher Buckingham.
    Als Mark einmal Verdacht schöpfte – Buchungen auf einer privaten Kreditkarte, woraus zu schließen war, dass Daria in eine Region außerhalb ihres Einsatzgebiets reiste –, stellte sich heraus, dass sie ein Waisenhaus besucht hatte. In ihrer Freizeit. Um fünfhundert Dollar zu spenden. Als Mark die Zahlung zurückverfolgte, fand er heraus, dass es von ihrem ganz normalen Privatkonto abgegangen war und direkt in Essen und Medikamente für die Kinder umgesetzt wurde. Und das Waisenhaus war ein lupenreiner Wohlfahrtsverein ohne Verbindungen zu Terroristen oder korrupten Geldwäschern.
    Mark wusste aber auch, dass bei der CIA die Angst oft das logische Denken übertrumpfte. Das Ergebnis war, dass die meisten Agenten weiße Männer wie er waren, die sich ins Zeug legen mussten, um Kontakte mit den Einheimischen in Aserbaidschan und Iran zu knüpfen. Und es war der Iran, den Daria mit ihrer honigfarbenen Haut und ihrem fließenden Farsi ausspionieren sollte, mit Aserbaidschan alsStützpunkt. Ihre Postierung war eine begrüßenswerte Ausnahme, eine Ausnahme von der Mark gehofft hatte, dass sie den Anfang eines Umdenkens bei der CIA markieren würde.
    Doch so kam es nicht. Als Mark die CIA verließ, war Daria der

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