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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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lauschten
fasziniert, wie Vargo von fernen Ländern sprach, und von Tieren
und Pflanzen, die hier niemand mehr kannte.
    Wieder
einmal dachte er sich, dass er wirklich mehr hätte mitbringen
sollen.
    Die
Dame hielt sich im Hintergrund, undurchschaubar wie immer.
    Die
Situation an dem Pass war der einzige Moment gewesen, in dem Vargo
das Gefühl hatte ein Stück weit ihr wahres Gesicht zu sehen
zu bekommen.
    Noch
immer war sie ihm suspekt, aber er gab sein bestes sein Misstrauen
verdeckt zu halten, sie waren gemeinsam hier und ihre Mission war die
gleiche. Und es war Kilorn, der sie ihnen anvertraut hatte. Das
musste doch reichen, um eine starke Gemeinschaft zu bilden, nicht?
    Als
sie dann doch endlich schlafen gingen, eine Wohltat dieses in einem
echten Bett zu tun, war die Sonne bereits im Begriff aufzugehen und
das karge Zimmer, das man ihnen angeboten hatte, war erfüllt von
einem seltsamen Halblicht.

    Am
nächsten Morgen verabschiedeten sie sich von den Ordensleuten.
Auch wenn die ihnen sicherlich nicht in ihrer Sache beistehen würden,
es war gut zu wissen, dass es eine spirituelle Instanz gab, die ihr
Vorhaben grundsätzlich gut hieß.
    Von
diesem Abend an erweiterten sie ihre übliche Geschichte um
einige Elemente, sie sprachen von Kilorn, der aus der Asche geboren
war und im Namen des Feuers das Land zurück zur alten Glorie
bringen würde.
    Die
Leuten hörten so etwas tatsächlich gerne, stellten sie
fest. Und so wurden sie von Kundschaftern zu Missionaren.

    Neun
– Brennende Schafe

    Ein
namenloser Fremder strich durch eine Wüste aus Staub.
    Er
war schon wieder geflüchtet.
    Nicht
vor einer glühenden Eisenstange, nicht vor einem wütenden
Mob. Nein, vor einem kleinen Mädchen war er davon gelaufen. Ilfe
hin oder her, alles was sie getan hatte war Fragen zu stellen.
Fragen, die er nicht ertrug. Das
Feuer ist in dir, dein Erbe- ,
jede Faser seiner Existenz sträubte sich gegen diesen Satz. Wir
sind das Feuer, du und ich. Finger,
greifend und tastend.
    Wieder
diese Stimmen aus der Vergangenheit, aus seinem Inneren. Würde
es jemals aufhören?
    Dazu
dieser nagende Selbsthass. Er hatte es fertig gebracht ein wehrloses
Mädchen zu schlagen. Noch mehr Finger. Diese Wut, die in ihm
hoch gekocht war, was war das, wenn nicht Repräsentant des
Feuers in ihm? Schwachsinn. Menschlich, nichts weiter, versuchte er
sich zu überzeugen, doch es fiel ihm selbst schwer das zu
glauben.
    Der
Drang sich in sein Schwert zu stürzen war stärker denn je,
zu viele altbekannte Stimmen in seinem Kopf, doch Stolz und Trotz
hielten ihn beisammen. Die würden ihn nicht besiegen, nie.
    Die
Schmerzen, die seinen Körper durchzogen, waren nach einigen
Kilometern einem beinahe wohligen Brennen gewichen und von
Erschöpfung war auch nicht mehr viel zu merken. Etwas trieb ihn
voran.
    Er
rastete erst, als die Sonne hinter ihm unterging.
    Er
schaffte es kaum zu essen, bevor Schmerz und Erschöpfung wie
eine Lawine über ihn her rollten und der Schlaf ihn holte. Und
in dem letzten, bewussten Augenblick war ihm schon klar, dass dieser
Schlaf kein erholsamer sein sollte.
    Er
träumte, er schrie, er wachte, er lief.
    Unruhig
und getrieben wie er war hastete er immer weiter, immer vorwärts,
immer weg.
    Nach
Osten, den Obergrim entlang. Ohne Ziel, ohne Bestimmung. Nur weiter
leben.
    Am
liebsten wäre er sofort nach Norden abgebogen, wieder in seine
unendlichen Weiten geflüchtet. Hinein in die Leere, keine
Menschen, kein gar nichts.
    Aber
in der Mitte des Landes wäre das glatter Selbstmord. Nein, erst
musste er sich noch eine Weile mit der gut bewohnten Uferregion des
Grim herum schlagen. An der Ostküste würde er dann nach
Norden ziehen. Heimat ,
dachte er und sah die leere Ebene vor sich. Frieden,
Schlaf, Ruhe vor all dem Lärm im Kopf. Er hatte es bitter nötig.
    Aber
zuerst lag ein wochenlanger Marsch vor ihm. Mit Dörfern und
Händlern und... Ordensgruppen.

    Die
folgenden Tage waren ähnlich.
    Noch
getriebener als sonst hastete er durch die trostlose Landschaft,
streifte einige Dörfer, doch in keinem hatte er Motivation zu
verweilen.
    Arbeit
fand er hier so gut wie nie und was konnten ihm Siedlungen sonst noch
bieten?
    Menschliche
Nähe, sagte eine Stimme in seinem Inneren, die ihn hämisch
auflachen ließ.

    So
versuchte er der Zivilisation so lange fern zu bleiben, wie es ihm
irgendwie möglich war. Seine Vorräte gingen jedoch bald zu
Neige und so wich er dieses mal nicht aus, als er in der Ferne ein
Dorf erkannte, sondern hielt

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