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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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und auf den Obergrim zu.
    Der
Plan war, dem Obergrim nach Westen folgend, dann den Grim entlang und
wenn man im Westen auf das Meer stößt, dann ist man zu
weit gegangen.
    Die
Ordensleute hatten ihnen den Weg zu ihrem Kloster so gut es ging
beschrieben, ihnen sogar eine Karte in den Staub gezeichnet. Alles
sehr improvisiert, aber das Grimufer sei gut bewohnt, man würde
schon genug Dörfern finden, in denen man erneut nach dem Weg
fragen könne.
    Das
klang nach einem Plan.
    Eine
spirituelle Instanz war besser als gar keine, und sie hatten sich
entschieden, mit dem Anführer, dem sogenannten Abt zu sprechen.
    Es
musste doch auch in ihrem Sinn sein, einen würdigen Herrscher zu
etablieren, um dem Land eine gut geregelte Struktur zu bringen.
Außerdem war da noch die Gefahr, die vom Feigling ausging. Ihr
Plan stand fest, zum Kloster sollte es gehen.

    Diesen
Morgen erreichten sie ein weiteres Dörfchen, eins der letzten am
Ende des Obergrim, der hier zu kaum mehr als einem Flüsschen
zusammen geschrumpft war.
    Sie
würden ihm in entgegengesetzter Richtung nach Westen folgen und
ihm beim Wachsen zusehen, doch zuerst war da ein Dorf, eine Aufgabe.
    Mittlerweile
waren ihre Besuche weniger des Kundschaften willens, viel mehr hatten
sie es sich zur Aufgabe gemacht die Botschaft zu verbreiten. Die
Botschaft, dass es einen König gab, der ihres Landes würdig
war. Einer, der aus der Asche geboren war, um sie alle in eine
bessere Zukunft zu führen. Der Sohn der Götter mit dem
kupferroten Haar.
    Der
Ausläufer des Obergrim ragte ein gutes Stück weiter ins
Land hinein als der des Niedergrim, und so war es nicht
verwunderlich, dass die Haupthandelsroute zwischen der östlichen
Küstenregion und dem Gebiet um den Grim herum von hier ausging.
Eine kürzere Durststrecke bedeutete ein niedrigeres Risiko.
    So
war das Dorf eins der größten, die sie bei ihrer Reise vom
Pass hierher bislang zu Gesicht bekommen hatten.
    Die
Taverne! Wie üblich hielten sie zielsicher auf das größte
Gebäude zu, dies hatte hier sogar zwei Stockwerke und neben
geschichteten Steinen war auch Mörtel zum Einsatz gekommen.
Umringt war es von einigen weiteren Häusern und zahlreichen
Hütten aus Lehm und Stroh, wie sie es bereits aus zahlreichen
anderen Dörfern gewohnt waren.
    In
der Taverne zeigte sich ihnen das übliche Bild. Einige Männer
saßen an der Theke, Händler, stellte Vargo mit geübtem
Blick fest.
    An
einem der Tische saßen weitere seiner Sorte, die Reisekleidung
unterschied sie deutlich von den Bauern der Region. Bei ihnen saß
ein Mann in Rüstung, wohl ein Söldner.
    Er
redete angeregt auf die Männer ein. Arbeitssuche, vermutete
Vargo.
    Ungewöhnlich
aber die dunklen Haare. Vargo wäre es nicht aufgefallen, doch
Kumrad hatte ihn schon vor einer Weile darauf aufmerksam gemacht,
dass sie bislang kaum Menschen mit dunkleren Haaren gesehen haben,
nie welche mit schwarzen.
    Ihre
Begleiterin hatte einige male neugierige Blicke auf sich gezogen.
Fast mehr noch, als Vargo in seiner prunkvollen Rüstung.
    Das
Wüstenvolk war tot, das wussten sie alle. Die einzigen
Überlebenden waren die, die nach Phönixheim verbannt
wurden. Der Rest hatte gebrannt, alle bis auf den Feigling und sein
Gefolge.
    Dann
war da noch der Nordmann.
    Sicherlich,
bestimmt gab es im Nordteil des Landes mehr Dunkelhaarige als im
Süden.
    Erst
als der Fremde seinen Blick erwiderte fiel ihm auf, dass er ihn
angestarrt hatte. Irritiert und bemüht, nicht rot zu werden
wandte er sich ab und Kumrad zu, der begonnen hatte mit den Händlern
an der Theke zu sprechen.
    Sie
sprachen über das Wetter, die Lage im Land und den üblichen
Kleinkram. Natürlich fragte man sie, wo sie herkämen, aber
Kumrad wich der Frage geschickt aus.
    Charmantes
Wiesel.
    So
wenig Vargo ihn auch mochte, daran hatte sich nichts geändert,
er hatte insgeheim die Qualitäten seines Gefährten schätzen
gelernt.

    Erst
gegen Abend, als die ansässigen Bauern und Handwerker in die
Taverne einkehrten, um ihren Feierabend bei gemütlicher Runde
ausklingen zu lassen, erst dann ließ sich Kumrad auf die Fragen
ein, die sie ihm prompt stellten.
    Oder
viel mehr stellten sie sie Vargo, Kumrad fing sie elegant ab und
antwortete an seiner statt. Sofort herrschte Stille in dem
Schankraum, der mittlerweile nur noch von einigen Kerzen in ein
schummriges Licht getaucht wurde.
    "Wir
sind keine Händler, wie ihr bestimmt schon gemerkt habt. Wir
sind die Garde von König Kilorn Frostblatt, Sohn von Asche und
Feuer, von

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