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Der Fehler des Colonels

Der Fehler des Colonels

Titel: Der Fehler des Colonels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Mayland
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politischen Mist hinter sich gelassen hatte. Seit seinem Schlussstrich unter die Arbeit bei der Agency war er ein anderer Mensch, ein besserer Mensch, fand er. Für junge Leute am College Vorlesungen über Internationale Beziehungen halten, am Strand mit einem Jungen und dessen Mutter eine Sandburg bauen – das waren die Dinge, die jetzt für ihn zählten.
    Aus der Sprechanlage kam keine Reaktion. Wieder drückte er den Knopf und wartete, diesmal länger. Wieder nichts. Inzwischen sollte jemand da sein und höflich fragen, was zum Teufel er wollte. Es sei denn, das Niveau war unter Logan drastisch gesunken, was Mark für möglich hielt.
    Noch einmal klingelte er, dann ging er bis zur nächsten Querstraße, bog rechts ab, dann wieder rechts. Nun befand er sich in einer Gasse, die hinter dem Trudeau House und den angrenzenden Gebäuden verlief. Vor einer Stahltür mit einer kleinen Tastatur über dem Knauf blieb er stehen. Der Sicherheitscode wurde wöchentlich geändert, aber bei der Einrichtung des Systems hatte er mitgearbeitet, und er kannte einen Überbrückungscode, der früher funktioniert hatte.
    Er tippte den Code ein, öffnete die Tür und ging eine Treppe hinunter in ein kahles Kellergeschoss mit niedriger Decke und einem fleckigen, aber sauber gefegten Betonboden. Am anderen Ende des Raums befand sich eine weitere Stahltür, die er mit einem zweiten Überbrückungscode öffnete.
    »Hallo?«
    Über eine Treppe gelangte er in einen schmalen Korridor im Erdgeschoss. Wieder rief er, diesmal lauter.
    Immer noch keine Antwort. Als er durch eine Hintertür ins Trudeau House trat, begrüßte ihn niemand, ein Versäumnis, das ihmhöchst beunruhigend erschien. Mittlerweile hätten die Sicherheitskräfte auf der Matte stehen müssen. Der Raum, in dem die Aufnahmen sämtlicher Außenkameras über Bildschirme flimmerten, war nur ein paar Schritte von ihm entfernt. Die Tür stand einen Spaltbreit offen, ebenfalls seltsam.
    Er klopfte kurz und stieß die Tür auf. Alles war an seinem Platz – die Überwachungsmonitore, ein schwarzer Drehstuhl, ein Metallschreibtisch und der Zentralrechner, mit dem die Sicherheitscodes eingerichtet wurden. Nur der Wachmann fehlte. Dann bemerkte Mark, dass sämtliche Festplatten zu den Überwachungsbildschirmen – die normalerweise auf Regalen an der hinteren Wand standen – verschwunden waren.
    Er verließ den Raum und folgte langsam einem weiteren schmalen Korridor zur Eingangshalle im vorderen Bereich des Gebäudes. Ehe er die Tür öffnete, verweilte er kurz, lauschte auf Stimmen oder Geräusche. Alles, was er hörte, war das Summen der Klimaanlage und das gedämpfte Brummen der Autos auf der Straße.
    Er drehte den Knauf. Als er die Halle betrat, bemerkte er, dass der helle Teppichboden und die cremefarbene Wand hinter der Eichentheke dunkelbraune Flecken aufwiesen … er blinzelte, was mochte das sein …
    Seine Augen ließen nach. Er sollte sich endlich Kontaktlinsen besorgen, dachte er.
    Mark senkte den Blick und sah, dass er versehentlich auf menschliches Gewebe getreten war, von welchem Körperteil es stammte, konnte er nicht sagen. Die braunen Flecken an der Wand waren getrocknetes Blut. Einen Meter links von ihm lag ein Mann mit dem Gesicht nach unten, vollkommen reglos, die Arme an den Seiten, die Handflächen nach oben. Licht von einem Fenster zur Straße fiel auf den Kopf, von dem ein Teil fehlte. Ein Stück weiter lagen noch mehr Tote.
    Er fuhr herum, erwog, denselben Weg zurückzulaufen, auf dem er gekommen war. Aber wenn die Mörder noch im Haus waren, wussten sie ziemlich sicher, dass er hier war. Wenn sie ihn umlegen wollten, war er bereits ein toter Mann. Eine Waffe hatte er nicht. Sein Herz hämmerte wie verrückt.
    Mark wandte sich wieder dem Raum zu. Sobald er richtig hinschaute, konnte er den Blick nicht mehr abwenden, er staunte, dass er schon so lange Zeit lebte, dass er sich nicht versehentlich einmal geschnitten hatte und verblutet war. Denn die Menschen, die hier lagen, machten ihm bewusst, dass man durch Verbluten schrecklich leicht sterben konnte.
    Mark trat näher an die Leichen heran, damit er sehen konnte, um wen es sich handelte. Einer war der Wachmann. Er war mit gezogener Waffe vor einem mit Kacheln eingefassten Kamin gestorben. In dem Toten, den er zuerst bemerkt hatte, erkannte Mark einen fünfundzwanzigjährigen Agenten, der sich als kanadischer Finanzexperte ausgegeben hatte. Ein Spitzenabsolvent vom Massachusetts Institute of

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