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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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gebannt hielt er den Atem
an, aber der Nebel schien ihn auch dieses mal beschützt zu
haben.
    Geräuschlos
tastete er sich an der Mauer entlang. Das war keine alte Burg, kein
verlassenes Schloss. Das hier war neu.
    Als
er das Gebilde halb umrundet hatte, es dauerte eine Weile, stieß
er auf ein zweites Paar Wachen, die scheinbar den zweiten Eingang der
Stadt bewachten.
    Richtig,
dies hier war kein ärmliches Fischerdorf, es war eine
ausgewachsene Stadt mit einer Stadtmauer und vier Wachen. Mindestens vier Wachen.
    Der
Fremde unterdrückte ein Seufzen. Was war hier geschehen?
    Mit
angehaltenem Atem schaffte er es, an den Wachen vorbei durch das Tor
in die Stadt zu schleichen.
    Ihn
begrüßten eine handvoll weiterer Lichtpunkte, diese
gehörten aber keinen Wachen, sondern den Häusern.
    Und
es waren viele. In einer langen Reihe aufgereiht führten die
Fackeln in den Nebel, zwei, vier, sechs... zwölf. Zwölf
Häuser, aus Stein und mit je zwei Stockwerken.
    Wenn
es nicht so beängstigend wäre hätte ihn der Anblick
fasziniert.
    Hier
drinnen gab es kaum noch Schatten, die Fackeln bedrängten ihn
mit ihren Lichtkreisen und alle Sicherheit war verflogen.
    In
seinem Kopf arbeitete es. Das hier war anders, es war groß .
In Seitenstraßen zählte er weitere Häuser, seine
Schritte klangen scharrend auf den rundlichen Pflastersteinen.
    Wo
bin ich hier?
    Dann
sah er zwei der Lichtpunkte sich lösen und auf ihn zu gehen.
    Sahen
sie ihn?
    Er
blickte sich gehetzt um. Wohin? Wieder raus aus der Stadt? Angriff?
Flucht?
    Es
waren nur Wachen. Nur ein paar Dörfler mit Fackeln, versuchte er
sich einzureden.
    Aber
er sah die schemenhaften Umrisse der Männer, das waren keine
Bauern oder Fischer. Er wollte nach hinten ausweichen als sie immer
näher kamen, weg, fliehen. Aber sein neu gefundener Stolz hielt
ihn ab und er blieb wie angewurzelt stehen.
    Es
brauchte all seine Konzentration sich seine Furcht nicht anmerken zu
lassen, Raubtier zu bleiben. Schließlich waren die Wachen so
nah, dass sie ihn einfach erkennen mussten .
    Sie
trugen die gleiche Rüstung aus Kette und Platte, darüber
einen hellen Wappenrock mit einem roten Fisch, der in die Luft
sprang.
    Waren die
Zeiten jetzt wieder ausgebrochen? Er dachte an Kilorn und seinen
Herrschaftsanspruch. Ein König, er hatte ihn ausgelacht. Konnten
die Menschen denn so dumm sein?
    Zweifelsohne
sahen die beiden ihn so klar wie er sie. Er sah den Schrecken in
ihren Augen, als sie realisierten, wen sie da vor sich hatten.
    Einer
drehte sich um und rief nach Verstärkung, der andere zog sein
Schwert, Fackeln noch in der Hand.
    Mit
einer geübten Bewegung fuhr der Fremde mit der linken Hand in
seinen gepanzerten Handschuh, den er am Gürtel trug. Das hier
würde eine Herausforderung werden. Mit der rechten zog er nun
ebenfalls sein Schwert, verzichtete nicht darauf es ein wenig vor
seinem Gegner tanzen zu lassen, wissend um die beeindruckende
Wirkung, die die schwarze Klinge auf die meisten Menschen hatte.
Besonders auf die, die etwas von Schwertern verstanden.
    Hinter
sich hörte er die Wachen des zweiten Tors heran eilen, er war
sich sicher, dass die vom ersten bald folgen würden.
    Sechs.
    Das
würde ein Spaß werden.
    Der
erste griff an. Im Licht der Fackel, die er ihm zur Ablenkung
entgegen schleuderte, sah der Fremde für den Bruchteil einer
Sekunde was er befürchtet hatte: Das Mal.
    Es
waren Geläuterte, die diese Stadt beschützten.
    Er
konnte ein spöttisches Lachen nicht unterdrücken, als er
beinahe beiläufig die Fackel mit der Hand bei Seite schlug und
den folgenden Hieb blockte.
    Der
Mann hatte Kraft, aber sein Schwert wurde dem nicht gerecht, als es
mit einem hohen Pling brach.
    Die
kantige Spitze des schwarzen Monstrums durchbohrte seinen Hals in der
Mitte, hinterließ einen Blut gurgelnden Haufen Fleisch auf dem
Boden.
    Fünf.
    Sein
Kollege starrte zwischen ihm und dem Gefallenen hin und her,
Entsetzen tief in seine Züge gegraben.
    Beinahe
zögerlich zog er seine Waffe. Er war ein Geläuterter, aber
er war definitiv kein Kämpfer gewesen. Ein Dieb vielleicht,
tödlich mit einem Dolch im Schatten. Aber dies war nicht sein
Spiel.
    Der
Fremde griff an, legte sein Gewicht in den Hieb. Der Versuch des
Mannes zu parieren bewirkte lediglich, dass sein Kopf nur halb
durchtrennt wurde.
    Dann
waren die Wachen vom ersten Tor auch schon bei ihm. Diese beiden
würden nicht so einfach untergehen und die Wut ob ihrer toten
Kollegen würde die Sache nicht einfacher machen.
    Der
Hieb des

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